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Lords und Ladies

Lords und Ladies

Titel: Lords und Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Fackeln.«
    »Menschen oder – zwei, drei – noch mehr Elfen?«
    »Keine Ahnung!«
    Jason wandte sich um und tanzte zurück.
    »Bist du das, unser Jason?«
    Jason lachte, als die vertraute Stimme zwischen den Bäumen erklang.
    »Unsere Mama! Und unser Shawn. Und…, viele Leute! Wir haben es
    geschafft, Jungs!«
    »Jason…«, sagte Fuhrmann.
    »Ja?«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich aufhören kann!«

    Die Königin betrachtete sich im Spiegel an der Zeltstange.
    »Nun?« fragte Oma. »Was siehst du ?«
    »Was immer ich sehen möchte«, antwortete die Königin. »Das weißt du
    doch. Und nun… Reiten wir zum Schloß. Fesselt ihre Hände. Aber nicht
    die Beine.«

    Es regnete wieder, und bei den Steinen kam Graupel hinzu. Wasser
    tropfte von Magrats Haar und machte es vorübergehend glatt.

    Dunstwolken bildeten sich zwischen den Bäumen, dort, wo Sommer
    und Winter miteinander rangen.
    Magrat beobachtete, wie die Elfen des Zeltlagers aufbrachen. Sie sah
    Verence, der sich steifbeinig bewegte, wie eine Marionette. Sie bemerkte
    auch Oma Wetterwachs: Ihre Hände waren gefesselt, und ein langes Seil
    reichte von ihnen bis zum Pferd der Königin.
    Hufe platschten durch den Schlamm. Silberne Glöckchen am Zaum-
    zeug bimmelten.
    Die Elfen im Schloß, eine Nacht vol er Phantome und Schatten – das
    alles bildete nur einen Knoten in Magrats Gedächtnis. Doch das fröhli-
    che Läuten der kleinen Glocken kam einer Nagelfeile gleich, die über
    ihre Zähne schabte.
    Die Königin hielt ihre Prozession einige Meter entfernt an.
    »Ah, die tapfere junge Frau«, sagte sie. »Machte sich ganz al ein auf den
    Weg, um ihren Verlobten zu befreien. Wie edel. Tötet sie.«
    Ein Elf trieb sein Pferd an und hob das Schwert. Magrat griff nach der
    Streitaxt.
    Irgendwo hinter ihr schlug eine Sehne an Holz. Der Elf zuckte zu-
    sammen. Ebenso der hinter ihm. Der Bolzen raste weiter und kam ein
    wenig von der bis dahin geraden Flugbahn ab, als er über einen der gefal-
    lenen Tänzer hinwegsauste.
    Dann trat Shawn Oggs bunt zusammengewürfelte Streitmacht zwi-
    schen den Bäumen hervor. Ridcul y verharrte zunächst hinter einem
    Stamm, um seine Armbrust neu zu laden.
    Die Königin wirkte nicht sonderlich überrascht.
    »Es sind nur etwa hundert«, sagte sie. »Was meinst du dazu, Esme
    Wetterwachs? Eine Art letztes Aufgebot? Wegen der Romantik? Oh, ich
    liebe die Menschen. Sie denken wie Lieder.«
    »Steig ab!« rief Magrat.
    Die Königin wandte sich ihr zu und lächelte.
    Shawn spürte es. Ebenso wie Ridcul y und Ponder. Glamour glitt an
    ihnen vorbei.

    Elfen fürchteten Eisen. Aber wenn sie einen sicheren Abstand wahr-
    ten…
    Man konnte nicht gegen Elfen kämpfen, weil man im Vergleich zu ih-
    nen Bedeutungslosigkeit verkörperte. Und das gehörte sich so. Sie präsentierten makel ose Schönheit, wodurch einem die eigene Häßlichkeit klar
    wurde. Man selbst war nur – im übertragenen Sinne – jenes Kind, das
    immer als letztes für eine Gruppe ausgewählt wurde, nach dem dicken Jungen mit den Pickeln und der permanent laufenden Nase; man erfuhr
    immer erst dann die Regeln, wenn man verloren hatte, und anschließend
    weihte einen niemand in die neuen Regeln ein; und man wußte, daß die wirklich interessanten Dinge immer nur anderen Leuten passierten. Diese heißen, die letzten Reste von Selbstbewußtsein verbrennenden Emp-
    findungen kamen nun zusammen. Nein, man konnte nicht gegen Elfen
    kämpfen. Wer so unwichtig, ungeschickt und menschlich war, hatte keine Chance, den Sieg zu erringen. So etwas ließ das Universum nicht zu…
    Jäger berichten davon, daß manchmal ein Tier aus dem Gebüsch tritt,
    stehenbleibt und auf den Speer zu warten scheint…
    Magrat brachte die Axt nur einige Zentimeter weit empor, bevor die
    Hand erschlaffte und sank. Sie neigte den Kopf. Für einen Menschen
    geziemte es sich, Elfen mit Demut zu begegnen. So herrliche Geschöpfe
    anzuschreien…
    Die Königin stieg ab und trat näher.
    »Füg ihr kein Leid zu«, sagte Oma Wetterwachs.
    Die Königin nickte. »Du versuchst noch immer, Widerstand zu lei-
    sten«, sagte sie. »Aber eigentlich spielt das überhaupt keine Rolle. Wir
    können Lancre ohne Kampf übernehmen. Du kannst nichts daran än-
    dern. Sieh dir nur die ›Streitmacht‹ an. Wie Schafe stehen die Leute her-
    um. Ach, Menschen stecken so vol er Enthusiasmus .«
    Oma sah auf ihre Stiefel hinab.
    »Du kannst nicht herrschen, solange ich lebe«, entgegnete sie.
    »In diesem Fal gibt es keine

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