Losung Takalor
Begleiters aber war es nicht. Die Kleidung war zerfetzt worden, und Blut quoll daraus hervor.
Der Wagen rollte um eine Kurve. Dann ging es steil nach unten. Ich fragte mich unwillkürlich, ob der Wagen hier überhaupt bergauf fahren konnte. Nach unten rollte er fast von allein und wurde dabei bedrohlich schnell. Ich glaubte nicht, daß der Mann neben mir ihn abfangen konnte, aber er konnte es.
Kurz darauf rollten wir durch einen dichten Laubwald. Der Lärm blieb hinter uns zurück. Wiederum hatte der Pilot des Doppeldeckers mich verloren. Ich fragte mich, ob er überhaupt beobachtet hatte, daß da ein Auto gewesen war. Ich vernahm das Bellen der Hunde und das Schreien der Soldaten, aber alles wur de immer leiser.
Der Mann neben mir blickte mich an.
»Wer sind Sie?« fragte er. »Ein Spion?«
»Wie kommen Sie darauf?«
»Zur Königsfamilie gehören Sie jedenfalls nicht«, stellte er trocken fest. »Sonst hätte man nicht mit Bomben auf Sie geworfen.«
»So ist es.«
Der Motor hustete und stotterte. Der Engländer gab Gas, machte dadurch aber alles nur noch schlimmer.
Der Wagen blieb stehen.
»Sie müssen etwas für Ihre Schulter tun«, sagte ich.
Er blickte mich grimmig an.
»Ich glaube, es ist besser, wenn Sie verschwinden«, erwiderte er.
Mein Armbandfunkgerät sprach an. Ich nickte dem Briten zu.
»Allright«, sagte ich und sprang vom Bock herab und blickte auf das Visiphon. Der Kronenschalter zeigte Rotwert. Ich mußte warten. »Fahren Sie weiter, los.«
Er zögerte. Dann drückte er auf den Anlasser, und es geschah genau das, was ich erwartet hatte. Der Motor regte sich wieder. Mit einem beängstigenden Krachen faßte das Planetengetriebe. Der Wagen rollte an und beschleunigte. Ich wartete, bis er genügend weit entfernt war, dann trat ich unter die Bäume und klappte den Schutzdeckel des Armbandgeräts hoch. Das zerknitterte Ge sicht des Zwerges erschien auf dem Mikrobildschirm auf der In nenseite des Deckels.
»Hallo, Großer«, sagte er. »Das hat lange gedauert. Wo steckst du?«
»Ich bin etwa auf der gleichen Höhe wie ihr in bezug auf Plymouth, aber ungefähr sieben Kilometer weiter westlich. Ich will meine Verfolger in die Berge locken.«
»Das ist nicht mehr notwendig«, antwortete er. »Wir sind nämlich soeben von zwei Polizisten aufgestöbert worden. Die beiden Kerle sind uns entwischt, bevor ich sie paralysieren konn te. Rate mal, was jetzt kommt.«
»Sie haben den Würfel gesehen?«
»Aber sicher doch.«
»Dann hast du wohl tief und fest geschlafen, wie?«
»Das ist ein schwerer Vorwurf, Herr Brigadegeneral, der aber ins Leere geht. Ich hatte mich zusammen mit Kiny auf parapsychische Informationssammlung begeben.«
»Ich komme«, sagte ich.
»Das wird notwendig sein, denn lange dauerte es bestimmt nicht mehr, bis eine Armee hier anrückt und uns einheizt. Es wäre besser, wenn du dann bei uns bist.«
»Wie weit sind Goldstein und Allison?«
»Sie hoffen. Weiter nichts.«
Das war eine niederschmetternde Auskunft. Bis jetzt war ich davon überzeugt gewesen, daß wir zumindest den Antrieb des Zeitdeformators wieder reparieren konnten.
»Ich komme«, erwiderte ich und brach das Gespräch ab. Alles, was ich an Vorsprung gewonnen hatte, war nun wieder so gut wie verloren. Ich mußte einen Weg einschlagen, der mich wieder in die Nähe der Suchhunde führen würde. Es gab keine andere Möglichkeit.
Ich wandte mich nach Osten und lief los. Zunächst kam ich schnell voran, und es schien, als habe ich Glück. Dann lag jedoch ein freies Feld von fast einem Kilometer Breite vor mir. Ich mußte es überqueren, denn ich hatte nicht mehr die Zeit, es zu umgehen. Damit war ich erneut den Angriffen des Doppeldeckers ausgesetzt. Eine tödliche Gefahr bestand für mich
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