Losung Takalor
glaubte ich, es geschafft zu haben.
Ich verfluchte die Tatsache, daß ich zur Untätigkeit verdammt war. Immer wieder fragte ich mich, was beim Zeitwandler geschehen sein mochte. Dabei war ich mir darüber klar, daß der Wurzelzwerg mich jederzeit informiert hätte, wenn sich etwas Neues ergeben hätte. Sein Schweigen hätte also beruhigend für mich sein sollen. Das war es aber nicht. Im Gegenteil.
Hannibal hatte etwas erwähnt, was kaum mehr als eine Vermutung von Professor Goldstein sein konnte. Dieser hatte von einer » intermittierenden Hyperenergieflut « gesprochen, die von außen Einfluß auf Steuerung und Antrieb des Timetransmitters genommen hatte. Was konnte er damit gemeint haben?
Dies war wieder ein Moment, in dem uns klar wurde, wie wenig wir von der marsianischen Technik wußten. Bislang war es ein Rätsel, weshalb der Zeitwandler ausgefallen war. Nach den Vorstellungen unserer Hyperphysik mußte das Versagen der Automatik eine Ursache haben. Eine Umkehrung der Ursache-Wirkung-Folge hatten wir jedenfalls bei diesem Gerät noch nicht beobachtet. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, daß sie für den Zeitdeformator in Frage kam. Ein chaotisches Durcheinander wäre die Folge gewesen, in dem niemand mehr eine Übersicht hätte behalten können.
Ich blieb unter einem überhängenden Felsen stehen. Das kalte Wasser umspülte meine Füße.
In dieser Zeit gab es nichts, was ein so hochentwickeltes Gerät wie den Timetransmitter von außen hätte beeinflussen können. Eine derartige Technik bestand noch nicht. Atomkraftwerke existierten nicht. Von einer gelenkten Kernfusion hatte man keine Ahnung. Man beherrschte ja kaum die Technik der Explosionsmotoren. Selbst die verwegensten Denker dieser Zeit kamen noch nicht auf die Idee, daß ein so kurzlebiges Ding wie ein Positron einmal eine Rolle bei der Herstellung von künstlichen Gehirnen spielen könnte.
Woher also sollte eine intermittierende Hyperenergieflut kommen?
Ich hatte nur eine schwache Vorstellung davon, was das überhaupt war, glaubte aber sicher sein zu können, daß so etwas kein zufälliges Naturprodukt war, sondern das Ergebnis einer brillanten Hochenergietechnik.
So sehr ich auch meine historischen Kenntnisse durchkämmte, ich fand absolut nichts, was damit zusammenpaßte.
Blieb im Grunde genommen nur noch der Schluß, daß Professor Goldstein sich gründlich geirrt hatte. Das aber konnte wiederum auch nicht sein, denn ich kannte kaum jemanden, der so vorsichtig mit seinen Äußerungen war wie Goldstein. Hätte Framus G. Allison diese Behauptung aufgestellt, dann hätte ich ihr nicht so viel Gewicht beigemessen. Der Australier überraschte uns häufig mit kühnen Thesen, die manchmal hautnah an der Wahrheit, manchmal aber auch ellenweit daneben lagen. Im Gegensatz zu Goldstein störte ihn ein solcher Irrtum nicht.
Als ich diesen Punkt meiner Überlegungen erreicht hatte, stockte mir der Atem.
Die von Goldstein erwähnte Hyperenergieflut konnte demnach nur aus der Zeit kommen. Etwas anderes erschien nicht möglich.
Hatten wir unbewußt einen schweren Fehler gemacht, als wir den Timetransmitter eingesetzt hatten? Gab es gewisse Beschränkungen, die wir einzuhalten hatten, von denen wir aber nichts wußten? Ich erinnerte mich daran, daß jemand einmal geäußert hatte, der Zeitdeformator hinterlasse hyperenergetische Wirbel, ebenso wie ein Flugzeug Turbulenzen erzeugt, wenn es durch die Luft fliegt oder wenn ein Motorboot das Wasser aufwühlt.
Sollte es tatsächlich hyperenergetische Turbulenzen im Zeitstrom geben, die auf uns zurückgeschlagen
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