Losung Takalor
Zukunftsmanipulation noch viel besser vorstellen als ich, ob sie nun beabsichtigt war oder unbeabsichtigt.
Aber nicht nur das rief ein Gefühl höchster Bestürzung in mir hervor.
Es war als Tatsache anzusehen, daß die Deneber auf der Erde aktiv geworden waren. Die Ereignisse auf dem Mond waren der eindeutige Beweis dafür. Die Menschen dieser Zeit ahnten ja nicht, was sich dort oben abgespielt hatte, und welche Auswirkungen das für die Menschheit haben konnte. Sie wußten lediglich, daß der Mond existierte.
Jetzt wurde mir klar, daß denebische Einsatzkommandos vorhanden waren, bevor die GWA überhaupt gegründet wurde. Wenn wir sie nicht vernichteten, und das so schnell wie möglich, dann würden sie die Erde angreifen. Das wiederum würde ein negatives Zeitparadoxon bedeuten.
Mir wird schlecht , teilte mir der Zwerg telepathisch mit. Er rutschte von seinem Stein herunter und fuhr sich mit dem Ärmel über den Mund, nachdem er den Individualschirm abgeschaltet hatte.
»Wir werden Ihnen jegliche Hilfe gewähren, die Sie benötigen«, versprach ich Takalor. »Allein schaffen Sie es ohnehin nicht. Sie können nicht gleichzeitig gegen die ganze Menschheit und dazu auch noch gegen die Deneber kämpfen.«
»Das ist mir klar«, antwortete der Atlanter entschlossen. »Ich nehme Ihr Angebot an, General. Als Gegenleistung biete ich Ih nen den für Sie notwendigen Bedarf an 5-D-Schwingkristallen an. Wir werden die Menge, die Sie brauchen, mit unseren technischen Machtmitteln aus der Mondfestung herausholen. Darauf können Sie sich verlassen. Damit ausgerüstet, werden Sie in die für Sie geltende Zeit zurückkehren können.«
Er streckte mir mit absolut menschlicher Geste die Hand entgegen. Ich ergriff sie.
Dabei konnte ich meinen Argwohn jedoch noch immer nicht ganz überwinden. Was erwarteten die Atlanter von uns? Hatten sie nicht die Absicht, in ihre Zeit zu reisen, das heißt also in die Vergangenheit?
Takalor erriet meine Gedanken. Er lächelte.
»Wir kennen nur einen Gedanken, General. Er gilt unseren Feinden, den Denebern. Unser persönliches Schicksal ist vollkommen gleichgültig, wenn es uns gelingt, die noch lebenden Deneber zu vernichten.«
Es dauerte einige Sekunden, bis ich erkannte, daß er wirklich die Wahrheit gesagt hatte. Er kannte kein höheres Lebensziel als den Kampf gegen die Deneber.
Ich hatte Takalor in den Zeitdeformator gelassen und ihn den anderen vorgestellt. Er sollte wissen, daß wir nicht geblufft hatten, daß wir also tatsächlich nicht allein waren.
Nun waren wir startbereit. Kiny Edwards sollte beim Zeitwandler als Telepathie-Verbindungsstation bleiben. Dr. Framus G. Allison, der zur Begrüßung der Atlanter sogar die Hände aus den Hosentaschen genommen hatte, was bei ihm immerhin einiges besagen wollte, sollte uns begleiten. Die anderen Teilnehmer unserer Zeitexpedition mußten das Zeitgerät absichern, da eine zufällige Entdeckung durch die Norweger natürlich nie ausgeschlossen war.
Framus trug ebenfalls einen Individualschutzschirm. Wir hatten ihn von Tafkar erhalten.
Ich setzte mich neben Takalor in den Gleiter. Hannibal zog sich in den hintersten Winkel der Kabine zurück.
Ich traue den Phoros nicht , erklärte er mir. Sie verhalten sich zu still, und es paßt ihnen nicht, daß die Atlanter sich nun auf uns stützen wollen.
Ich wußte, daß er recht hatte.
Takalor startete den Gleiter. Er steuerte die Maschine über die Felsbarrieren hinweg aufs offene Meer hinaus. Uns wehte ein scharfer Wind von Südost entgegen, der das Wasser aufpeitschte und die zahllosen Untiefen vor der Küste sichtbar
Weitere Kostenlose Bücher