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Lords und Ladies

Lords und Ladies

Titel: Lords und Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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man auch mit Ankh-
    Morpork-Dollars bezahlen und mit Wein anstel e von Sherry.«
    »Worin bestünden Nannys Pflichten?« erkundigte sich Magrat.
    »Hier heißt es, der Poeta laureatus trägt Gedichte bei Staatsfeierlichkei-
    ten vor«, antwortete Verence.
    Magrat kannte einige von Nannys fröhlichen Vorträgen – besonders
    eindrucksvol waren jene, die sie mit Gesten untermalte. Sie nickte ernst.
    »Einverstanden«, sagte sie. »Vorausgesetzt – und dieser Punkt liegt mir
    sehr am Herzen –, vorausgesetzt, Nanny Ogg tritt ihr Amt erst nach unserer Hochzeit an.«
    »Wie?«
    »Nach der Hochzeit.«
    »Oh.«
    »Ich bitte ausdrücklich darum.«
    »Na schön. Wenn du möchtest…«

    Jenseits der Doppeltür ertönten Stimmen, und kurz darauf schwang
    das Portal auf. Nanny Ogg und Oma Wetterwachs marschierten in den
    großen Saal. Shawn versuchte, sie zu überholen.
    »So versteh doch, Mama: Ich muß jeden Besucher ankündigen!«
    »Na los, sag ihnen, wer wir sind«, schlug Nanny vor. »Hallo, Euer Ma-
    jestäten.«
    »Dieses Schloß sei gesegnet«, meinte Oma. »Magrat, wir haben jeman-
    den mitgebracht, der behandelt werden muß.«
    Sie stieß einen Kerzenständer und etwas Geschirr zu Boden, legte
    Diamanda dann auf den Tisch. Auf dem langen Tisch war zwar genug
    Platz, aber ein ordentlicher Auftritt erforderte Dramatik.
    »Gestern seid ihr Feinde gewesen!« entfuhr es Magrat verdutzt.
    »Und wenn schon«, erwiderte Oma Wetterwachs. »‘n Morgen, Euer
    Majestät.«
    König Verence nickte. Manche Könige hätten jetzt nach den Wachen
    gerufen, aber Verence verzichtete darauf, weil er vernünftig war. Er hatte
    es mit Oma Wetterwachs zu tun und außerdem: Der einzige Wächter
    hieß Shawn Ogg und versuchte gerade, seine Trompete geradezubiegen.
    Nanny Ogg schlenderte zur Anrichte. Es fehlte ihr nicht am Mitgefühl,
    aber der Tag war bereits einige ereignisreiche Stunden alt, und niemand
    schien sich für den recht üppigen Rest des Frühstücks zu interessieren.
    »Was ist mit ihr passiert?« fragte Magrat, als sie mit der Untersuchung
    des Mädchens begann.
    Oma sah sich im Saal um. Rüstungen, Schilde an den Wänden, rostige
    Schwerter und Piken… Vermutlich gab es hier genug Eisen.
    »Ein Elf hat auf sie geschossen…«
    »Aber…«, begannen Magrat und Verence gleichzeitig.
    »Vergeudet jetzt keine Zeit damit, Fragen zu stellen. Ja, ein Elf hat auf
    das Kind geschossen. Sind schrecklich, ihre Pfeile. Sorgen dafür, daß der
    Geist ganz al ein auf Wanderschaft geht. Nun, kannst du ihr helfen?«
    Trotz ihrer Gutmütigkeit fühlte Magrat einen Anflug von gerechtem
    Zorn.
    »Ach, plötzlich bin ich wieder eine Hexe. Du brauchst mich, und…«

    Oma Wetterwachs seufzte.
    »Dafür haben wir jetzt keine Zeit. Ich will nur eine klare Antwort.
    Kannst du ihr helfen? Ja oder nein. Wenn du ›nein‹ sagst, bringe ich das
    Mädchen fort und lasse dich in Ruhe.«
    Sie sagte das so gelassen, daß Magrat über den eigenen Ärger stolperte
    und sich wieder aufzurichten versuchte.
    »Ich habe nicht gesagt, daß ich keine Möglichkeit sehe, der Verletzten
    zu helfen. Ich wol te nur…«
    »Gut.«
    Es klapperte, als Nanny mehrere Terrinendeckel hob und wieder sin-
    ken ließ.
    »He, hier gibt’s drei verschiedene Arten Eier!«
    »Sie hat kein Fieber«, stellte Magrat fest. »Langsamer Puls. Die Augen
    trüb. Shawn?«
    »Ja, Fräulein Königin?«
    »Gekocht, verrührt und gebraten. Das nenn’ ich nobel.«
    »Lauf zu meiner Hütte und hol al e Bücher, die du dort findest. Ich
    glaube, ich habe schon einmal von solchen Symptomen gelesen, Oma.
    Shawn?«
    Shawn blieb auf halbem Wege zur Tür stehen.
    »Ja, Fräulein Königin?«
    »Gib auf dem Weg nach draußen in der Küche Bescheid. Dort sol
    man möglichst viel Wasser kochen. Wir müssen die Wunde zuerst säu-
    bern. Wie dem auch sei: Elfen…«
    »Ich überlasse die Sache dir«, sagte Oma und wandte sich ab. »Kann
    ich dich sprechen, Euer Majestät? Ich möchte dir etwas zeigen, unten im
    Keller.«
    »Ich brauche Hilfe«, wandte Magrat ein.
    »Frag Nanny.«
    »Damit meint sie mich«, sagte Nanny Ogg mit vol em Mund.
    »Was ißt du da?«
    »Toast mit Spiegelei und Ketchup«, lautete die glückliche Antwort.

    »Wenn’s so weitergeht, müssen wir nicht nur Diamanda behandeln,
    sondern auch dich«, murmelte Magrat und rol te die Ärmel hoch. »Geh
    und sieh in der Küche nach dem Rechten.« Sie betrachtete die Wunde.
    »Frag die Köchin, ob sie schimmeliges Brot hat…«

    Die

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