Losung Takalor
waren?
Ich fluchte.
Ein Flugzeug flog in niedriger Höhe an der Küste entlang. Man suchte mich noch immer. Vorsichtig zog ich mich in die Deckung der Felsen zurück. Es wurde Zeit, daß ich aus dieser Gegend verschwand. Die Briten würden keine Ruhe geben, bis sie wußten, wo ich geblieben war. Ich wartete, bis der Aeroplane an mir vorbeigezogen war. Dabei konnte ich nicht umhin, den Mut der Piloten zu bewundern, die sich diesen Flugzeugen anzuvertrauen wagten. Für mich war es ein kleines Wunder, daß diese Kisten sich überhaupt in der Luft halten konnten.
Als ich sicher war, daß der Tommy mich nicht mehr sehen konnte, wandte ich mich wieder dem Landesinnern zu. Ich verschwand in dem unübersichtlichen Gelände und verbrachte den Tag in den Wäldern. Einige Male kamen mir die Suchkommandos bedrohlich nahe, einmal fanden sie sogar meine Spur, aber ich konnte die Verfolger abschütteln.
Hin und wieder nahm ich Verbindung zu Hannibal oder Kiny auf. Erleichtert stellte ich fest, daß die Kleine lediglich eine kleine Beule davongetragen hatte, die nicht weiter schlimm war. Die Lage an Bord des Zeitdeformators verbesserte sich von Stunde zu Stunde. Framus G. Allison und Professor Goldstein bekamen die Sache in den Griff. Sie waren bereits so weit, daß sie einen weiteren ungewollten Start für vollkommen ausgeschlossen hielten. Das beruhigte mich.
Weniger befriedigend war, daß sie den Defekt am Zeitwandler selbst noch immer nicht gefunden hatten und in dieser Hinsicht auch keineswegs optimistisch waren.
Ich war froh, als es endlich dunkelte und der 29. Mai 1916 sich seinem Ende zuneigte.
Zu dieser Zeit machte Hannibal den Flugschrauber fertig, der sich an Bord des Timetransmitters befand. Ich hatte es abgelehnt, ein atomgetriebenes und raumflugtaugliches Flugzeug mitzunehmen, weil dadurch eine enorme Ortungsgefahr durch marsianische Geräte in der Vergangenheit entstanden wäre. Wohlgemerkt, in der um 187.000 Jahre zurückliegenden Zeit, gerechnet vom Jahre 2011 an.
Auf sie hatte sich unsere Planung bezogen, nicht aber auf die Zeit des Ersten Weltkriegs.
So war nur ein Flugschrauber mit doppelten, gegenläufigen Kranzrotoren vorhanden. Er besaß ein primitives kernchemisches Atom-Strahltriebwerk. Zwei Turbinen saugten die Außenluft an und verdichteten sie. Die Kaltluft wurde durch den atomar aufgeheizten Wärmeaustauscher geleitet und dort erhitzt. Durch den Expansionsdruck der glühenden Gase wurde der Vortrieb erzeugt. Ein Teil des heißen Gasstroms wurde auf Hilfsturbinen umgeleitet. Sie waren mit Generatoren gekuppelt, von denen der notwendige Arbeitsstrom erzeugt wurde.
Die Erfahrung hatte mir recht gegeben. Die Marsianer hatten den Flugschrauber tatsächlich nicht orten können, da dieser veraltete Kernreaktor keine Frequenzen erzeugte, auf die die marsianische Ortungstechnik eingerichtet waren.
Für mich war diese Maschine ein echter Oldtimer . Für die Menschen dieser Zeit aber mußte der Flugschrauber ein geradezu phantastischer Geniestreich sein. Er durfte ihnen auf gar keinen Fall in die Hände fallen. Sie durften ihn nicht einmal sehen. Das war der Grund dafür, daß Hannibal erst bei Einbruch der Dunkelheit starten durfte. Die Engländer würden die Arbeitsgeräusche der Turbinen hören, aber nicht den richtigen Schluß daraus ziehen können. Vielleicht würden sie an eine Art Rebellion der Geister denken.
Wo bist du? klang die Stimme Hannibals in mir auf.
Ich gab ihm ein Signal. Es war relativ leicht, ihn zu mir zu dirigieren. So dauerte es nicht mehr lange, bis ich das Röhren der Turbinen hörte, und der Zwerg neben mir landete. Er schob sein
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