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Loreley - Basalt

Loreley - Basalt

Titel: Loreley - Basalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Lewentz
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zwar jetzt sofort«, teilte Jil dem verblüfften Arzt mit.
    »Wir haben aber noch nicht alle Unterlagen von Ihnen fertig.« Der Arzt sah sie mit strengem Blick an. Ihm passte es nicht, dass Jil schon wieder an ihre Arbeit dachte.
    »Egal, die hole ich morgen ab«, versicherte Jil ungeduldig, dann wählte sie die Nummer von den Kollegen aus Lahnstein.
    »Wir werden Sie abholen«, versicherte ihr ein Kollege, dessen Stimme sehr angenehm klang.
    »Ein Wagen ohne Fahrer würde mir schon reichen.«
    »Sie können auch Ihren Wagen wieder haben. Er ist fahrtüchtig und steht bei uns. Kommissar Schuster ahnte schon, dass Sie schnellstmöglich wieder mobil sein wollen.«
    »Super, vielen Dank«, jubelte Jil in den Hörer. Eilig warf sie alle Kleidungsstücke in eine Tragetasche. Viel hatte sie sowieso nicht einzupacken. Dann meldete sie sich im Krankenhaus ab und eilte nach draußen. Dort warteten tatsächlich schon zwei Kollegen auf sie.
    »Wir haben Ihnen Ihren Wagen mitgebracht.«
    »Toll. Ich bin Ihnen sehr dankbar dafür. Sie haben etwas gut bei mir«, säuselte Jil. Die Kollegen erkundigten sich nach ihrer Gesundheit, doch Jil hatte keine Zeit für ein langes Gespräch, riss die Tür ihres Wagens auf, lächelte gekonnt und sauste davon. Über die Freisprechanlage ihres Handys rief sie Hansen an.
    »Geht es Ihnen wieder besser?«, fragte der Kollege sofort besorgt.
    »Ja, danke. Es muss ja auch. Was gibt es Neues in dem Mordfall?« Jils Stimme klang müde und abgespannt. »Kommissar Schuster hat mir vorhin am Telefon erzählt, dass er noch Sinz verhören will. Dabei wurde allerdings die Leitung unterbrochen.«
    »Dazu kann ich Ihnen nichts sagen. Ich habe in den letzten Stunden nichts mehr von den Kollegen aus Sankt Goarshausen gehört. Aber die schwarze Limousine wurde gefunden.«
    »Das weiß ich schon.«
    »Kommen Sie nach Montabaur?«, erkundigte Hansen sich.
    »Ich fahre zuerst nach Sankt Goarshausen. Ins Büro werde ich erst morgen wieder kommen, aber erst am späten Vormittag. Schuster will morgens vorbeikommen, um sich im Basaltpark umzusehen.«
    »Gut, dann bis morgen, Frau Augustin«, beendete Hansen das Telefonat.
    Jil versuchte anschließend Manfred zu erreichen, doch es meldete sich nur der Anrufbeantworter. Sie schaute auf ihre Armbanduhr. Es war kurz vor fünf. Eigentlich wollte Manfred sie doch um diese Uhrzeit im Krankenhaus abholen, überlegte Jil. Sie hatte an der Pforte noch rasch einen Zettel für ihn hinterlegt. Er würde sich sicherlich bald bei ihr melden. Dann fiel ihr Gerlinde Beil ein. Sie wählte die Nummer der Fabrik und wartete, bis die neue Sekretärin sie durchstellte.
    »Gerlinde Beil.«
    »Jil Augustin.«
    »Geht es Ihnen wieder besser? Ich habe von dem Überfall gehört. Nicht auszudenken, wenn das der Mörder war, der Ihnen gegenübergestanden hat«, meinte Gerlinde Beil besorgt.
    »Mir geht es ja wieder besser. Ich wollte nur wissen, ob es etwas Neues in der Fabrik gibt?«
    »Eine Menge. Wo sind Sie im Augenblick?«
    »Ich bin kurz vor Filsen«, Jil kannte sich inzwischen gut im Rheintal aus. Sie hatte ihr Seitenfenster geöffnet und die wärmenden Sonnenstrahlen taten ihr gut.
    »Wenn Sie Zeit haben, dann halten Sie doch für ein paar Minuten in Kamp-Bornhofen an. Wir könnten uns in einem Lokal treffen. Ich bin immer froh, wenn ich mal aus der Fabrik rauskomme«, lachte Gerlinde Beil gut gelaunt.
    »Ich würde gern irgendwo im Freien sitzen. In den letzten Stunden habe ich außer dem Krankenhaus nichts zu sehen bekommen.«
    »Dann schlage ich vor, wir setzen uns am Rheinufer ins Café Klar.«
    »In Ordnung, wir treffen uns in zehn Minuten im Café Klar«, beendete Jil das Telefonat. Während der Weiterfahrt streifte ihr Blick das andere Rheinufer und die Stadt Boppard. Jil entdeckte die Fähre auf dem Rhein, die gerade abgelegt hatte. Kurz entschlossen setzte Jil den Blinker und führ auf den Parkplatz, der zu der Anlegestelle der Fähre gehörte. Für einen Moment wollte sie die herrliche Aussicht genießen. Jil hatte einmal irgendwo gelesen, dass der Name Boppard keltischen Ursprungs ist. Während sie darüber nachdachte, wo sie das gelesen hatte, wehte ihr ein leichter Windzug durch ihr Haar. Sie schloss für einige Sekunden zufrieden ihre Augen. Im gleichen Moment wurde diese Idylle durch das Aufheulen der Sirenen eines Rettungswagens unterbrochen. Rasch öffnete Jil die Augen und blickte dem Rettungswagen hinterher. Er kam aus Richtung Kamp-Bornhofen. Sicherlich würde er einen

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