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Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin

Titel: Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Sache endlich geklärt hatten, wären sie sich fast an die Gurgel gegangen.« Henry zog ein langes Gesicht. »Natürlich bekam er trotzdem kein Freibier.«
    Hamish keckerte. »Nein, freies Bier kriegt er nicht.«
    Robert stellte einen Spielstein hin und lachte laut. Als er fertig war, bemerkte er das Schweigen um sich herum und sah die alten Männer an. Sie starrten ihn an, als würden sie ihn nicht erkennen. Er hob fragend die Hände und spreizte die Finger. »Was?«
    »Ich nehme an, es stimmt also«, erklärte Henry bemüht sachlich.
    »Was stimmt?«
    Henry wechselte Blicke mit den anderen. »Wir dachten,
Ihr würdet die Prinzessin mögen, aber einige im Dorf behaupten, Ihr hättet sie weggeschickt, weil sie mit der Todsünde der Eitelkeit gehandelt hätte.«
    »Weil sie mit Cremes und Salben handelte, meint Ihr?« Hätte jemand anders als diese Männer das zu Robert gesagt, hätte er ihm den Kopf abgerissen. »Ist es eine Sünde, Menschen glücklich machen zu wollen?«, fragte er stattdessen sanft. »Denn das hat sie gemacht. Sie hat einer ganzen Schar verängstigter Debütantinnen Selbstvertrauen geschenkt, und das ist eine Gabe, die nur wenige übertreffen können.« Millicent hatte sich ebenfalls verändert, obwohl er nicht glaubte, dass es an ihrem Äußeren lag, was sie so selbstbewusst machte. Nein, sie hatte nur jemanden gebraucht, der deutlich sein Vertrauen in sie setzte, und das hatte er getan. Natürlich, wenn Clarice ihm nicht das Fell über die Ohren gezogen hätte, hätte er das vermutlich nicht getan, also konnte man ihr den Verdienst für Millicents Veränderung ebenfalls zuschreiben.
    Gleichzeitig hatten seine Leute eine wertvolle Lektion gelernt. Sie vertrauten jetzt nicht mehr so leicht jemandem, der nicht aus Freya Crags kam. Einige der Männer und Frauen, die an der Entführung von Prinzessin Clarice beteiligt gewesen waren, hatten sich zu ihm geschlichen und ihn um Verzeihung gebeten. So sollte es auch sein. Er würde sie nicht vor Gericht stellen. Aber er würde auch nicht vergessen.
    Hughina trat aus der Schänke, reichte Gilbert und Robert ihr Bier, warf einen Blick auf ihre ernsten Gesichter und verschwand dann wieder.
    Gilbert trank einen langen Schluck. »Doch die Prinzessin ist weg, und Ihr seid so fröhlich wie schon seit langer Zeit nicht mehr.«
    »Ich liebe sie.« Robert sah die Alten der Reihe nach an. »Und sie hat mich verlassen. Wusstet Ihr das? Sie hat mich
verlassen, um in ihr Land zurückzukehren. Sie wird einen Prinzen heiraten.«
    Tomas spie die Worte förmlich heraus. »Ich hätte mehr von ihr gehalten. Was will sie denn in einem fremden Land finden, was besser ist als in Freya Crags?«
    »Sie wird eine schlimme Überraschung erleben, wenn sie glaubt, irgendein Waschlappen von Prinz wäre ein besserer Mann als der Earl von Hepburn«, meinte Benneit beleidigt.
    »Sie hat es nicht getan, weil sie einen Prinzen wollte. Sie wollte hier bei mir bleiben, aber sie musste ihre Pflicht erfüllen. Es war eine Frage der Ehre.« Robert sprach die Worte ohne Bitterkeit aus. Immerhin hatte er ihr ein Versprechen gegeben.
    »Hä?« Henry legte die Hand ans Ohr und drehte sich zu Gilbert herum.
    Robert beugte sich vor. »ICH SAGTE, ES WAR EINE FRAGE DER EHRE!«, brüllte er.
    »Ihr nehmt das ja sehr gut auf!«, schrie Henry zurück. »Wir haben schon befürchtet, dass Ihr wieder so werdet wie damals, als Ihr aus dem Krieg zurückgekommen seid.«
    Robert sah sich auf dem Anger um. Das Leben in Freya Crags ging weiter wie immer. Die Frauen kamen zum Brunnen, um Wasser zu holen. Die Kinder spielten in den Pfützen, die der Regen hinterlassen hatte, und die alten Männer wiegten sich in der Sonne. Nichts hatte sich geändert, und diese Kontinuität tröstete ihn irgendwie. »Aber dann hätte sie mir ja nichts beigebracht, stimmt’s? Dann würde nichts davon künden, dass sie hier gewesen ist, gar nichts.« Er machte einen Zug auf dem Damebrett.
    Tomas seufzte. »Manchmal riecht das Leben wie Blumen, manchmal wie ein gekochter Kohl.«
    »Niemand hat das Recht, sich zu beschweren, solange er
zweiunddreißig Zähne und den Verstand hat, den Gott ihm gab«, erklärte Gilbert.
    Henry grinste und zeigte seine Zahnlücken. »Was wir fünf alle gemeinsam so einigermaßen zusammenbekommen.«
    Die fünf Männer lachten, und plötzlich fing Benneit an zu keuchen.
    Robert schlug ihm sanft auf den Rücken, damit er wieder Luft bekam, hörte jedoch plötzlich Unruhe auf dem Anger. Die Leute drehten

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