Loreley - Basalt
erzählen. Ob nun etwas an der Geschichte mit den Giftfässern im Basaltpark dran ist oder nicht, das werden wir heute nicht mehr in Erfahrung bringen«, klärte Jil ihn über die Ergebnisse der Befragung auf.
Beim Betreten ihrer Wohnung fiel Jil direkt das Blinklicht des Anrufbeantworters ins Auge. Drei neue Nachrichten.
»Hier Manfred. Vergiss nicht mich noch anzurufen. Bitte Jil. Mir gehen die beiden Morde nicht mehr aus dem Kopf. Mein Arzt hat mich für die nächsten Tage krankgeschrieben«, klacks die Nachricht war zu Ende. Jil drückte den Knopf, um auch die nächste Ansage abzuhören. »Krankenhaus Hachenburg. Der Patient Weinand ist aus dem Krankenhaus verschwunden. Seit dem Nachmittag fehlt jede Spur von ihm«, klacks und auch diese Nachricht war beendet.
Jil goss sich ein Glas Rotwein ein und drückte nach dem ersten Schluck erneut die Wiedergabetaste, um auch die letzte Nachricht abzuhören.
»Jil, hier ist deine Mama. Wir werden am Wochenende einige Nachbarn zum Grillen einladen. Deine Freundin Elke will auch kommen. Sie hat versucht dich über Handy zu erreichen, aber es wäre immer ausgeschaltet gewesen. Papa lässt dich auch schön grüßen«, klacks, auch diese Nachricht war beendet.
Jil nahm erneut einen Schluck aus ihrem Glas. Dann griff sie zum Hörer und wählte die Nummer von Manfred. In genau diesem Moment, klingelte es auch an Jils Haustüre. Für einen Moment überlegte Jil, überhaupt noch die Tür zu öffnen, doch dann legte sie den Hörer auf und eilte die Stufen zu der Eingangstür hinunter.
»Du?«, rief Jil überrascht, nachdem sie die Tür geöffnet hatte.
»Ich musste dich noch einmal sehen und vor allem sprechen«, säuselte Manfred und sah ihr verliebt in die Augen.
»Hol dir etwas zu trinken, ich muss noch ein Telefonat führen«, murmelte Jil nachdenklich.
»Hansen hier, was gibt’s?«, meldete sich Sekunden später ihr Kollege.
»Winfried Weinand ist aus dem Krankenhaus verschwunden, ich hatte eine Nachricht von dem Arzt auf meinem Anrufbeantworter.«
»Damit hat er sich keinen Gefallen getan. Ich verständige die Kollegen vom Dauerdienst«, raunte Hansen.
Jil wünschte ihm noch einen schönen Abend und legte den Hörer auf.
»Du hast dich immer noch nicht verändert. Ständig stehst du unter Strom«, alberte Manfred. Inzwischen hatte er auch ein Glas Rotwein in seiner Hand und stand neben Jil.
»Vergiss nicht, ich habe einen Mord aufzuklären. Eigentlich sind es ja zwei Mordfalle«, grübelte Jil. Sie war müde und hatte keine Lust mehr zu diskutieren, stattdessen ging sie auf ihren Balkon.
»Heute Nachmittag war ich bei dem Bürgermeister von Kamp-Bornhofen«, fing Manfred ein Gespräch an, nachdem er neben ihr Platz genommen hatte.
»Warum warst du bei ihm?«
»Ich wollte wissen, was für ein Mensch Fred Müller war. Der Bürgermeister hatte nur gute Worte über ihn zum Ausdruck gebracht. Danach habe ich mich bei der Belegschaft umgesehen. Ihr müsst kurz vor mir dort gewesen sein. Die Sekretärin hat es mir erzählt.« Der Journalist machte eine Pause und trank einen Schluck Wein.
»Was weißt du noch?« Jil blickte ihn an und spürte wieder dieses Verlangen ihn zu umarmen. Dann wandte sie aber ihren Blick in die herrliche Natur. Es war schön so nah am Wildpark zu wohnen.
»Ich habe erfahren, dass du anschließend zu Erwin Kras ins Krankenhaus gefahren bist. Ich habe mit seiner Frau gesprochen. Wusstest du, dass sie die Büroräume früher geputzt hat?«, erkundigte sich Luck.
»Ja, ihr Mann hat es erwähnt«, nickte Jil müde.
Luck holte Luft, er hatte gehofft, ihr etwas Neues mitteilen zu können.
»Ich habe außerdem erfahren, dass die ehemalige Sekretärin vor Kurzem verstorben ist.«
»Ja, das habe ich auch schon erfahren.« Eine ganze Weile saßen Jil und Manfred schweigend nebeneinander. Beide nippten hin und wieder an ihrem Rotwein und blickten in die Nacht. Irgendwann später streichelte Manfred Jils Haar und gab ihr einen Kuss.
Loreleyblatt – 5. August
St. Goarshausen – Kommissar Schuster führt seine Ermittlungen zum Mordfall am Loreleyfelsen im Rheintal ebenso aber auch im Westerwald durch. Er arbeitet eng mit der Kommissarin Jil Augustin aus Montabaur zusammen.
Der im Basaltpark gefundene Ermordete, wurde mit der gleichen Waffe erschossen, wie der Tote am loreleyfelsen. Seit heute Morgen ist der Loreleyfelsen wieder für die Öffentlichkeit freigegeben. Die Bürger sind immer noch betroffen und hoffen auf eine schnelle Aufklärung.
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