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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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kennst sie doch, oder? Wohnt neben Morgie? Na ja … sie wurde getötet.«
    Â»Nein …«
    Â»Die anderen Wachen haben die Schreie wegen des Donners nicht gehört und bevor sie wussten, was geschah, liefen 20 oder 30 Zombies auf den Straßen herum. Man sollte meinen, dass nach all den Jahren und alldem, was passiert ist, die Leute nicht mehr in Panik geraten würden. Leider war das Gegenteil der Fall: Jeder Idiot, der einen Abzug betätigen konnte, fing an, herumzuballern. Drei Menschen wurden angeschossen, zwei weitere wurden gebissen. Die mit den Schusswunden werden es wohl schaffen, aber was die anderen betrifft …« Tom ließ den Rest des Satzes im Raum schweben.
    Jeder wusste, dass die Infektion nach einem Zombiebiss durchnichts gestoppt werden konnte. Je nach Stärke des Immunsystems hielten die Gebissenen noch einen Tag oder eine Woche durch, aber sie waren alle zum Tode verurteilt. Sämtliche Opfer wurden zum Friedhaus auf der anderen Seite der Stadt gebracht. Man stellte ihnen Nahrung, Wasser und Bücher zur Verfügung. Ein Priester, Pastor oder Rabbi kam herbei und setzte sich zu ihnen. Und dann wurden die Türen verriegelt und abgewartet. Chong meinte, viele Opfer würden Selbstmord begehen und manche würden von Freunden oder Familienmitgliedern getötet, die sie nicht leiden sehen wollten. Benny hatte Chong nicht geglaubt. Doch nun wusste er, dass sein Freund wahrscheinlich recht hatte.
    Â»Hat man alle Zombies erwischt?«
    Â»Ja«, sagte Tom. »Dafür haben Captain Strunk und seine Leute gesorgt. Und Ramón kommt wieder in Ordnung. Er hat sich das Bein gebrochen und ein paar Brandwunden davongetragen, aber um ihn herum waren so viele Trümmer, dass die Zombies nicht zu ihm vordringen konnten.«
    Â»Ist sonst noch jemand gebissen worden?«
    Â»Nein. Die Zombies sind nicht weiter als bis in die Rote Zone vorgedrungen. Strunk bewacht mit 40 Bewaffneten das Nordtor, während die Wachmannschaft den Zaun repariert.« Er fluchte. »Wenn ich zehn Cent bekäme für jedes Mal, das ich dem Stadtrat gesagt habe, wir benötigen unbedingt eine doppelte Zaunlinie …«
    Â»Tom«, warf Benny ein. »Ein paar Zombies müssen es an euch vorbeigeschafft haben.«
    Â»Nein. Kein einziger.«
    Â»Aber … Mr Sacchetto … Die Zombies haben ihn erwischt und er wohnt doch am anderen Ende der Stadt, beim Stausee.«
    Tom ging in die Hocke und rollte den toten Künstler auf den Rücken. Gewissenhaft untersuchte er Hände und Handgelenke des Mannes und hob sein Hemd an, um einen Blick auf den blutigen Rumpf zu werfen. Dann stand er auf, mit zusammengepressten Lippen, die Augen zu Schlitzen zusammengekniffen, durchquerte rasch das Haus und trat auf die Veranda hinaus.
    Benny folgte ihm und sah zu, wie Tom sich bückte, um die krümelige Erde auf dem Holzboden der Veranda zu untersuchen. Das meiste hatte der Regen weggespült, doch es waren offenbar noch genügend Spuren vorhanden, denn Tom knurrte angewidert und starrte eine Weile in die Dunkelheit hinaus. Benny bemerkte, dass der Sturm nachgelassen hatte und keine weiteren Schreie oder Schüsse zu hören waren.
    Sanft schob Tom seinen Bruder zurück ins Haus und verriegelte die Tür. Fast reflexartig griff er nach dem Kantholz und ließ es in die Halterungen gleiten. Dann sorgte er dafür, dass Benny sich das Blut von den Händen wusch und versah den eingerissenen Fingernagel mit einem Verband. Die Verletzung tat zwar weh, doch der Schmerz erschien Benny als das kleinste Übel. All dies ging ohne Worte vor sich und dann kehrten sie gemeinsam schweigend ins Wohnzimmer zurück, wo sie sich über den Leichnam beugten. Benny spürte, dass Tom über etwas nachdachte. Sein Bruder schaute ständig von der Hintertür zu Sacchetto und dann wieder zurück.
    Â»Verdammt«, fluchte Tom leise. »Ich hasse es, wenn ich recht habe.«
    Fragend betrachtete Benny den Leichnam. Dabei sah er nicht den Zombie, sondern den Mann, der das Porträt des Verlorenen Mädchens gemalt hatte. Den Mann, der mitgeholfen hatte, dieStadt zu gründen und aufzubauen. Einen Freund. »Wie meinst du das?«, fragte er Tom.
    Tom musterte Bennys Gesicht einen Moment und nickte dann, als habe er gerade beschlossen, dass er seinen Verdacht gefahrlos mit Benny teilen konnte. »Schau dir seine Finger an. Sag mir, was du siehst.«
    Benny brauchte

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