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Lords und Ladies

Lords und Ladies

Titel: Lords und Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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gewisse Intensität erreicht, so kommt es beim
    beobachteten Objekt zu Veränderungen. In diesem Fal galt sie dem

    ganzen Land. Während sich Omas Selbst entfaltete, fand ein Angriff
    statt…
    »Komisch«, sagte Nanny Ogg wie im Selbstgespräch. »Als ich heute
    morgen bei den Tänzern saß, dachte ich: Komische Sache…«
    »Wovon redest du da?«
    »Als ich jung war, gab es ein Mädchen wie Diamanda. Unbeherrscht,
    ungeduldig und talentiert, eine Nervensäge für die älteren Hexen. Weißt
    du vielleicht, wen ich meine, hm?«
    Sie kamen an Jasons Schmiede vorbei und hörten laute Hammerschlä-
    ge.
    »Die werd’ ich nie vergessen«, entgegnete Oma Wetterwachs leise.
    »Es ist wirklich sonderbar: Manche Dinge scheinen sich immerzu im
    Kreis zu bewegen…«
    »Nein«, widersprach Oma mit fester Stimme. »Ich bin nie wie sie gewesen. Du weißt ja, was es mit den damaligen Hexen auf sich hatte. Sie
    waren in ihren Gewohnheiten festgefahren. Beschränkten sich darauf,
    mit Beschwörungen Warzen zu entfernen und so. Und ich bin nicht
    wirklich unhöflich zu ihnen gewesen. Ich habe nur einen… festen
    Standpunkt vertreten und mich zu meiner Meinung bekannt. Das gehört
    dazu, wenn man eine Hexe ist. Warum grinst du so?«
    »Liegt am Wind.«
    »Bei diesem Mädchen sieht die Sache ganz anders aus. Niemand kann behaupten, ich sei nicht für neue Ideen offen gewesen.«
    »Du bist al gemein für deine Aufgeschlossenheit bekannt«, kommen-
    tierte Nanny Ogg. »Ich weise praktisch bei jeder Gelegenheit darauf hin.
    ›Esme Wetterwachs ist ein gutes Beispiel für Offenheit neuen Ideen ge-
    genüber‹, sage ich immer.«
    »Genau.« Oma blickte über die bewaldeten Hänge jenseits der Stadt
    und runzelte die Stirn.
    »Das Problem besteht darin, daß die Mädchen von heute nicht mehr
    klar denken können. Darauf kommt’s an: Man muß klar denken und darf
    sich nicht ablenken lassen. Nehmen wir zum Beispiel Magrat: Sie ist im-
    mer abgelenkt. Deswegen kriegt sie nichts zustande.« Oma schwieg einen
    Augenblick lang. »Ich fühle sie, Gytha. Die Feenkönigin. Sie schiebt ihr

    Selbst an den Steinen vorbei. Verflixt! Sie hat einen Weg gefunden, zu-
    mindest geistig in unsere Welt zu gelangen. Sie ist überall. Ganz gleich,
    wohin ich den Blick meines inneren Auges richte: An jedem Ort sehe ich
    ihre Präsenz.«
    »Es wird alles gut.« Nanny klopfte ihr auf die Schulter. »Wart’s nur ab.«
    »Sie wartet auf ihre Chance«, sagte Oma Wetterwachs leise.

    »Einen schönen guten Morgen, Brüder, lasset uns freuen über diesen
    herrlichen Tag«, sagte Fuhrmann, der Bäcker.
    Die anderen Moriskentänzer musterten ihn skeptisch.
    »Hast du irgendwelche Tabletten genommen oder so?« fragte Weber,
    der Dachdecker.
    »Ich versuche nur, für die richtige Stimmung zu sorgen«, antwortete
    Fuhrmann. »Einfache Mechaniker reden so.«
    »Einfache Mechaniker?« wiederholte Bäcker, der Weber, verwirrt.
    »Ich glaube, sie gehören zu den komischen Handwerkern«, meinte
    Fuhrmann, der Bäcker.
    »Ich habe meine Mutter gefragt, was Handwerker sind«, meinte Jason.
    »Ach?«
    »Sie antwortete: Ihr seid welche.« Jason Ogg hielt eine Erklärung für
    notwendig. »Damit meinte sie uns.«
    »Sind wir auch einfache Mechaniker?« fragte Bäcker, der Weber.
    »Könnte durchaus sein.«
    »Ist ja ‘n Ding.«
    »Nun, eins steht fest«, sagte Fuhrmann, der Bäcker. »Wir reden nicht
    wie diese Burschen im Stück. Ich habe nie zuvor ›Val erie‹ oder ›Vallera‹
    gesagt. Außerdem verstehe ich die Witze nicht.«
    »Du brauchst sie auch gar nicht zu verstehen«, entgegnete Jason. »Es
    ist ein Theaterstück.«
    »Unterhosen und Schlüpfer!« warf Bäcker, der Weber, ein.
    »Ach, sei still. Und schieb den Karren.«

    »Frage mich noch immer, warum wir nicht den Stock-und-Eimer-Tanz
    aufführen dürfen«, brummte Schneider, der andere Weber.
    »Der Stock-und-Eimer-Tanz ist völlig ausgeschlossen! Ich will nie wie-
    der was vom Stock-und-Eimer-Tanz hören! Manchmal zuckt es mir
    noch immer in den Knien! Vergiß den Stock-und-Eimer-Tanz!«
    »Bauch!« rief Bäcker, der entschlossen an einer Idee festhielt.
    Der Karren mit den Requisiten holperte über den unebenen Weg.
    Jason mußte zugeben, daß der Moriskentanz viel einfacher war als das
    Schauspielern. Beim Tanz kamen nicht dauernd Leute, um zuzusehen
    und zu kichern. Es hockten keine kleinen Kinder in der Nähe herum und
    klatschten. Weber und Dachdecker standen kurz vor der offenen Rebel-
    lion und

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