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Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin

Titel: Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
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ist.«
    Waldemar sah Clarice mit einem vielsagenden Heben seiner Brauen an, deutete mit dem Daumen auf Robert und formulierte lautlos mit den Lippen die Worte: Der Held!
    Clarice nickte: Dachte ich mir, bedeutete sie ebenso stumm. Laut sagte sie: »Ich glaube, ich habe es verdient, eingeweiht zu werden. Was wollt Ihr erreichen? Wie sieht meine Rolle aus? Und wen genau spiele ich eigentlich?«
    Robert hielt Waldemar nicht zurück, als der zu einer Erklärung
ansetzte. »Ihr habt ganz ausgezeichnet eine Frau namens Carmen Menendez gespielt, eine Lady aus Spanien, die ein hartes Schicksal hinter sich hat. Ogley wollte eine Frau, die sein Bett wärmte, also hat er ihr weisgemacht, er wäre unverheiratet. Er hat ihr versprochen, sie mit nach England zu nehmen, wenn er dorthin zurückkehrte, und sie zu heiraten. Als die Zeit des Abschieds kam, hat er sie natürlich ohne jede Bedenken sitzen lassen. Schließlich hatte er bereits eine Frau. Sie betet ihn an, und er achtet sehr sorgfältig darauf, sie nicht zu verärgern.«
    »Weil sie das Geld hat«, erriet Clarice.
    Waldemar legte den Finger an die Nase. »Ihr seid ganz schön clever für eine Prinzessin.«
    Eigenartigerweise fühlte sich Clarice nicht beleidigt. Sie hatte eher den Eindruck, als würde dieser Mann, den Robert seinen Freund nannte, ihr mit diesen Worten zu verstehen geben, dass er sie akzeptierte. »Also spiele ich hier Colonel Ogleys missbrauchte und sitzen gelassene Geliebte, um ihn zu zwingen... was genau zu tun?«
    »Zu halten, was er versprochen hat«, knurrte Robert.
    »Ich mache dir keine Vorwürfe«, meinte Waldemar. »Das weißt du.«
    »Ich war ein Narr«, gab Robert zurück. »Ich habe tatsächlich geglaubt, dass er sein Wort hält.«
    »Wenn das hier nicht klappt«, meinte Waldemar herausfordernd, »dann gehe ich trotzdem, auf jeden Fall.«
    »Es wird funktionieren«, erwiderte Robert. »Das schwöre ich.«
    »Was hat Colonel Ogley denn getan?« Clarice war frustriert, weil sie aus dem Gespräch der beiden Männer nicht schlau wurde.
    Robert saß vollkommen reglos da. »Ogley hat versprochen,
Waldemar mit einer Belobigung für seine Tapferkeit aus der Armee zu entlassen, wenn er mit mir einen Auftrag erfüllte und wir ihn überlebten.«
    Waldemar schenkte ihnen Port ein und reichte Clarice ihr Glas. »Roberts Vater war gestorben, und Robert hatte sich bereits aus der Armee freigekauft«, sagte er dabei leise. »Er hätte diesen Auftrag nicht ausführen müssen. Er hat es für mich getan.«
    Robert beobachtete sie. »Verdammt, Waldemar, wir sind im selben Zimmer. Ich kann dich sehr genau hören.«
    »Sieh an, trotz seines biblischen Alters ist er noch nicht taub.« Waldemar sprach immer noch leise. Dann wurde er lauter. »Wir haben überlebt, aber nur knapp. Und natürlich hat Colonel Abschaum Robert ins Gesicht gelacht, als er meine Freiheit einforderte. Er meinte, Versprechungen, die man jemandem wie mir macht, würden nicht als Versprechen gelten, und er meinte, er hätte ihm einen Gefallen getan, weil er ihn gelehrt hätte, wie man einen Diener zu behandeln habe: Man müsse eine Karotte ans Ende eines Stabes binden, und den Diener danach schnappen lassen.«
    Clarice fand diese Geschichte einfach widerlich. »Ich hätte gern geglaubt, dass es ein paar Helden auf dieser Welt gibt.«
    »Gibt es«, meinte Waldemar, »aber nur wenige. Und ich habe sie alle kennen gelernt.«
    »Du selbst bist einer von ihnen«, erklärte Robert.
    Waldemar ignorierte ihn und sah Clarice schulterzuckend an. »Ogley jedenfalls ist keiner.«
     
    »Colonel Ogley, das war wundervoll!« Lady Millicent applaudierte als Erste am Ende des Vortrags. »Ihr habt so bildlich gesprochen, dass ich fast das Gefühl hatte, ich wäre bei Eurer heldenhaften Tat in dem französischen Gefängnis dabei
gewesen. Wollt Ihr uns nicht mitteilen, welche arme Seele Ihr gerettet habt?«
    Ogley sah sich unter den wohlgekleideten Aristokraten in dem Salon um. Brenda war da und strahlte vor Stolz. Prinzessin Clarice war ebenfalls anwesend. Sie trug ein faszinierendes, schulterfreies Abendkleid aus blassgrünem Samt. Ogley lächelte ironisch, während er den Gentlemen die Hand schüttelte. »Das geht nicht. Es wäre doch unpassend für einen Gentleman, wenn ich die Wahrheit über die leichtsinnige Aktion eines Offizierskameraden preisgeben würde, oder?«
    Die Leute murmelten zustimmend, während Ogley respektvollen Abstand zu den Ladys hielt, sogar zu der üppigen und mehr als bereitwilligen Miss

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