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Losung Takalor

Losung Takalor

Titel: Losung Takalor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Aber er war ei­ner. Das war für mich voll­kom­men klar.
    Ich hat­te das Ge­fühl, ihn schon ein­mal ge­se­hen zu ha­ben. Sein Ge­sicht war mir be­kannt, aber ich kram­te ver­geb­lich in mei­nen Er­in­ne­run­gen. Ich kam nicht drauf.
    Als ich ver­se­hent­lich auf einen Ast trat, wur­den sie auf mich auf­merk­sam. Sie rea­gier­ten mit un­ge­heu­rer Schnel­lig­keit. Wie auf­ge­scheuch­tes Wild spran­gen sie aus­ein­an­der. Gleich­zei­tig zo­gen sie ih­re Waf­fen, und ein Blitz zuck­te fau­chend über mich hin­weg. Ich schoß gleich­zei­tig und traf einen der drei De­ne­ber am Kopf. Er ver­füg­te über kei­nen Schutz­schirm. Der Schuß war töd­lich.
    Dann schlug ein Ener­gie­strahl vor mir ein. Er ver­wan­del­te den Wald­bo­den in ei­ne weiß­glü­hen­de Flüs­sig­keit, die über mich hin­weg­schwapp­te und zäh an mir her­un­ter­lief. Der mar­sia­ni­sche In­di­vi­du­al­schirm ver­färb­te sich röt­lich. Das war ein deut­li­ches Zei­chen da­für, daß er ex­trem be­las­tet wur­de. Rot war für die Mar­sia­ner, die buch­stäb­lich al­les Wich­ti­ge in Far­ben aus­drück­ten, das Sym­bol höchs­ter Ge­fahr.
    Ich wälz­te mich zur Sei­te und ent­ging da­durch dem nächs­ten Schuß. Dann schnell­te ich mich hoch und rann­te auf die bei­den De­ne­ber zu, die hin­ter ei­ner Bo­den­kup­pe la­gen. Das heißt, ich glaub­te, daß dort zwei Frem­de wa­ren. Als ich je­doch na­he ge­nug ge­kom­men war, be­merk­te ich, daß es nur ei­ner war. Der Mann mit der Mönchs­kut­te war ver­schwun­den.
    Der Au­ßer­ir­di­sche kam hoch. Er hielt zwei Ener­gie­strah­ler in den Fäus­ten, und er schoß so­fort. Die Blit­ze zuck­ten röh­rend in mei­nen Schutz­schirm und färb­ten ihn rot. Für Se­kun­den­bruch­tei­le war ich ge­blen­det. Dann senk­te sich mein Fin­ger auf den Aus­lö­ser mei­ner Waf­fe. Ich spür­te ei­ne ver­zwei­fel­te Wel­le sug­ge­s­ti­ver Kraft. Dann fauch­te das hoch­kom­pri­mier­te Ener­gie­bün­del aus dem Spi­ral­trich­ter mei­nes Blas­ters und ras­te durch ei­ne von der po­sitro­ni­schen Au­to­ma­tik ge­schaf­fe­ne Struk­tur­lücke in mei­nem Schutz­feld hin­durch. Der Ener­gie­strahl durch­bohr­te die Brust des De­ne­bers und ver­wan­del­te ihn in Asche.
    Ich ließ mei­ne Waf­fe sin­ken.
    Im Wald hin­ter mir war es ru­hig ge­wor­den.
    Kämpf­te man noch?
    Wir ha­ben uns zu­rück­ge­zo­gen , mel­de­te Han­ni­bal. Die Sol­da­ten ka­men zu sich und rann­ten in pa­ni­schem Schre­cken da­von.
    Das kann aber erst ge­sche­hen sein, nach­dem sie dich be­wußt ge­se­hen ha­ben, Klei­ner.
    Der Macht mei­ner per­sön­li­chen Aus­strah­lung wa­ren schon vie­le er­le­gen. Das woll­test du doch mit dei­ner zart­füh­len­den Be­mer­kung an­deu­ten – oder? War es schwer, die De­ne­ber zu tö­ten?
    Das war wie­der ein­mal ty­pisch für ihn. Er konn­te sei­ne lo­sen Kom­men­ta­re nicht zu­rück­hal­ten, häng­te aber ei­ne we­sent­li­che Fra­ge an.
    Über­ra­schend leicht , ant­wor­te­te ich, wäh­rend ich durch den Wald mar­schier­te. Sie wirk­ten ir­gend­wie ge­schwächt.
    Ich über­mit­tel­te ihm einen bild­haf­ten Ein­druck von dem ent­kom­me­nen De­ne­ber. Han­ni­bal kreisch­te vor Ver­gnü­gen. Sein Ge­läch­ter ließ mei­nen Kör­per bis in die Ze­hen­spit­zen er­zit­tern.
    Du mußt dich ge­irrt ha­ben, Großer. Der Mann, den du mir be­schrie­ben hast, kann nur Ras­pu­tin ge­we­sen sein.
    Nach die­sen Wor­ten, die mir ganz und gar nicht geist­reich er­schie­nen, folg­te wie­der ein to­ben­des Ge­läch­ter.
    Ich hat­te kei­ne Lust, es mir an­zu­hö­ren, und ich schirm­te mich von ihm ab. Das er­schi­en mir als das Ver­nünf­tigs­te.
     
    »Ras­pu­tin! Ich bit­te dich.«
    »Warum sträubst du dich da­ge­gen, Großer? Es wä­re doch nicht voll­kom­men aus­ge­schlos­sen – oder? Es paßt dir nur nicht in dei­nen Kram.«
    Wir wa­ren et­wa drei Ki­lo­me­ter von dem Ku­gel­rau­mer ent­fernt, der un­ser Ziel war. In ei­ner dich­ten Busch­grup­pe wa­ren wir recht gut ver­steckt. Nach wie vor be­fan­den wir uns zwi­schen den Fron­ten. Der Tag neig­te sich sei­nem En­de zu. Es war still. We­der auf der einen, noch auf der an­de­ren Sei­te fie­len

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