Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Losung Takalor

Losung Takalor

Titel: Losung Takalor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
ge­dros­sel­tem Mo­tor. Ich sah, daß er auch nicht di­rekt auf mich zu­kam, son­dern et­wa in zehn Me­tern Ent­fer­nung an mir vor­beiglei­ten wür­de.
    Da ahn­te ich, was er woll­te.
    Wie­der­um be­rühr­ten die Rä­der fast die Gras­nar­be. Die Ma­schi­ne kam. Ich späh­te über die Schul­ter zu­rück. Der Pi­lot hielt ei­ne Hand­gra­na­te in der Hand. Als er noch zehn Me­ter von mir ent­fernt war, zog er sie ab, war­te­te einen kur­z­en Mo­ment und warf sie mir vor die Fü­ße.
    Ich pro­bier­te, was ich schon ein­mal ge­tan hat­te. Blitz­schnell bück­te ich mich, riß die Bom­be hoch und warf sie auf das Flug­zeug, das in die­ser Se­kun­de an mir vor­bei­schweb­te. Der Pi­lot be­ob­ach­te­te je­de mei­ner Be­we­gun­gen. Er sah die Hand­gra­na­te, folg­te ihr mit den Bli­cken, und sei­ne Au­gen wei­te­ten sich vor Ent­set­zen. Sie fiel in das Flug­zeug und ver­schwand of­fen­bar zwi­schen sei­nen Fü­ßen.
    Mir schnür­te sich der Hals zu.
    Das hät­te ich nie­mals tun dür­fen. Ich ge­fähr­de­te das Le­ben ei nes Men­schen.
    Der Pi­lot han­del­te. Er warf sich seit­lich aus der Ma­schi­ne und stürz­te ins Gras. Er über­schlug sich mehr­mals und blieb dann lie­gen. Die Fok­ker kipp­te zur Sei­te ab und bohr­te sich in den Bo­den. Gleich­zei­tig ex­plo­dier­te die Hand­gra­na­te und zer­fetz­te die Ma­schi­ne.
    Der Bri­te rich­te­te sich auf. Kei­ne zehn Schrit­te trenn­ten uns von­ein­an­der. Ich griff zum Pa­ra­ly­sa­tor.
    Da ge­sch­ah et­was, was ich nur schwer ver­stand.
    Der Ver­lie­rer un­se­res Kamp­fes nahm mi­li­tä­ri­sche Hal­tung an und sa­lu­tier­te vor mir.
    Als ei­ni­ge Se­kun­den ver­stri­chen wa­ren, oh­ne daß ich den Gruß er­wi­dert hat­te, merk­te ich, daß ihn mei­ne Hal­tung ir­ri­tier­te. Ich tat ihm den Ge­fal­len und hob eben­falls grü­ßend die Hand, ob­wohl ich von der­lei mi­li­tä­ri­schem Ge­ha­be über­haupt nichts hielt.
    Dann rich­te­te ich mei­ne Waf­fe auf ihn. In sei­nem Ge­sicht be­weg­te sich kein Mus­kel, ob­wohl er er­ken­nen muß­te, daß der Pa­ra­ly­sa­tor nichts mit der Aus­rüs­tung ge­mein hat­te, über die sei­ne Fein­de ver­füg­ten. Er war über­zeugt da­von, daß ich ihn nun tö­ten wür­de. Dar­an dach­te ich selbst­ver­ständ­lich über­haupt nicht.
    »Ich wer­de Sie nicht um­brin­gen«, er­klär­te ich ihm. »Sie wer­den le­dig­lich für ei­ni­ge Zeit be­wußt­los sein. Es ist ei­ne rei­ne Schutz­maß­nah­me für mich.«
    Er be­griff über­haupt nichts. Ich schock­te ihn, und er brach zu­sam­men.
    Hof­fent­lich hast du ihn nicht um­ge­bracht , be­merk­te Han­ni­bal.
    Er wird wie­der zu sich kom­men.
    Ich eil­te wei­ter. Mitt­ler­wei­le wa­ren die Sol­da­ten auf mich auf­merk­sam ge­wor­den. Sie hat­ten die ver­lo­re­ne Spur wie­der­ge­fun­den. Das war nach den Er­eig­nis­sen der letz­ten Mi­nu­ten auch kein Wun­der.
    Wie sieht es bei euch aus?
    Be­schei­den, Großer. Gold­stein hat ge­ra­de … Sei­ne te­le­pa­thi­sche Sen­dung stock­te. Un­mit­tel­bar dar­auf folg­te so et­was wie ein Schrei. Ich fuhr zu­sam­men, denn ich spür­te die Pa­nik des Klei­nen bis in mein In­ners­tes.
    Was ist los?
    Großer, wir flie­gen , ant­wor­te­te er. Nur mit Mü­he brach­te er Ord­nung in sei­ne Ge­dan­ken. Ich fing ei­ni­ge Ein­drücke auf. In der Ka­bi­ne des Zeit­de­for­ma­tors herrsch­te das Cha­os. Pro­fes­sor Gold­stein hat­te of­fen­bar einen Feh­ler bei der Be­die­nung der In­stru­men­te ge­macht.
    Das Ding macht sich selb­stän­dig , teil­te Han­ni­bal mit. Wir ra­sen durch das Ge­hölz. Jetzt steigt die Ma­schi­ne an. Wir sind über den Bäu­men.
    Ich er­reich­te den Wald­rand. Schwerat­mend blieb ich ste­hen. Auch ich war nicht weit von ei­ner Pa­nik ent­fernt. Wenn sich der Zeit­de­for­ma­tor tat­säch­lich selb­stän­dig mach­te, dann konn­te das auch be­deu­ten, daß er in der Zeit ver­schwin­den wür­de. Ge­sch­ah das, dann war ich so gut wie ver­lo­ren.
    Aus der Fer­ne hör­te ich das Kra­chen und Bers­ten von Holz. In der Nä­he von Ply­mouth feu­er­ten meh­re­re Ka­no­nen ih­re tod­brin­gen­den Ge­schos­se ab. Ich hör­te die Gra­na­ten durch die Luft flie­gen.

Weitere Kostenlose Bücher