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Loreley - Basalt

Loreley - Basalt

Titel: Loreley - Basalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Lewentz
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Stimme.
    »Das glaube ich Ihnen, denn Herr Sinz lebt in Bad Ems. Wahrscheinlich ist er nur nach Bad Marienberg gekommen, um einen direkten Überbringer für seinen Brief zu finden. Er hat dabei nicht damit gerechnet, dass der Fahrradbote ein von Haus aus neugieriger Mensch ist. Sinz hatte ihm die Anweisung für die Überbringung telefonisch mitgeteilt. Der Fahrradbote übernahm daraufhin den Auftrag, da er für das Überbringen des Schreibens hundert Euro versprochen bekam. Das Geld lag tatsächlich am nächsten Morgen in seinem Briefkasten. Beigefügt war der Hinweis, das eigentliche Schreiben würde sich am Abend im Briefkasten befinden und müsse am nächsten Morgen zugestellt werden.« Jil machte eine kurze Pause.
    Verbandsbürgermeister Schulz hielt die Spannung kaum noch aus. »Wie hat der Fahrradbote aber herausgefunden, wer der Auftraggeber war?«, fragte er.
    »Der Fahrradbote hat den gesamten Abend über seinen Briefkasten im Auge behalten. Gegen Mittemacht näherte sich ein Mann im dunklen Mantel seinem Haus und warf den Brief in den Briefkasten. Daraufhin stieg der Fahrradbote aus einem Fenster im Erdgeschoss, schaffte es, in einem günstigen Moment dem Mann hinterherzueilen und konnte so das Kennzeichen seines Fahrzeuges notieren. Als mein Kollege den Fahrradboten aufsuchte, bekam er die Angaben und die weiteren Ermittlungen waren ein Kinderspiel.«
    »Werden Sie diesen Herrn Sinz nun verhaften?«, wollte Schulz noch wissen.
    »Zwei Kollegen von mir sind bereits auf dem Weg zu Herrn Sinz, um ihn hier zur Inspektion zu bringen«, teilte Jil mit und wollte sich verabschieden. Vorher musste die Kommissarin noch versprechen, am Abend bei Herrn Schulz zu Hause vorbeizukommen.
    »Es ist so wichtig für mich. Letzte Nacht habe ich kein Auge zugetan. Unser schöner Basaltpark. Wir müssen herausfinden, ob an der Geschichte mit den Giftfässern etwas dran ist oder nicht. Mein Kollege, Bürgermeister Berg, und ich haben für morgen Früh eine Firma beauftragt, die erste Untersuchungen machen soll.« Die Stimme von Schulz klang verzweifelt.
    »Ich werde noch vorbeikommen. Aber ich kann Ihnen keine genaue Uhrzeit sagen. Ausschlaggebend wird die Befragung von Herrn Sinz dafür sein«, beendete Jil das Gespräch.
    * * *
    In der Zwischenzeit waren Kommissar Schuster und sein Kollege Hoffmann in Rüdesheim eingetroffen. An diesem Abend war sehr viel in der Stadt los. Unzählige Touristen liefen an der Straße entlang und Hoffmann hatte Probleme in die kleine Seitenstraße zu fahren, wo die Kanzlei lag. »Bei den herrlichen Temperaturen wollen die Touristen alle in die Weingärten der Lokale«, murmelte Hoffmann.
    Beim Öffnen der Kanzleitür sahen die Kollegen, dass die Sekretärin erneut geweint hatte.
    »Fred Müller ist tot«, stockend kamen die Worte aus ihrem Mund. »Wer tut so etwas? Zuerst Doktor Wagner und dann auch noch Fred Müller. Beide waren so liebe Menschen, die nie jemandem etwas getan haben«, jammerte die Sekretärin.
    Der Kommissar sprach sein Beileid aus. »Warum haben Sie uns bei unserem letzten Besuch nichts von Ihrem Verlobten erzählt?« Schuster stand unmittelbar vor Gerlinde Beil.
    »Es gab doch keinen Grund dafür. Fred war am Abend zuvor noch sehr lebendig und ich hatte nicht die geringste Ahnung von einem Verbrechen. Sie verdächtigen doch nicht etwa mich?«, blickte sie entsetzt den Kommissar an.
    »Wir müssen in alle Richtungen ermitteln, das hat nichts mit Ihnen zu tun. Alle, die mit den Ermordeten in Kontakt standen, sind von großer Wichtigkeit für uns«, erklärte Schuster mit fester Stimme und fragte anschließend, seit wann Frau Beil in der Kanzlei tätig war.
    »Ich bin seit vier Jahren für Herrn Wagner tätig. Nein, ich war vier Jahre für ihn tätig«, schluchzte Gerlinde Beil.
    »Wann haben Sie den Fabrikanten Fred Müller kennengelernt?«, interessierte Schuster nun.
    »Das war vor sieben Jahren. Damals waren wir beide noch anderweitig gebunden. Richtig zusammen sind wir dann vor drei Jahren gekommen.«
    »Haben Sie den Kontakt zwischen den beiden Ermordeten hergestellt? Wir wissen inzwischen, dass Fred Müller als Mandant Doktor Wagner aufgesucht hat.« Hoffmann war dem Kommissar mit seiner Frage zuvorgekommen.
    »Ich habe die beiden einander vorgestellt. Aber ich habe nicht mitbekommen, dass Fred als Mandant bei Doktor Wagner war. Es ist mir ein Rätsel. Fred kann nur an dem Abend in der Kanzlei gewesen sein, als ich früher Feierabend machen sollte. Doktor Wagner hatte

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