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Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein verlockend beherrschter Earl
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–, wenn du tun würdest, wovon alle Welt
meint, es wäre das Richtige ?
    Für ihn
wäre es schlimm, sagte sie sich.
    Sie eilte
zur Tür hinaus und die Treppe hinunter. Kurz darauf hörte sie seine Schritte
hinter sich.
    »Hoffentlich
ist der Tee fertig«, meinte er. »Ich habe vielleicht einen Hunger.«
    Sie auch,
fiel ihr jetzt auf. Seit ihrem späten Frühstück hatte sie nichts mehr gegessen.
»Wir könnten uns das Essen ins Entresol bringen lassen«, sagte sie. »Es wäre
schade, das verbleibende Tageslicht zu verschwenden.«
    »Wir können
dort nicht suchen, solange die Arbeiter noch da sind«, gab er zu bedenken.
»Wenn sie uns die Wände abklopfen und mit einem alten Zettel herumfuchteln
sehen, werden sie sich fragen, wonach wir suchen, und schnell eins und eins
zusammenzählen. Dann sind es nicht mehr nur ein paar unverbesserliche Idioten,
die nach dem Schatz suchen.«
    Das hatte
sie gar nicht gedacht. Wie auch? Bei all der Aufregung. »Du hast recht«, meinte
sie. »Das ganze Dorf würde davon erfahren. Die Nachricht würde sich wie ein
Lauffeuer verbreiten.«
    »Ehe wir es
uns versehen, wüsste man auch in Edinburgh Bescheid. Das würde alles nur
unnötig verkomplizieren.«
    »Dann
warten wir und tun es in finsterer Nacht«, sagte sie.
    »Mein Gott,
was geht nur in deinem verqueren Verstand vor sich?«, seufzte er. Sie drehte
sich um und sah ihn fragend an.
    »In
finsterer Nacht?«
    »Ja, wenn
alles schläft«, sagte sie. »Um keinen Verdacht zu erregen.«
    »Verstehe«,
sagte er. »Jetzt pass mal auf, du verrücktes Huhn, wir machen es so: Erst
nehmen wir unseren Tee. Wenn wir uns etwas gestärkt haben, werden die Arbeiter
Feierabend gemacht haben und wir können uns dort unten in Ruhe umsehen.
Einverstanden?«
    Sie drehte
sich wieder um und ging die Treppe hinunter. »Natürlich bin ich einverstanden.
Und ich bin kein verrücktes Huhn.«
    Zwei Stunden nachdem die Arbeiter
Feierabend gemacht hatten, betrachtete Olivia düster die Wände des unteren
Zwischengeschosses.
    »Entweder
wir schlagen hier einfach alles auf, oder wir müssen uns das doch noch mal bei
Tageslicht anschauen«, meinte sie. »Beide Seiten sind zwölf Fuß lang, beides
sind schlichte, kahle Wände. Es ist mir ein Rätsel, wie du in fensterlosen
Grabkammern arbeiten kannst. Ich kann hier praktisch nichts erkennen,
geschweige denn, ob das hier Zeichen in den Steinen sind oder einfach
irgendwelche zufällige Kerben.«
    »Die Wände
einer Grabkammer sind sorgfältig bemeißelt und koloriert«, klärte Lisle sie
auf. »Da ist nichts zufällig. Und mit einer Fackel oder bei Kerzenlicht lässt
es sich recht gut arbeiten.« Er fuhr mit der Hand über einen Mauerstein. »Sieht
so aus, als hätte hier schon jemand mit der Spitzhacke die Fugen traktiert, und
es später wieder zugemörtelt. Oder aber das Mauerwerk ist einfach nur
ausgebessert worden.« Olivia sah, was er meinte, wenngleich der Unterschied
zwischen den beiden Ausfugungen minimal war und ihr niemals aufgefallen wäre.
»Es scheint, als wären unsere Schatzsucher auch nicht schlauer als wir.«
    »Ich würde
aber vorschlagen, dass wir nicht einfach wahllos die Wände einschlagen«, sagte
Lisle. »Dieser Raum befindet sich in vergleichsweise gutem Zustand.« Er schaute
sich um, wandte sich dann wieder ihr zu. »Du wirst deine Ungeduld ein wenig
bezähmen müssen. Wir sollten noch einmal alles gründlich durchdenken und uns
dann einen Plan zurechtlegen.«
    Auch Olivia
schaute sich um. Laut Lisle war dieser Raum einst der Wachraum gewesen. Es gab
einen Kamin und ein Klosett, das sich in einer Nische an der südwärtigen Wand
befand und neben dem eine Garderobenleiste angebracht war. Ansonsten stand der
Raum leer, wenngleich er während der letzten Tagen gründlich aufgeräumt und
instand gesetzt worden zu sein schien. Doch wie ärgerlich, nichts tun zu
können! Sie brannte vor Ungeduld, wollte aber auch die Mühe der Arbeiter nicht
zunichtemachen, indem sie das Mauerwerk mit der Spitzhacke traktierte.
»Sonntag«, sagte er. »Dann sind die Handwerker nicht da, und die Dienstboten
haben einen halben Tag frei. Wir können ungestört alles auf den Kopf stellen,
ohne dass es deswegen Gerede gibt. Und das bei Tageslicht. Oder so etwas
Ähnlichem. Vielleicht. Wenn wir Glück haben.«
    »Hoffentlich
sind wir dann schon ein bisschen schlauer«, sagte sie. »Die alten Damen werden
zum Abendessen zurück sein. Ich rechne damit, dass die beiden etwas Licht ins
Dunkel gebracht haben. Und dann wären

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