Losung Takalor
nicht, denn ich konnte im äußersten Fall meinen Schutzschirmprojektor einsetzen. Darauf hatte ich bis jetzt bewußt verzichtet, weil ich die Briten nicht durch das technische Wunderwerk dieser Mikromaschinerie verblüffen wollte. Wenn die Engländer den Eindruck gewannen, daß die Deutschen über eine neue Wunderwaffe verfügten, dann konnte dies von kriegsentscheidender Bedeutung sein. Gerade das aber wollte ich nach Möglichkeit verhindern.
Ich lief los.
Nach noch nicht einmal einhundert Metern, hörte ich den Motor der Maschine aufheulen. Ich blickte über die Schulter zurück, und sah, daß die Fokker scharf wendete und auf mich zu flog. Mit weiten Sätzen raste ich über die Lichtung. Es würde mir jetzt kaum etwas anderes übrigbleiben, als den Schutzschirmprojektor einzuschalten. Niemand konnte von mir erwarten, daß ich mich einfach abschießen ließ.
Diesen Moment nutzte der Zwerg, mich anzusprechen. Er wählte jedoch nicht die technische, sondern die parapsychische Möglichkeit, mit mir Kontakt aufzunehmen. Seine Stimme schien in mir aufzuklingen.
Hallo, Großer, bist du außer Atem? fragte er an.
Ich spiele für euch Zielscheibe , antwortete ich.
Wieder blickte ich zurück. Der Doppeldecker ging ganz tief herab. Unmittelbar am Waldrand stürzte er sich förmlich nach unten, als plane der Pilot, direkt neben mir zu landen. Ich sah die Mündungsfeuer der MG aufflammen. Da hatte ich meine Hand aber bereits am Schirmfeldprojektor, und ein blaßgrünes Flimmern umgab mich wie eine zweite Haut.
Der Brite mußte in seinem Haß den Verstand verloren haben. Er flog so niedrig, daß die Räder fast die Grasnarbe berührten. Wollte er mich rammen und zerschmettern?
Die Maschine wuchs riesengroß vor mir auf. Die Geschosse zischten an mir vorbei oder vergingen im Energieschirm, wo grünliche Lichtflecken entstanden.
Ich schnellte mich kraftvoll zur Seite und preßte mich an den Boden. Der Wahnsinnige kippte den Doppeldecker leicht zur Seite. Ich sah die Kante einer Tragfläche auf mich zukommen und rollte mich blitzschnell einen Meter weiter. Haarscharf raste die Metallkante an mir vorbei. Über sie hinweg blickte ich in das von Haß gezeichnete Gesicht des Piloten.
Irgendwie konnte ich diesen Teufelskerl verstehen.
Was hatte er nun schon alles versucht, mir zum Tod auf dem Feld der Ehre zu verhelfen, aber erreicht hatte er buchstäblich nichts. So etwas kann einen Mann schon zermürben.
Ich sprang auf und rannte hinter der Maschine her. Der Brite zog sie steil nach oben. Seine Augen waren vor Überraschung geweitet. Er schien zu glauben, daß ich die Heckflossen der Fokker packen wollte. Das aber war nicht meine Absicht. Ich wollte nur Raum gewinnen und die Angriffsposition meines Gegners verschlechtern.
Der Pilot bückte sich. Die Maschine stieg. Als er sich wieder aufrichtete, hielt er eine Handgranate in der Faust. Er schleuderte sie mir vor die Füße. Als sie ins Gras fiel, packte ich sie, wirbelte herum und warf sie weit von mir. Gleichzeitig ließ ich mich auf das Gesicht fallen. Das Geschoß explodierte zwanzig Meter von mir entfernt dicht über dem Boden. Die Splitter surrten über mich hinweg und schadeten weder mir noch der Fokker.
Wieder kam ich hoch und stürmte weiter. Der Brite versuchte, eine enge Kurve zu fliegen, überschätzte die Maschine dabei und mußte den Kurs korrigieren, um nicht abzustürzen. Dadurch wur de er für einige Sekunden abgelenkt. Er konnte mich nicht angreifen und mußte zu einem zweiten Anflug ansetzen. Ich nutzte meine Chance.
Bis auf etwa hundert Meter kam ich an mein Ziel heran. Dann hörte ich den Doppeldecker kommen. Dieses Mal änderte der Brite seine Taktik. Er flog mit stark
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