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Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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Menschen getan hatten, die in der Ersten Nacht gestorben waren. Die Leute in Mountainside würden sie ganz bewusst vergessen, denn das war einfacher, als sich vorzustellen, was draußen im Leichenland vor sich ging.
    In gewisser Hinsicht waren Benny und die anderen also für die Menschen in der Stadt gestorben. Würden diese Menschen irgendwann auch für ihn gestorben sein? Würde die Erinnerung an sie aus seinem Herzen gelöscht werden? Er hoffte, nicht. Er verlangsamte seine Schritte ein wenig und suchte den Zaun ab, wünschte Morgie herbei, der ihm zuwinkte. Es hätte alles wiedergutgemacht. Aber niemand erschien am Zaun und niemand winkte zum Abschied. Er schaute wieder nach vorn und zwang sich, schneller zu laufen.
    Die fünf machten nicht das geringste Geräusch und nach wenigen Minuten konnten selbst die scharfäugigsten Mitglieder der Stadtwache sie nicht mehr erkennen. Der Wald hatte sie vollständig verschluckt.



Sie liefen tief in den Wald hinein und folgten einem Weg, der stets für die Händler und ihre Wagen freigehalten wurde, damit sie geplünderte Waren aus Lagerhäusern und kleinen Städten in diesen Teil von Mariposa County transportieren konnten – oder was einmal Mariposa County gewesen war, bevor die Erste Nacht sämtliche Landkarten in nutzloses Altpapier verwandelt hatte. Als die Sonne aufging, stolperte Benny nicht mehr so häufig über die Spurrillen der Wagenräder, aber Chong, der weniger geschickt war, geriet sehr oft ins Straucheln und fiel hin. Lilah half ihm jedes Mal wieder auf, war dabei jedoch alles andere als freundlich und verständnisvoll; sie knurrte ihn an und schubste ihn mit jedem Mal ein wenig stärker vorwärts. Nix schloss zu Benny auf und beide drehten sich grinsend zu Chong um. Er formte ein paar Worte mit den Lippen, die sie zum Lachen brachten, Chongs Eltern allerdings geschockt und Chong eine scharfe Zurechtweisung von Tom eingebracht hätten.
    Nach ungefähr einem Kilometer fiel Tom aus vollem Lauf in leichten Trab und nach einem weiteren Kilometer in schnelles Gehen. Irgendwann blieb er stehen, und sie legten eine Pauseein. Benny war außer Atem und ging mit hinter dem Kopf verschränkten Händen hin und her, um seine Lungen zu weiten. Er schwitzte, aber die Anstrengung tat gut. Nix’ Gesicht glühte und auf ihrer Haut lagen feine Schweißperlen, doch sie lächelte.
    Chong stolperte an den Wegesrand und übergab sich.
    Auf ihren Speer gestützt, beobachtete Lilah ihn mit unverhohlener Verachtung.
    Dabei war Chong kein Schwächling: Er hatte genauso hart trainiert wie alle anderen, und sein magerer Körper war mit sehnigen Muskeln bepackt, aber auf anhaltende Anstrengung hatte er seit jeher mit Übelkeit reagiert.
    Benny klopfte Chong auf den Rücken, beugte sich dabei aber zu ihm hinunter und sagte leise: »Mann, du bist echt eine Schande für unser Geschlecht.«
    Obwohl Chong keuchte und nach Luft rang, gelang es ihm, Benny ganz genau zu erklären, wohin er sich scheren und was er dort tun solle.
    Â»Okay«, sagte Benny. »Ich sehe, du brauchst ein wenig Zeit für dich selbst. Gut, dass wir darüber gesprochen haben.« Damit wandte er sich ab und ging hinüber zu Nix, die kleine Schlucke Wasser aus ihrer Feldflasche nahm.
    Tom trat zu ihnen. »Ist Chong okay?«, erkundigte er sich.
    Â»Er wird es überleben«, erklärte Benny. »Er mag keine körperliche Anstrengung.«
    Â»Was du nicht sagst.« Tom grinste und deutete auf eine Weggabelung. »Wenn alle wieder bei Atem sind, gehen wir da lang. Der Weg führt auf höher gelegenes Gelände, wo wir weniger Zombies begegnen werden. Morgen überlegen wir dann, ob wir die Ebene durchqueren, da, wo die Untoten sind.«
    Â»Warum?«, fragte Nix. »Wäre es nicht besser, sie ganz zu meiden?«
    Â»Geht nicht«, mischte Lilah sich ein, die leise näher getreten war. »Nicht für immer. Die Untoten sind überall. Sogar oben in den Bergen.«
    Benny seufzte. »Na toll.«
    Â»Werden wir sie jagen?«, fragte Nix mit großen Augen.
    Â»Jagen? Ja. Töten? Nein«, klärte Tom sie auf. »Ihr sollt sie aufspüren können, aber vor allem sollt ihr lernen, wie man ihnen aus dem Weg geht. Wir können das in der Theorie durchkauen, bis wir schwarz werden, aber das ist nicht das Gleiche wie praktische Erfahrung.«
    Â»Klingt super«, murmelte Chong,

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