Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Loreley - Basalt

Loreley - Basalt

Titel: Loreley - Basalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Lewentz
Vom Netzwerk:
wie Sie den Brief an den Verbandsbürgermeister Schulz in Bad Marienberg zu dem Kurier gebracht haben. Bis hierhin haben Sie auch schon alles zugegeben. Was ist mit dem Brief, den wir im Auto unserer Kollegin, Frau Augustin, gefunden haben?«
    »Ich bin kein Mörder«, murmelte Sinz und ließ den Kopf nach vorne hängen.
    »Beim ersten Verhör waren Sie kooperativer gewesen. Hat Ihnen jemand Anweisungen für diese Aussagen gegeben?«, mischte Hoffmann sich in das Verhör ein.
    Sinz hob ganz kurz seinen Kopf, um Hoffmann anzusehen. »Ich bin …«, weiter kam Sinz dieses Mal mit seinem Spruch nicht.
    »Die Wahrheit«, brüllte Schuster dazwischen. »Ich will die Wahrheit wissen. Ansonsten sind Sie unser möglicher Tatverdächtiger Nummer eins.«
    »Ich kann nichts sagen«, stotterte Sinz, plötzlich aufgebracht. Hoffmann und Schuster sahen einander an. Es ging also doch. Der Mann wusste in der Tat etwas. Beide versuchten ruhig zu bleiben, um Sinz nicht weiter zu verunsichern.
    »Wer zwingt Sie zum Schweigen?«, fuhr Schuster betont freundlich fort.
    »Der Mann mit dem Koffer.«
    Sinz stotterte so sehr, dass Hoffmann ihn nicht richtig verstanden hatte und nachfragte: »Wer?«
    »Ich nenne ihn den Mann mit dem schwarzen Koffer. Er kommt einmal im Monat und bringt mir Geld.«
    »Warum bringt er Ihnen Geld?«, drängte Schuster.
    »Ich weiß etwas über ihn«, teilte Sinz unerwartet stolz mit.
    Hoffmann hörte, dass sein Handy klingelte. Er gab Schuster ein Zeichen und verschwand im Flur.
    »Hoffmann.«
    »Hansen hier. Ich habe gerade einen Anruf des Lahnsteiner Krankenhauses bekommen. Der Journalist Luck wurde vor einer halben Stunde dort von der Rettung eingeliefert. Luck hatte eine Visitenkarte der Kommissarin in seiner Tasche, deshalb hat der Arzt bei uns angerufen.«
    »Was ist mit Frau Augustin? Ist sie bereits informiert?«, erkundigte Hoffmann sich sofort.
    »Ich bin davon ausgegangen, sie ist bei Ihnen«, antwortete Hansen erstaunt.
    »Das gefällt mir aber gar nicht. Weshalb wurde der Journalist überhaupt eingeliefert?«, wollte Hoffmann wissen. »Heute Morgen ging es ihm noch gut.«
    »Er wurde zusammengeschlagen und ist dabei sehr unglücklich gestürzt. Der Arzt sagt, wenn er nicht so schnell gefunden worden wäre, hätte er nichts mehr für ihn tun können«, Hansen holte kurz Luft. »Benachrichtigen Sie mich bitte, wenn Frau Augustin bei Ihnen eingetroffen ist.«
    »Das werde ich tun«, versprach Hoffmann.
    Nachdem er das Gespräch beendet hatte, eilte er zu Kommissar Schuster. »Ich muss Sie kurz alleine sprechen«, flüsterte er ihm ins Ohr.
    Als sie im Flur standen, berichtete Hoffmann dem Kommissar von Hansens Anruf.
    »Ich könnte wütend auf mich selber sein! Hätten wir doch Frau Augustin abgeholt.« Nervös ging Schuster wieder in sein Büro zurück. Sinz spürte sofort, dass etwas passiert war.
    »Es könnte gefährlich für mich werden, Ihnen alles zu berichten, was ich weiß«, fing er an.
    »Es gibt Möglichkeiten Sie zu schützen«, beteuerte Schuster.
    »Der Mann mit dem schwarzen Koffer hat die Briefe geschrieben. Ich kenne bis heute nicht den genauen Inhalt der Schreiben«, jammerte Sinz und blickte den Kommissar verzweifelt an.
    »Bei Ihrem letzten Verhör haben Sie etwas anderes erklärt.«
    Unsicher richtete Sinz seinen Blick auf Hoffmann. »Das war geplant. Der Mann hatte mir einige Vorgaben gemacht«, erklärte Sinz, während er in seiner Jackentasche kramte. Dabei zog er ein verklebtes Stück Papier hervor, das er auf Schusters Schreibtisch legte. »Das sind nur Teeflecken«, fügte er verlegen hinzu.
    Schuster konnte das Wort »Tee« nicht mehr hören, hielt sich aber mit einem Kommentar zurück und nahm das Blatt entgegen.
    »Hier stehen tatsächlich einige der Antworten drauf, die Sie Frau Augustin bei der Befragung gegeben haben«, staunte Schuster.
    Sinz sah den Kommissar lächelnd an. »Das habe ich doch gut hinbekommen? Nicht wahr? Nur der Tee­flecken, schade! War ein Früchtetee aus Holland.«
    Schuster holte tief Luft. »Wie heißt der Mann?«
    »Kaasten.«
    »Und wie weiter?«
    »Er heißt Kaasten. Der Vorname fällt er mir gleich wieder ein. Ich habe mir da eine Brücke gebaut, eine Teesorte … Ja, richtig, Hagebuttentee! Hagen heißt er, Hagen Kaasten aus Den Haag, aber ich nenne ihn ja nur ’den Mann mit dem Koffer’.«
    »Das hatten wir bereits«, murmelte Hoffmann.
    »Kümmern Sie sich bitte um die Angaben von Sinz«, forderte Schuster seinen Kollegen auf. Hoffmann

Weitere Kostenlose Bücher