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Lords und Ladies

Lords und Ladies

Titel: Lords und Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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still.«

    Magrat stieg ab und ließ das Pferd laufen.
    Sie wußte, daß sie sich nun in der Nähe der Tänzer befand. Buntes
    Licht flackerte am Himmel.
    Sie wünschte sich, nach Hause zurückkehren zu können.
    Die Luft hier war kühler, viel zu kühl für eine Sommernacht. Während
    Magrat einen Fuß vor den anderen setzte, wirbelten Schneeflocken im
    Wind und schmolzen zu Regen.

    Ridcully materialisierte im Schloß und hielt sich an einer Säule fest, bis er wieder zu Atem gekommen war. Die Transmigration ließ immer blaue
    Punkte vor seinen Augen flimmern. Niemand schenkte ihm Beachtung.
    Im Schloß herrschte ein heilloses Durcheinander.
    Nicht al e waren heimgekehrt. Während der letzten Jahrtausende hat-
    ten immer wieder irgendwelche Heere beschlossen, durch Lancre zu
    marschieren, was dazu führte, daß Erinnerungen an die sicheren Mauern des Schlosses einen festen Platz im kollektiven Gedächtnis der Bürger
    fanden. In Notfäl en lautete die Botschaft: Lauft zum Schloß. Derzeit hielt sich hier ein großer Teil der Bevölkerung von Lancre auf.
    Ridcully blinzelte. Überall liefen Leute herum, und jemand redete auf
    sie ein: ein kleiner junger Mann, der ein ziemlich großzügig geschnittenes

    Kettenhemd und eine Armschlinge trug sowie weit und breit die einzige
    Person zu sein schien, die versuchte, al es in den Griff zu bekommen.
    Als sich Ridcul y wieder kräftig genug fühlte, ließ er die Säule los und
    trat dem jungen Burschen entgegen.
    »Was ist hier lo…«, begann er und unterbrach sich abrupt, als Shawn
    Ogg den Kopf drehte.
    »Die hinterlistige… Hexe!« stieß der Erzkanzler hervor. »Hat mich auf-
    gefordert, die Armbrust zu holen – und ich bin glatt darauf hereingefal-
    len! Selbst, wenn ich jetzt imstande wäre, sofort zurückzukehren – wo-
    hin? Ich weiß doch gar nicht, wo wir waren!«
    »Wie bitte?« fragte Shawn.
    Ridcully schüttelte sich. »Was geht hier vor?« fragte er.
    »Keine Ahnung«, antwortete Shawn. Er schien den Tränen nahe zu
    sein. »Ich glaube, wir wurden von Elfen angegriffen! Aus den Leuten
    kriegt man kaum ein vernünftiges Wort heraus! Sie sol en während der
    Vorstellung erschienen sein! Oder was weiß ich!«
    Ridcullys Blick glitt über die Menge der Verängstigten.
    »Und Fräulein Magrat ist aufgebrochen, um ganz allein gegen die An-
    greifer zu kämpfen!«
    Falten der Verwirrung bildeten sich auf der Stirn des Erzkanzlers.
    »Wer ist Fräulein Magrat?«
    »Die zukünftige Königin! Die Braut! Du weißt schon? Fräulein Ma-
    grat?«
    Ridcullys mentaler Magen konnte nur jeweils eine Sache verdauen.
    »Warum ist sie aufgebrochen?«
    »Die Elfen haben den König verschleppt!«
    »Esme Wetterwachs dürfte sich jetzt ebenfal s in ihrer Gewalt befin-
    den.«
    »Was, Oma Wetterwachs?«
    »Ich bin hierher zurückgekehrt, um sie zu retten«, sagte Ridcully. Eine
    Sekunde später wurde ihm klar: Es klang entweder nach Unsinn oder
    nach Feigheit.

    Shawn war viel zu aufgeregt, um darauf zu achten. »Ich hoffe nur, daß
    die Elfen keine Hexen sammeln. Dann hätten sie’s auch auf unsere Ma-
    ma abgesehen.«
    »Mich haben sie noch nicht erwischt«, ertönte Nanny Oggs Stimme.
    Shawn drehte sich um.
    »Mama! Wie bist du hereingekommen?«
    »Mit dem Besen. Du sol test einige Bogenschützen nach oben schik-
    ken, um zu verhindern, daß Elfen übers Dach reinkommen können.«
    »Was sollen wir jetzt machen, Mama?«
    »Sie treiben sich überal herum«, sagte Nanny. »Und über den Tänzern
    glüht es…«
    »Wir müssen sofort angreifen und sie kalten Stahl schmecken lassen!«
    rief Casanunda.
    »Guter Mann, der Zwerg«, lobte Ridcul y. »Er hat recht! Ich hole nur
    schnel eine Armbrust!«
    »Es sind zu viele«, sagte Nanny schlicht.
    »Oma und Fräulein Magrat sind da draußen, Mama«, gab Shawn zu
    bedenken. »Fräulein Magrat wurde auf einmal ganz seltsam, legte eine
    Rüstung an und brach auf, um gegen sie al e zu kämpfen!«
    »Aber im Wald und am Hügel wimmelt’s von ihnen«, erwiderte Nanny
    Ogg. »Es ist eine doppelte Portion Höl e mit zusätzlichen Teufeln. Dort
    droht jedem der sichere Tod.«
    »Der sichere Tod droht überal «, warf Ridcul y ein. »Darin besteht eine
    der wichtigsten Eigenschaften des Todes: Man kann ihm nicht auf Dauer
    entkommen.«
    »Gegen eine solche Übermacht hätten wir überhaupt keine Chance«,
    meinte Nanny.
    »Das stimmt nicht ganz«, widersprach Ridcully. »Wir hätten eine Chan-ce. Der Kontinuinuinuum-Kram bleibt mir auch

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