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Loslassen - Als Lebenshilfe Und Heilung

Loslassen - Als Lebenshilfe Und Heilung

Titel: Loslassen - Als Lebenshilfe Und Heilung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfrida Müller-Kainz , Hedwig Hajdu
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angeht.
    → Eine Frau erzählte uns folgende Geschichte: Sie hatte einen Gärtner bestellt, der den Rasen mähen und die Blumenbeete in Ordnung bringen sollte. Nur ein Beet am Teich wollte sie selbst jäten, denn die Blumen dort hatten erst zu sprießen begonnen und die jungen Pflänzchen waren vom Unkraut kaum zu unterscheiden. Sie machte sich an die Arbeit. Nach wenigen Minuten bekam sie arge Schmerzen im rechten Zeigefinger. Hatte sie sich verletzt? Nein, da war nichts zu sehen. Die Schmerzen waren so stark, dass sie aufhören musste zu arbeiten. Was hatten die Schmerzen zu bedeuten? Bald kam sie dahinter: Es war Besserwisserei zu glauben, dass nur sie die Pflanzen unterscheiden könne. Außerdem war es unnötiger Energieaufwand, den Gärtner zu bezahlen und selbst zu arbeiten. Loslassen war angesagt. Sie sah ihren Fehler ein und noch ehe der Gärtner kam, waren die Schmerzen verschwunden.
    → Ein weiteres persönliches Ereignis zeigt ebenfalls, dass wir durch den Körper Mitteilungen erhalten. Wir befanden uns auf einer Vortragsreise. Das bedeutet, dass die Begleitperson der Vortragenden sich um die Organisation vor Ort kümmert, Kasse und Buchverkauf übernimmt. Dabei ist es nicht zu vermeiden, dass Geräte und Taschen getragen werden müssen. Auch die Bücherkoffer müssen transportiert werden. Nicht immer ist gleich Hilfe zur Stelle. Eine Vortragsreise zu begleiten, ist körperlich anstrengend. Hedwig Hajdu hatte sich als Begleitperson zur Verfügung gestellt. Sie berichtet: »Ich fühlte mich vollkommen fit. Ich hatte allerdings nicht ›nach oben‹ gefragt, ob diese Fahrt für mich gut sei. Als ich am zweiten Tag aufwachte, hatte ich starke Scherzen in meiner rechten Schulter. Ich konnte den Arm nicht heben. Wenn Sie schon einmal eine Nervenentzündung hatten, dann wissen Sie, wie schwierig und schmerzhaft es ist, sich damit anzuziehen. Nun kam es darauf an herauszufinden, was mir die Schmerzen sagen sollten. Es hat keinen Sinn, nach äußeren Anlässen zu suchen, das war mir bewusst. Mein Tagebuch konnte ich nicht zu Hilfe nehmen, denn ich konnte nicht einmal einen Kugelschreiber halten. Wir besprachen die Situation und baten um die richtige Intuition. Es war bald klar, dass ich selbstherrlich gehandelt hatte oder sagen wir besser: geltungssüchtig. Schließlich war ich die Älteste im Team. Ich versprach, keine Vortragsreise mehr zu begleiten und schonender mit meinen Kräften umzugehen, denn ich war zu diesem Zeitpunkt bereits 70 Jahre alt. Wir organisierten uns im Bekanntenkreis tatkräftige Hilfe für den Vortrag am Abend. Dann kam eine andere Mitarbeiterin. Schon während des Tages ließen meine Schmerzen nach und am nächsten Morgen waren sie verschwunden. Nun hätte ich ja wieder arbeiten können, aber dann hätte ich alles missverstanden.
    Das Tröstliche an diesem Erlebnis ist für mich die Erfahrung, dass ich sicher sein kann, wieder gesund zu werden, wenn ich die Ursache erkenne und entsprechend darauf reagiere, auch wenn das manchmal mehr Zeit in Anspruch nimmt als in diesem Fall. Ich brauche keine Angst zu haben. Überdies: Haben Sie schon einmal gehört, dass Nervenschmerzen so schnell und ohne irgendeine Anwendung verschwinden?
     
    Erkennen wir das Signal, verschwinden die Erscheinungen auf der körperlichen Ebene. Sie werden dann nicht mehr als Spiegel oder Hinweis benötigt. Allerdings kehren die Erscheinungen bei gleichem Verhalten wieder. Dadurch haben wir die Chance, den Zusammenhang zwischen Auswirkung und Ursache zu erkennen, den wir vielleicht beim ersten Mal nicht wahrgenommen haben.
    Was geschieht mit dem »Spiegel«, wenn wir, nämlich die Seele, eine Schwäche fortbestehen lassen, anstatt sie loszulassen? Wir verhalten uns in bestimmten Situationen immer auf die gleiche Weise. Unser Körper bringt dieses Verhalten zum Ausdruck, sooft es auftritt. Daraus entsteht ein bestimmtes Erscheinungsbild eines Menschen, das sehr aussagekräftig ist. Besonders klar lässt sich dieser Vorgang bei Menschen beobachten, die Mutprobleme in einem oder mehreren Bereichen haben. Sobald ein mutloser Mensch in eine bestimmte Situation kommt, die Mut erfordert, der jedoch fehlt, drückt der Körper durch Haltung, Stimme und Bewegungen seine Mutlosigkeit aus. Schließlich wird daraus ein dauerndes Erscheinungsbild, das diesen Menschen kennzeichnet und auch die Selbstwahrnehmung beeinflusst. Wenn nun diese Person das Bild akzeptiert, das ihr der Körper zeigt, so akzeptiert sie zugleich auch ihre

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