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Loreley - Basalt

Loreley - Basalt

Titel: Loreley - Basalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Lewentz
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der Rosenkönigin Michaela. Mit Blaulicht und Martinshorn fuhren sie zügig durch Braubach.
    Als Sekunden später das Autotelefon klingelte, griff Schuster hektisch nach dem Hörer und rief: »Frau Augustin?«
    »Nein, hier ist Frau Wagner. Ich wollte noch einmal mit Ihnen über meinen Mann sprechen.«
    Schuster schluckte.
    »Nicht jetzt Frau Wagner. Ich bin gerade im Einsatz. Bitte legen Sie auf. Ich rufe Sie später zurück.«
    Außerhalb von Braubach ging es in vielen Kurven bergauf. Hoffmann ließ seinen Fuß so gut es ging fest auf dem Gaspedal stehen.
    »Wir kommen aber noch lebend an?«, nörgelte Schuster, nachdem Hoffmann eine Kurve so geschnitten hatte, dass ihm übel wurde.
    »Keine Angst, ich habe alles im Griff«, versicherte Hoffmann angespannt.
    Schuster hielt in alle Richtungen Ausschau, doch der Wagen der Kommissarin war nirgends zu sehen. »Wir brauchen Unterstützung«, meinte er verzweifelt und wählte die Nummer der Kollegen in Lahnstein. Nach dem Telefonat drängte er Hoffmann, den Wagen anzuhalten. »Das hat so keinen Sinn. Wir warten auf die Kollegen.«
    Erneut versuchte Schuster Jil Augustin zu erreichen, doch ihr Handy war offenbar inzwischen ausgeschaltet.
    »Wir haben auf unserem Weg hierher kein Fahrzeug gesehen, auf das Ihre Beschreibung gepasst hätte«, bemerkte einer der Streifenkollegen, nachdem die beiden Fahrzeuge nebeneinander hielten.
    »Wir sollten die Waldwege mit einbeziehen«, schlug ein anderer Lahnsteiner Kollege vor.
    »Sie haben recht. Wir sollten uns aufteilen«, drängte Schuster. »Wir suchen in diese Richtung und Sie in die entgegengesetzte«, entschied der Lahnsteiner Kollege.
    Hoff mann entdeckte kurz darauf einen Waldweg, in den er einbog. Der Weg war holprig. Nach etwa fünfhundert Metern hielt Hoffmann den Wagen an. »Hier ist bestimmt niemand. Das Gelände ist unwegsam, wir können froh sein, hier wieder rauszukommen, ohne stecken zu bleiben.«
    Schuster musste zugeben, dass sein Kollege recht hatte. Vorsichtig fuhr Hoffmann den ganzen Weg rückwärts. Über Funk meldete sich Schuster bei den Kollegen aus Lahnstein. »Haben Sie etwas entdeckt?«
    »Nein. Vielleicht sollten wir einen Hubschrauber hinzuziehen«, schlug der Kollege vor. Schuster sagte zu, dies in die Wege zu leiten. Er sah blass aus. Glücklicherweise war ein Hubschrauber in Winningen frei und konnte sofort starten. Trotzdem dauerte es noch etliche Minuten, bis er über ihnen kreiste.

    Schuster blickte zum Himmel und beobachtete den Hubschrauber. Über Handy gab er dem Piloten noch einmal die genauen Angaben von Jils Wagen und der Limousine. Nach einer Weile konnten Schuster und Hoffmann sehen, dass der Hubschrauber bereits zum zweiten Mal über einer bestimmten Stelle kreiste. Hoffnungsvoll griff Schuster zum Handy und erkundigte sich bei dem Piloten, ob er etwas entdeckt habe.
    »Ich habe in der Tat etwas entdeckt. Kommen Sie zu der dritten Abfahrt hinter der Kreuzung, an der Sie stehen. Von dort führt ein Waldweg zu einem Wagen. Es müsste der Wagen der Kommissarin sein. Der Wagen steht ziemlich versteckt, aber ich lotse Sie«, versicherte der Pilot. Hoffmann folgte den Anweisungen des Piloten und fuhr zu der genannten Stelle, während Schuster die Kollegen aus Lahnstein informierte. Nach knapp einer Minute hatte Hoffmann die Stelle erreicht.
    »Los raus aus dem Wagen«, rief Hoffmann. Die Kollegen aus Lahnstein parkten ihr Fahrzeug Sekunden später hinter dem Wagen von Hoffmann.
    »Schauen Sie sich das an. Da hat jemand sich die Mühe gemacht ein Tarnnetz über den Wagen der Kommissarin zu werfen«, stellte Hoffmann mit greller Stimme fest, nachdem sie den Wagen erreicht hatten. Gemeinsam zogen sie schnell das Tarnnetz hinunter. Dann rissen sie die Fahrertür auf. Jil lag regungslos in ihrem Sitz. Für einige Sekunden, glaubten beide Jil sei tot. Schuster ergriff Jils Handgelenk und fühlte den Puls. »Sie lebt. Wir brauchen einen Notarzt.« Ein Lahnsteiner Kollege rannte los zum Funkgerät.
    Schuster war erleichtert, nahm aber im gleichen Moment den stechenden Geruch eines Betäubungsmittels im Wageninneren wahr. Hoffmann, der um den Wagen herumgegangen war, entdeckte einen Umschlag, der auf dem Rücksitz lag. Überrascht nahm Schuster den Brief, öffnete ihn und las laut vor: »Das war eine Warnung. Beim nächsten Mal sind wir nicht mehr so freundlich.«
    »Das ist doch verrückt«, fügte Schuster aufgebracht seinen Worten an.
    Behutsam hoben sie mit vereinten Kräften die Kollegin aus dem

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