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Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine verführerisch unnahbare Lady
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sagte Charlotte.
Aber ob er Papa gleichgesinnt ist ...« Sie fing sich gerade noch
rechtzeitig, ehe ihr vorlautes Mundwerk ihr mal wieder davoneilte, und rang
sich ein Lächeln ab. »Das zu beurteilen fällt mir natürlich schwer, bin ich Mr.
Carsington doch gerade das erste Mal
begegnet und auch nur kurz. Eigentlich kann man es kaum eine Begegnung
nennen.«
    Lizzie
nickte. »Dann werde ich es deinem Vater gegenüber nicht erwähnen. Er freut sich
so sehr darauf, uns alle mit dem berühmten Mr. Carsington bekannt zu
machen.«
    Das würde
er voraussichtlich heute Abend tun, beim geselligen Zusammensein mit den
Nachbarn, das stets mit ihrer Rückkehr aus London einherging.
    »Dein Vater
ließ mich heute Morgen wie üblich seine Pläne für den Tag wissen«, fuhr
Lizzie fort. »Zuerst wollte er mit dir über
sein Heiratsprojekt sprechen. Dann stand eine Unterredung mit dem Wildhüter an,
und danach wollte er bei Mr. Carsington vorstellig werden und ihn zum Abendessen
einladen.«
    »Das ist
typisch Papa, Mr. Carsington mit offenen Armen zu empfangen«, fand
Charlotte.
    O Papa,
warum nur musst du immer so entgegenkommend sein?, dachte sie. »Er handelt
keineswegs selbstlos«, sagte Lizzie. »Ich will ganz offen sein: Mr.
Carsington ist zwar nur der jüngere Sohn eines Earls, doch besagter Earl ist
Lord Hargate. Eine höchst erstrebenswerte Verbindung, wie ich dir gewiss nicht
sagen muss.«
    Charlotte
wurde augenblicklich anders zumute.
    Sie hatte
gehofft, künftig von Lord Hargates Söhnen verschont zu bleiben.
    Letztes
Jahr hatten beide Familien sich redlich bemüht, eine Verbindung zwischen ihr
und Lord Rathbourne, dem verwitweten ältesten Sohn und Erben Lord Hargates,
anzubahnen. Er hatte Charlotte wenig Schwierigkeiten gemacht. Zwar war er
vollendet höflich und galant gewesen, doch meist hatte die den Eindruck gehabt,
für ihn unsichtbar zu sein, was ganz in ihrem Sinne war. Sie hatte wenig mehr
tun müssen, als tunlichst alles zu vermeiden, was sie für ihn sichtbarer hätte
machen können. Zu ihrer großen Erleichterung hatte er letzten Herbst
geheiratet. »Bedenke bitte auch, dass Mr. Carsington in der Philosophischen
Gesellschaft beträchtliches Ansehen genießt«, fuhr Lady Lithby fort.
»Diesem gelehrten und geachteten Gentleman ist nun das benachbarte Anwesen
übertragen worden, auf welches dein Vater schon lange ein Auge geworfen hat.
Gleichgesinnt oder nicht – in Lithbys Augen dürfte das Zusammenspiel dieser
Faktoren genügen, Mr. Carsington zu einem geeigneten Heiratskandidaten zu machen.
Wir werden ihn mit auf die Liste setzen.«
    Sie ging
hinaus und schloss die Tür hinter sich.
    Charlotte
starrte noch eine ganze Weile blicklos auf die Tür.
    Dann hob
sie das Kinn und straffte die Schultern.
    »Von mir
aus«, murmelte sie. »Es ist mir gelungen, Dutzende Männer nicht zu
heiraten. Ihn nicht zu heiraten werde ich auch noch schaffen.«
    Derweil
auf Beechwood
    Darius' Hoffnungen hinsichtlich der
hübschen jungen Dame zerschlugen sich, kaum dass er Beechwoods Stallungen
erreicht hatte. Denn dort traf er auf ihren Vater, der gekommen war, um ihn als
neuen Nachbarn willkommen zu heißen und sogleich zum Abendessen einzuladen.
    Obwohl er
ein Weilchen brauchte, zwischen einem Hyacinth genannten Schwein und einer
Tochter namens Charlotte zu unterscheiden, fand Darius bald heraus, dass Seine
Lordschaft nur eine einzige Tochter hatte, welche weder verheiratet –
unglücklich oder anderweitig – noch verwitwet war.
    Weitere
Kinder waren vier kleine Jungen, von denen die beiden ältesten derzeit bei ihren
Vettern in Shropshire zu Besuch waren.
    Umgehend
verdrängte Darius die Tochter in die hinteren Regionen seines Verstandes, da
sie somit keines weiteren Gedankens lohnte, und widmete sich stattdessen ihrem
Vater, der dies sehr wohl tat.
    Da er der
Logik treu verbunden war, hatte Darius in den zwei Wochen vor seiner Abreise
nach Cheshire die anstehende Aufgabe gründlich bedacht und nützliche
Informationen eingeholt.
    Infolgedessen
hatte er herausgefunden, dass unter seinen neuen Nachbarn Lord Lithby derjenige
war, zu dem gute Beziehungen zu pflegen sich am meisten lohnen dürfte. Er war
der größte Grundbesitzer der Gegend. Vor allem, aber war er der
Agrarwissenschaft und der Naturphilosophie ebenso zugetan wie Darius.
    Soeben
durfte er zudem eine sehr angenehme Entdeckung machen: Anders als Lord Hargate
zeigte Lord Lithby gebührenden Respekt für Darius' Arbeit. Ja, er zitierte gar
aus seiner Abhandlung

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