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Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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seinen Weg gewählt und Benny seinen, als er diese Worte zu dir gesagt hat. Und du hast gewählt, als du weggelaufen bist.«
    Â»Aber es war die falsche Wahl!«, rief sie.
    Â»Deine Entscheidung, Liebes«, entgegnete er. »Weißt du, warum du weggerannt bist?«
    Sie zuckte die Achseln. »Bevor … ich Benny und den anderen begegnet bin … kannte ich mich aus. Ich wusste, wie die Welt war. Es gab Zombies, Kopfgeldjäger und mich. Meine Höhle, meine Art zu jagen. Ich habe Zombies befriedet, gegen Männer gekämpft, Fallen aufgestellt und all das. Es gab nur mich und den ganzen Rest. Ich kannte mich selbst, und ich wusste, was nicht ich war. Aber nachdem ich Benny und den anderen begegnet bin, ist alles … so kompliziert geworden. Plötzlich gehörte ich zu anderen Menschen. Ich musste mich um sie kümmern, mich um sie sorgen.«
    Â»Und das hat dir Angst gemacht, denn die letzten Menschen, um die du dich gesorgt hast, waren Annie und George, nicht wahr? Nein, schau nicht so überrascht, Lilah. Auch ich habe Menschen verloren, und nicht nur ich. Nachdem du die beiden verloren hattest, hast du dich von der Menschheit zurückgezogen. Es war nicht deine Entscheidung, sondern es geschah, weil du überleben musstest. Irgendwann hast du dich daran gewöhnt, allein zu sein und dich um niemand anderen zu kümmern. Aberdann bist du Benny und Nix begegnet und hast gemerkt, dass sie dir etwas bedeuten.«
    Â»Ja, aber es tut weh!« Sie schrie so laut, wie es ihre beschädigten Stimmbänder erlaubten. Leiser und ruhiger fügte sie dann hinzu: »Es macht mir Angst, und ich hab nie Angst gehabt. Wenn ich überlebte, dann überlebte ich eben. Wenn ich sterben würde, wen kümmerte es? Annie und George waren nicht mehr da. Ohne sie war es, als hätte ich … einen Panzer. Ich verstehe es nicht.«
    Â»Wahrscheinlich doch irgendwie.«
    Â»Benny meinte, Chong sei nur mitgekommen, weil er mich liebt.« Angesichts dieser Vorstellung schüttelte sie verblüfft den Kopf. »Ich verstehe das nicht. Ich meine … ich habe Bücher über Liebe und Romantik gelesen, aber das ist doch nicht dasselbe.«
    Â»Nein«, pflichtete der Greenman ihr bei. »Ganz bestimmt nicht. Aber wie fühlst du dich bei dem Gedanken, dass jemand dich liebt?«
    Wieder schüttelte sie den Kopf. »Annie hat mich geliebt. Und George.«
    Â»Und du hast beide geliebt … aber jetzt sind sie tot«, sagte der Greenman sanft. »Und wahrscheinlich hast du dich deswegen schuldig gefühlt.« Lilah funkelte ihn zornig an, trotzdem fuhr er fort: »Ich vermute es nur, aber wahrscheinlich hast du dich schuldig gefühlt, weil du schon aus Gameland entkommen warst und nicht rechtzeitig wieder zurückkehren konntest, um Annie zu retten. Und George starb, als er dich suchte. Hast du Angst, dass Chong auch sterben wird, weil er dich liebt und du dich in ihn verliebt hast?«
    Â»Er … ist schon weg.« Ihr Gesicht verzog sich, aber sie zwang sich, nicht zu weinen. »Nichts ergibt mehr Sinn. Letzte Nacht, als wir nach draußen gegangen sind, waren die Stolperdrähte gekappt. Da waren all diese Zombies. Viel zu viele. Ich habe in all die toten Augen geschaut. Ich sah Chong vor mir … und er war tot. Tom und Benny und Nix auch. Ich sah sie vor mir und sie waren alle tot. Alle, die mir etwas bedeuten, waren tot. Ich hatte das Gefühl, dass ich selbst auch tot war.«
    Â»Verstehe«, sagte der Greenman sanft. »Das nennt man Todesangst. Es ist eine Mischung aus Verwirrung, Paranoia und einer guten Dosis Panik. Jeder Mensch hat solche Momente. Jeder. Sogar Helden wie Tom.«
    Â»Aber ich bin weggerannt. Das kann ich nicht ungeschehen machen. Ich bin weggerannt und habe Benny und Nix dort alleingelassen. Ich habe ihnen nicht geholfen und ich habe auch nicht nach Chong gesucht. Er ist meinetwegen abgehauen. Weil ich ihn so mies behandelt habe und wegen der Sachen, die ich zu ihm gesagt habe. Benny sagt das.«
    Â»Benny ist nur ein Junge, und ich wette, er ist genauso durcheinander und verängstigt wie du. Manchmal sagen Menschen schreckliche Dinge, wenn sie Angst haben. Sie wollen es gar nicht, aber sie können nicht anders. Sie schlagen um sich, denn wenn sie sehen, dass sie mit ihren Worten jemand anderen verletzen können, haben sie das Gefühl, nicht vollkommen ohnmächtig zu sein.«
    Â»Das

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