Losing Noah - Finding Love (German Edition)
eine wundervolle Kindheit ermöglicht
und ich wünsche mir, dass Brant ein genauso guter Vater wird,
wenn es ernster zwischen uns wird. >Halt, warum denke ich an
Kinder?<
»Was
ist denn, Schatz?«, fragt Dad.
»Ich
habe nichts. Ich möchte dir, wie immer, nur zusehen.«
»Ach
so.« Er erklärt mir, woran er schraubt und warum er es
tut. »Wusstest du, dass Nate wieder da ist?«
»Nathan
Davis von nebenan?«, erkundige ich mich.
»Ja,
seine Eltern sind weggezogen und er ist ins Haus eingezogen«,
erzählt mein Vater.
Nathan
– Nate genannt – war meine erste große Liebe, ich
war 16 und er 18, als wir zusammengekommen sind. Er wohnt im Haus
links von dem meiner Eltern. Malcolm der Spanner im rechten. »Oh
… Wie geht’s ihm denn? Ich habe seit dem College nichts
mehr von ihm gehört.«
»Es
geht ihm gut. Er hat ein Geschäft in der Stadt und ist viel
unterwegs, aber es ist Samstag und da ist er sicher zuhause. Du
kannst ja später mal bei ihm vorbeigehen«, schlägt
Dad vor.
Ich
nicke. »Ja, vielleicht.«
»Oder
du lässt es, denn begeistert klingst du nicht«, schmunzelt
er.
»Er
ist mein Ex, Dad, wie soll ich da begeistert sein?«
Er
mustert mich. »Ihr habt euch doch wegen des Colleges getrennt
und nicht, weil ihr gestritten habt.«
»Ja,
und? Ex bleibt Ex.«
Jemand
räuspert sich und ich hebe den Kopf, weil ich wissen möchte,
wer es ist und ich Tollpatsch nicht bedacht habe, wo ich bin.
»Scheiße«, fluche ich und halte mir die Stirn.
Mein
Vater lacht laut. »Du hast dich überhaupt nicht
verändert.«
»Ja,
ja, lach nur«, maule ich und rutsche unter dem Wagen hervor.
Ich schirme meine Augen ab, um zu sehen, wer dort steht. »Wenn
das nicht die schönsten Beine der Straße sind«, sagt
er lächelnd. »Nate?«, frage ich, denn die Stimme
kommt mir bekannt vor, allerdings hat sich mein Gegenüber
verändert … zum Positiven verändert.
Er
nickt und hilft mir auf. »Ja, hi Jenna. Wie ich mitbekommen
habe, war ich gerade euer Gesprächsthema.«
Ich
erröte, denn mir schießt die Hitze ungehalten in die
Wangen. »Ja, äh … also … Ja. Hi.« Ich
lächele verlegen.
Er
schmunzelt. »Noch ganz die Alte. Lass dich drücken.«
Dann zieht er mich schon in seine Arme. Einen Moment bin ich zur
Salzsäule erstarrt, doch schließlich erwidere ich die
Umarmung. Ich spüre, wie er den Duft meines Haars tief einatmet.
Das geht mir nun doch etwas zu weit, deshalb löse ich mich von
ihm. »Wie geht’s?«, frage ich und hoffe unbeschwert
zu klingen.
»Ich
kann nicht klagen und dir?«
»Oh,
mir geht’s super. Das Leben und Lieben in New York ist toll«,
antworte ich.
»Du
bist in festen Händen?« Er sieht mich irritiert an.
»Ja,
in ziemlich festen Händen. Überrascht dich das?«,
will ich wissen.
Nate
zuckt mit den Schultern. »Naja, also deine Mom sagte, dass du
dich von deinem Freund getrennt hast, deshalb wundert es mich schon
ein bisschen.«
Ich
kichere. »Also es ist jemand Neues und ...«
Er
reißt die Augen auf. »So schnell?«, unterbricht er
mich.
»Ja,
so schnell. Es kam alles ziemlich plötzlich, aber ich bin
glücklich und das ist doch die Hauptsache, oder nicht?«
Ich finde es lustig, wie sie alle darauf reagieren, dass Brant und
ich zueinandergefunden haben.
»Klar,
das ist die Hauptsache. Ich wollte auch nur mal hören, wie es
dir so ergangen ist. Hast du vielleicht Lust auf einen Kaffee?«,
erkundigt sich Nate.
»Ja,
warum nicht?«
Er
ergreift meine Hand und zieht mich regelrecht hinter sich her zu
seinem Haus. Es irritiert mich und eigentlich würde ich mich
losreißen, weil ich sowas überhaupt nicht mag, aber dieses
eine Mal lasse ich es ihm durchgehen. Nate und ich haben uns immerhin
acht Jahre nicht gesehen. Ich sehe über meine Schulter zu Dad,
der inzwischen aufrecht steht und mir grinsend hinterher winkt. Ich
verdrehe die Augen. Dann gehen wir schon ins Haus. Hier hat sich fast
nichts verändert. Die Möbel sind etwas jugendlicher, aber
die Tapete ist noch genauso furchtbar wie damals. Ich frage mich
heute noch, was seine Mutter geritten hat, als sie diese
Blümchentapete ausgesucht hat. Der Gedanke ist verworfen, als er
mich in die Küche führt. »Trinkst du den Kaffee immer
noch schwarz?«, fragt er.
»Ja,
so schwarz, wie meine kleine verbitterte Seele«, schmunzele
ich. Er schenkt uns jedem eine Tasse ein und zeigt zur Theke, an der
Hocker stehen. Ich rutsche auf einen drauf und sehe ihn an. Er sitzt
mir gegenüber. »Was machst du so am Big Apple?«,
erkundigt er
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