Loreley - Basalt
hatte sich angesprochen gefühlt und verstand den Sinn nicht ganz.
»Ich habe mit meiner Krankenschwester gesprochen. Was ist mit der Limousine?«
»Wir haben noch nichts über den Verbleib der Limousine herausgefunden. Jetzt machen Sie sich aber nicht zu viele Sorgen und gehen zu Ihren Untersuchungen«, beendete Schuster das Gespräch.
»War das Jil?«, neugierig stand Luck neben dem Kommissar.
»Ja. Sie hat mir von der Begegnung mit dem Fahrer der schwarzen Limousine erzählt.«
»Wie sah der Mann aus?«
»Später. Ich möchte jetzt in die Kanzlei gehen«, entschied Schuster.
Bereits im Vorzimmer trafen sie auf Elisabeth Lorenz.
»Sie wollen zu mir?«, säuselte sie überrascht.
»Wir haben noch einige Fragen an Sie und Ihre Schwester«, teilte Schuster ihr tonlos mit.
»Meine Schwester ist zu Hause.« Elisabeth Lorenz strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und lächelte süßlich.
»Wir wollten sowieso zuerst mit Ihnen reden«, Schuster räusperte sich, dann sprach er weiter: »Gerlinde Beil arbeitet nicht mehr bei Ihnen?«
»Ich bin froh darüber, dass sie freiwillig gegangen ist. Sie hätte sowieso eine Kündigung von mir bekommen«, fauchte Frau Lorenz.
»Das ist die Stimme von dem Anrufbeantworter«, rief Luck aufgebracht dazwischen, »Sie haben drei Tage vor dem Mord in der Kanzlei angerufen. Ich war bei Doktor Wagner im Büro und habe alles mitbekommen.«
»Was erlauben Sie sich?«, stieß Elisabeth Lorenz schrill aus.
Luck eilte an ihr vorbei in das Büro.
»Ha, auf dem Anrufbeantworter müsste der Anruf noch sein«, triumphierend betätigte Luck die Wiedergabetaste. Die erste Nachricht war für Frau Lorenz selber, ein Klient erkundigte sich nach seinem Verhandlungstermin. Der zweite Anruf galt Frau Wagner. Eine Frau sprach ihr Beileid aus. Dann war nichts mehr auf dem Band.
»Das ist besser als im Kindertheater!«, klatschte Elisabeth Lorenz lachend in ihre Hände und strahlte süffisant.
»Ich weiß aber doch was ich gehört habe. Sie haben das Band in der Zwischenzeit gelöscht«, brüllte Luck.
»Ich muss doch bitten«, ermahnte Schuster ihn, sich nicht im Ton zu vergreifen.
Luck holte tief Luft. »Ich muss kurz vor die Türe gehen, hier drinnen explodiere ich noch.«
»So ein Hitzkopf soll glaubwürdiger sein als ich?« Elisabeth Lorenz setzte sekundenschnell wieder ihr gekonntes Lächeln auf.
»Kann es nicht doch sein, dass Sie auf Frau Gerlinde Beil eifersüchtig waren? Vielleicht gab es von Ihrer Seite mehr Gefühle, als erlaubt waren, für Ihren Schwager?« Hoffmann hatte seine Frage gut formuliert. Schuster zwinkerte ihm zu.
»Das ist alles erlogen. Mein Schwager hat mich als Mann nie interessiert«, keifte Elisabeth Lorenz mit schmalen Augen zurück.
»Gut, für den Moment haben wir keine weiteren Fragen an Sie.« Schuster und Hoffmann verabschiedeten sich von der Frau.
»Die lügt doch«, stellte Luck fest, als er sah, dass Kommissar Schuster aus der Kanzlei kam.
»Langsam, nicht hier auf der Straße«, ermahnte ihn Schuster. Im Auto fragte er Luck: »Sie sind sich also ganz sicher, dass Frau Lorenz die Frau auf dem Anrufbeantworter war? Es könnte auch eine andere Elisabeth gegeben haben. Überlegen Sie noch einmal.«
»Ich bin mir absolut sicher. Wirklich. Die Frau ist doch auch nicht blöd, natürlich hat sie den Anrufbeantworter gelöscht.«
»Vielleicht hat Gerlinde Beil den Anrufbeantworter am nächsten Morgen abgehört und die Nachricht gelöscht«, mischte Hoffmann sich in das Gespräch ein.
»Das könnte sein«, murmelte Schuster. Dann griff er zu seinem Telefon und wählte die Nummer von Fred Müllers Fabrik. »Kommissar Schuster hier. Ich möchte Frau Beil sprechen. Sagen Sie Frau Beil, es ist dringend.«
»Ich werde Sie durchstellen«, hörte er die Sekretärin freundlich sagen. Dann folgte für einige Sekunden eine angenehme Melodie, bevor Gerlinde Beil sich meldete.
»Hier Kommissar Schuster. Ich habe eine wichtige Frage an Sie. Als Sie noch in der Kanzlei tätig waren, genauer gesagt, an dem Morgen als die Leiche von Doktor Wagner gefunden wurde, gab es da eine Nachricht auf seinem Anrufbeantworter?«
Gerlinde Beil holte tief Luft. Kurze Zeit lang hörte der Kommissar nichts. Er war schon der Meinung, seine Frage wiederholen zu müssen, da fing Frau Beil an zu sprechen. »An diesem Morgen war eine Nachricht von Elisabeth Lorenz auf dem Band. Sie hatte über Doktor Wagner und mich geschimpft.«
»War etwas an den Beschuldigungen dran, die Frau
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