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Losung Takalor

Losung Takalor

Titel: Losung Takalor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Be­glei­ters aber war es nicht. Die Klei­dung war zer­fetzt wor­den, und Blut quoll dar­aus her­vor.
    Der Wa­gen roll­te um ei­ne Kur­ve. Dann ging es steil nach un­ten. Ich frag­te mich un­will­kür­lich, ob der Wa­gen hier über­haupt berg­auf fah­ren konn­te. Nach un­ten roll­te er fast von al­lein und wur­de da­bei be­droh­lich schnell. Ich glaub­te nicht, daß der Mann ne­ben mir ihn ab­fan­gen konn­te, aber er konn­te es.
    Kurz dar­auf roll­ten wir durch einen dich­ten Laub­wald. Der Lärm blieb hin­ter uns zu­rück. Wie­der­um hat­te der Pi­lot des Dop­pel­deckers mich ver­lo­ren. Ich frag­te mich, ob er über­haupt be­ob­ach­tet hat­te, daß da ein Au­to ge­we­sen war. Ich ver­nahm das Bel­len der Hun­de und das Schrei­en der Sol­da­ten, aber al­les wur de im­mer lei­ser.
    Der Mann ne­ben mir blick­te mich an.
    »Wer sind Sie?« frag­te er. »Ein Spi­on?«
    »Wie kom­men Sie dar­auf?«
    »Zur Kö­nigs­fa­mi­lie ge­hö­ren Sie je­den­falls nicht«, stell­te er tro­cken fest. »Sonst hät­te man nicht mit Bom­ben auf Sie ge­wor­fen.«
    »So ist es.«
    Der Mo­tor hus­te­te und stot­ter­te. Der Eng­län­der gab Gas, mach­te da­durch aber al­les nur noch schlim­mer.
    Der Wa­gen blieb ste­hen.
    »Sie müs­sen et­was für Ih­re Schul­ter tun«, sag­te ich.
    Er blick­te mich grim­mig an.
    »Ich glau­be, es ist bes­ser, wenn Sie ver­schwin­den«, er­wi­der­te er.
    Mein Arm­band­funk­ge­rät sprach an. Ich nick­te dem Bri­ten zu.
    »All­right«, sag­te ich und sprang vom Bock her­ab und blick­te auf das Vi­si­phon. Der Kro­nen­schal­ter zeig­te Rot­wert. Ich muß­te war­ten. »Fah­ren Sie wei­ter, los.«
    Er zö­ger­te. Dann drück­te er auf den An­las­ser, und es ge­sch­ah ge­nau das, was ich er­war­tet hat­te. Der Mo­tor reg­te sich wie­der. Mit ei­nem be­ängs­ti­gen­den Kra­chen faß­te das Pla­ne­ten­ge­trie­be. Der Wa­gen roll­te an und be­schleu­nig­te. Ich war­te­te, bis er ge­nü­gend weit ent­fernt war, dann trat ich un­ter die Bäu­me und klapp­te den Schutz­de­ckel des Arm­band­ge­räts hoch. Das zer­knit­ter­te Ge sicht des Zwer­ges er­schi­en auf dem Mi­kro­bild­schirm auf der In nen­sei­te des De­ckels.
    »Hal­lo, Großer«, sag­te er. »Das hat lan­ge ge­dau­ert. Wo steckst du?«
    »Ich bin et­wa auf der glei­chen Hö­he wie ihr in be­zug auf Ply­mouth, aber un­ge­fähr sie­ben Ki­lo­me­ter wei­ter west­lich. Ich will mei­ne Ver­fol­ger in die Ber­ge lo­cken.«
    »Das ist nicht mehr not­wen­dig«, ant­wor­te­te er. »Wir sind näm­lich so­eben von zwei Po­li­zis­ten auf­ge­stö­bert wor­den. Die bei­den Ker­le sind uns ent­wischt, be­vor ich sie pa­ra­ly­sie­ren konn te. Ra­te mal, was jetzt kommt.«
    »Sie ha­ben den Wür­fel ge­se­hen?«
    »Aber si­cher doch.«
    »Dann hast du wohl tief und fest ge­schla­fen, wie?«
    »Das ist ein schwe­rer Vor­wurf, Herr Bri­ga­de­ge­ne­ral, der aber ins Lee­re geht. Ich hat­te mich zu­sam­men mit Ki­ny auf pa­ra­psy­chi­sche In­for­ma­ti­ons­samm­lung be­ge­ben.«
    »Ich kom­me«, sag­te ich.
    »Das wird not­wen­dig sein, denn lan­ge dau­er­te es be­stimmt nicht mehr, bis ei­ne Ar­mee hier an­rückt und uns ein­heizt. Es wä­re bes­ser, wenn du dann bei uns bist.«
    »Wie weit sind Gold­stein und Al­li­son?«
    »Sie hof­fen. Wei­ter nichts.«
    Das war ei­ne nie­der­schmet­tern­de Aus­kunft. Bis jetzt war ich da­von über­zeugt ge­we­sen, daß wir zu­min­dest den An­trieb des Zeit­de­for­ma­tors wie­der re­pa­rie­ren konn­ten.
    »Ich kom­me«, er­wi­der­te ich und brach das Ge­spräch ab. Al­les, was ich an Vor­sprung ge­won­nen hat­te, war nun wie­der so gut wie ver­lo­ren. Ich muß­te einen Weg ein­schla­gen, der mich wie­der in die Nä­he der Such­hun­de füh­ren wür­de. Es gab kei­ne an­de­re Mög­lich­keit.
    Ich wand­te mich nach Os­ten und lief los. Zu­nächst kam ich schnell vor­an, und es schi­en, als ha­be ich Glück. Dann lag je­doch ein frei­es Feld von fast ei­nem Ki­lo­me­ter Brei­te vor mir. Ich muß­te es über­que­ren, denn ich hat­te nicht mehr die Zeit, es zu um­ge­hen. Da­mit war ich er­neut den An­grif­fen des Dop­pel­deckers aus­ge­setzt. Ei­ne töd­li­che Ge­fahr be­stand für mich

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