Loreley - Basalt
Wagen und legten sie auf eine Decke, die der Lahnsteiner Kollege aus seinem Streifenwagen mitgebracht hatte.
Kurze Zeit später wurde Jil vorsichtig auf eine Trage gelegt und in das Lahnsteiner Krankenhaus gebracht.
»Vielen Dank Kollegen für eure Unterstützung«, verabschiedete sich Schuster anschließend von den Kollegen aus Lahnstein.
Nachdem die Spurensicherung eingetroffen war, fuhren Schuster und Hoffmann zurück nach St. Goarshausen. Inzwischen war es 19.50 Uhr.
»Wie es scheint, hat unser Unbekannter, mit dem schwarzen Koffer, etwas mit den beiden Morden zu tun«, überlegte Hoffmann laut während der Fahrt. Schuster gab ihm keine Antwort, sondern blickte nachdenklich aus dem Fenster.
Bis zu ihrer Dienststelle sagte keiner mehr ein Wort.
»Ich packe schnell meine Tasche, vielleicht erwische ich noch gerade die Fähre um acht Uhr dreißig«, war das Erste, was Schuster sprach, nachdem sie den Hof ihrer Dienststelle erreicht hatten. Auch Hoffmann packte seine Tasche und machte Feierabend.
Auf der Fähre nach St. Goar wurde Schuster von einem älteren Herrn angesprochen. Er erkundigte sich bei Schuster nach der Leiche am Loreleyfelsen und den Resultaten der Ermittlungsarbeiten.
»Wir arbeiten noch an dem Fall. Aber wir werden den Mörder fassen«, versicherte Schuster und überlegte, woher der Mann ihn kannte.
* * *
Gegen 21 Uhr traf Manfred Luck im Hachenburger Biergarten ein. Luck hatte Glück und erwischte noch einen kleinen freien Tisch. Am Nachbartisch erkannte er den Museumsleiter Pfeiffer. Luck grüßte den Mann freundlich. Auf die Frage, wo denn die Kommissarin sei, zuckte Luck mit seinen Schultern und meinte lächelnd: »Frauen kommen doch meistens zu spät.« Dann lachten beide.
Zwei Frauen, die am Nebentisch saßen, fanden dies allerdings weniger amüsant und schauten die beiden Männer pikiert an. Luck bestellte sich ein Bier und genoss es frei zu haben. Gegen halb zehn wurde er etwas nervös.
Er bestellte sich ein weiteres Bier und griff nach seinem Handy. »Mailbox!«, fluchte er leise vor sich hin, nachdem er versucht hatte Jil zu erreichen. Kurz vor zehn setzte sich der Museumsleiter zu ihm. »Kommt die Frau Kommissarin doch nicht mehr, oder?«
Luck zuckte mit seinen Schultern. Er hatte keine Lust darüber zu sprechen.
»Vielleicht ermittelt sie ja wieder«, versuchte Pfeiffer ein Gespräch aufzubauen. Luck ging nicht darauf ein und griff nach seinem Glas. »Ich habe es nur gut gemeint«, brummte Pfeiffer beleidigt und setzte sich wieder an seinen Tisch zurück. Luck bestellte sich noch ein Bier und wurde immer ungeduldiger. Dann entdeckte er Bürgermeister Weiß, der gerade den Biergarten betrat.
»Guten Abend«, rief Luck ihm entgegen und bot dem Bürgermeister einen Platz an. Luck bestellte bei der Bedienung noch zwei Gläser Bier.
»Die Sitzung heute Abend war anstrengend. Wir sind aber gut vorwärtsgekommen. Alles Wichtige wurde ausgiebig besprochen«, erzählte Bürgermeister Weiß und fügte gleich noch eine Frage hinzu: »Hat die Kommissarin heute Nacht Dienst?« Luck nickte, ging aber nicht weiter auf die Frage ein.
Eine halbe Stunde später brach Bürgermeister Weiß auf. »Morgen muss ich um sechs Uhr aufstehen«, teilte er dem Journalisten mit. Auch Luck bezahlte seine Rechnung und begleitete den Bürgermeister. Am Kreisel in der Innenstadt trennten die Männer sich.»Also, bis die Tage«, rief Bürgermeister Weiß, bevor er davoneilte.
Eigentlich hatte Luck gehofft, diese Nacht auch wieder gemeinsam mit Jil verbringen zu können. Es ärgerte ihn, dass Jil sich nicht gemeldet hatte. In seiner Wohnung lief Manfred direkt zum Anrufbeantworter und drückte auf die blinkende Wiedergabetaste.
»Hier Kommissar Schuster. Ihre Bekannte, ich meine die Kommissarin, liegt im Lahnsteiner Krankenhaus. Nichts Schlimmes. Ich denke in einigen Tagen wird sie wieder gesund sein. Alles Weitere berichte ich Ihnen morgen Früh. Bitte vergessen Sie unseren Termin nicht und seien Sie pünktlich«, klacks, die Nachricht war beendet.
Manfred sah auf seine Uhr. Es war bereits Mittemacht vorbei und er konnte nicht mehr bei dem Kommissar zu Hause anrufen. Unruhig setzte er sich vor den Femseher und zappte mit seiner Fernbedienung von einem Sender in den nächsten. Kurz vor drei Uhr sah er das letzte Mal auf seine Armbanduhr, dann schlief er unruhig auf dem Sofa ein.
Gegen sechs Uhr wurde er von dem Klingeln seines Weckers geweckt. Sein erster Gedanke galt Jil. Besorgt duschte er, zog
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