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Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin

Titel: Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
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in Spanien an seiner Seite bleibe. Deshalb kann ich nicht in Euer barbarisches Schottland reisen und Euch Euren Wunsch erfüllen ...
    Er war so dicht davor gewesen, und jetzt war alles doch vereitelt worden!
    Robert schlug mit der Faust auf den Schreibtisch und verfluchte die Schmerzen, die er sich selbst zugefügt hatte. Wut brachte ihn keinen Schritt weiter. Dieses Problem erforderte kalte, rücksichtlose Planung …

    Als die Uhr neun schlug, hörte er Schritte auf dem Flur. Sie kamen aus Millicents Salon. Hastig faltete er den Brief zusammen und schob ihn in seine Jackentasche.
    Er hörte, wie Millicent etwas sagte. Prinzessin Clarice’ zustimmende Antwort klang schwächer, und... o nein, das war die Stimme seiner jüngeren Schwester.
    Prudence war mitgekommen.
    Er hatte Millicent eingeladen. Sie war eine vernünftige Frau und verhielt sich in jeder Situation genau so, wie es zu erwarten war.
    Prinzessin Clarice hatte er ebenfalls dazugebeten. Er brauchte die Prinzessin, damit seine Pläne funktionierten. Er brauchte ihre Fähigkeiten, und er musste sie dazu überreden, wenn das möglich war, oder aber nötigenfalls erpressen, damit sie seinen Wünschen Folge leistete.
    Doch Prudence war wie eine Mücke, summte willkürlich hierhin und dorthin und verursachte ein solches Durcheinander, dass er sie am liebsten geohrfeigt hätte. Aber er wusste sehr genau, wie sie sich dann in Tränen auflösen und für diese Unbeherrschtheit mindestens einen Monat lang zahlen würde.
    Außerdem war er nicht ihr Vater und würde sich nicht zu den bösartigen Handlungen und Worten herablassen, die so tiefe Narben in der Familie hinterlassen hatten.
    Ich bin nicht wie mein Vater.
    Als die Ladys eintraten, stand er auf und verbeugte sich mit ausgesuchter Höflichkeit vor jeder einzelnen von ihnen.
    Millicent ging mit ausgestreckten Armen auf ihn zu und umarmte ihn sehr zärtlich, fast als fürchtete sie, er wäre sein Vater. »Robert, es ist so schön, dass du dich für unseren Ball interessierst.«
    »Der Held der Iberischen Halbinsel beehrt unser Haus mit
seiner Anwesenheit, während meine jüngste Schwester« - er bückte sich und ließ sich von der begeisterten Prudence auf die Wange küssen - »ihre Verneigung vor der Gesellschaft macht. Ich wüsste nicht, was ich lieber täte, als in jeder nur möglichen Weise behilflich zu sein.« Er blickte hoch. War Prinzessin Clarice von seiner zur Schau gestellten Hingabe beeindruckt?
    Offenbar nicht. Sie hatte zwar die Hände sittsam vor sich gefaltet, spitzte jedoch argwöhnisch die Lippen. Diese Grimasse verschwand augenblicklich, als sie seinen Blick auf sich fühlte.
    »Ist deine Narbe immer noch unsichtbar?« Prudence hob seine Locken an. »Ist sie tatsächlich! Prinzessin Clarice ist wirklich sehr geschickt. Seitdem du gegangen bist, hat sie zahllose Tiegel mit geheimen königlichen Cremes und Salben verkauft!«
    »Und gewiss auch die geheime königliche Farbemulsion.« Er schaute wieder Prinzessin Clarice an.
    Warum traute sie seinen Zuneigungsbekundungen nicht? Seine Schwestern glaubten ihm. Doch hatte Millicent überhaupt bemerkt, dass die Jahre von Krieg, Gewalt und Betrug ihn in ein finsteres, unerträgliches Loch gestürzt hatten? Ganz gewiss nicht. Sie dachte, alles wäre gut, weil er sich Mühe gab, so zu tun.
    »Nein, das hat sich niemand getraut.« Prudence schob schmollend die Unterlippe vor. »Ich wollte etwas kaufen, um meine Sommersprossen zu überdecken, aber nachdem du gegangen bist, hat Mrs. Trumbull wieder angefangen, von Dirnen und Mädchen zu flüstern, die solche Makel als göttliche Strafe erhalten hätten.«
    Robert hatte seine Schwestern einmal geliebt. Ihm schoss der Gedanke durch den Kopf, dass dieses Gefühl gewiss noch
irgendwo in seinem Innern begraben war, aber er konnte es nicht spüren. Aus diesem Grund war ihm die Liebe ebenso versagt wie die damit einhergehenden erwartungsvollen Ängste und Freuden.
    Trotzdem bot er eine ausgezeichnete Inszenierung. Warum nur glaubte Prinzessin Clarice ihm nicht? Er war sich vollkommen sicher, dass sie es ihm nicht abkaufte.
    »Niemand hat es gewagt, sich dieser schrecklichen Frau zu widersetzen!«
    »Macht Euch deshalb keine Sorgen. Ich wage die Vorhersage, dass ich von beinahe jeder gebeten werde, sie in der Abgeschiedenheit ihrer Schlafgemächer aufzusuchen.« Prinzessin Clarice’ Augen funkelten. »Und niemand wird je erfahren, was darin geschieht.«
    Sie war eine so faszinierende Frau. Sie kannte die

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