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Lotta schlaeft - endlich

Lotta schlaeft - endlich

Titel: Lotta schlaeft - endlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aylin Lenbet
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einfach kuscheliger findet oder weil es ihm ohne Ihren körperlichen Beistand wirklich schlecht geht?
    Oft wird es so sein, dass Sie es spüren – Ihre elterliche Intuition sagt Ihnen, worum es sich handelt. Oft genug aber auch nicht – außer Sie sind Empathist. Wenn Sie also mit bestimmten Verhaltensweisen, die Ihre Nachtruhe stören, Schluss machen wollen, sollten Sie ausprobieren, wie Ihr Kind auf den „Entzug“ reagiert. Gewohnheiten lassen sich relativ leicht abgewöhnen – Bedürfnisse nicht. Je größer und anhaltender der Protest bzw. der Hilferuf also ausfällt, umso mehr spricht dafür, dass es sich um ein echtes Bedürfnis handelt. Dann scheint Ihr Kind einfach noch nicht so weit zu sein, Ihre Brust, Ihr Bett oder Ihren Arm aufzugeben und Sie tun gut daran, es ihm noch nicht zu nehmen. Auch ältere Babys und Kleinkinder können nachts stark ausgeprägte Bedürfnisse haben – und wenn noch so viele sagen, dass Babys dies oder das in dem Alter nicht mehr brauchen. Das ist großer Quatsch. Und dann gibt es ja auch noch die Babys mit ganz besonders starken Bedürfnissen …

Bedürfnis oder Gewohnheit – Lotta und das Tragen
    Lotta (sieben Monate) will seit ihrer Geburt nur auf dem Arm herumgetragen werden – ob im wachen oder im schlafenden Zustand. Seit Lotta mobiler ist, geht es tagsüber ein wenig besser. Nachts sieht die Welt aber nach wie vor düster aus …
    Bäh, äh, ähhhh, äääääääähhhhh.“ „Oh, nein – nicht schon wieder. Ich krieg die Krise.“ Christian hat die Nase gestrichen voll. Lotta wacht nachts mindestens sechsmal auf – manchmal schläft sie nach dem Stillen gleich wieder ein, aber oft genug auch nicht. Da helfen dann auch keine beruhigenden Worte oder sonst etwas – Lotta besteht darauf, auf den Arm genommen zu werden.
Christian will's wissen
    „Wir dürfen sie nicht immer gleich hoch nehmen, wenn sie anfängt zu weinen. Es ist ja kein Wunder, dass sie das immer will – sie hat sich daran gewöhnt! Jetzt ist Schluss damit! Sie ist sieben Monate alt! Da muss sie jetzt durch.“ Katrin kann auch nicht mehr – schließlich ist sie es ja, die Lotta die meiste Zeit nachts betreut. Christian muss am nächsten Tag bei der Arbeit funktionieren. „Und wir fangen am besten gleich jetzt damit an – ich gehe mit Lotta ins Wohnzimmer auf das Sofa und ich werde sie nicht herumtragen. Keine Sorge – ich lasse sie nicht einfach schreien. Ich bin ja bei ihr. Und du bleibst bitte hier, okay?“ Christian nimmt die schreiende Lotta und geht ins andere Zimmer. „Oh, Mann – ob das gutgeht …“ Katrin ist nicht wohl dabei. Sie hört, wie Lotta im Nebenzimmer brüllt, als ob man sie bei lebendigem Leibe braten würde. Katrin hat das Gefühl, dass es Lotta wirklich nicht gut geht, wenn sie nachts weinend aufwacht und selbst das Stillen nicht hilft. Ob es dann richtig ist, ihr den Arm zu verweigern, obwohl der das einzige Mittel ist, um Lotta zu beruhigen? Jetzt sind schon zehn Minuten vergangen und Lotta schreit immer noch wie am Spieß – lange hält Katrin das nicht mehr aus! Ihr ist heiß und sie schwitzt. Sie weiß genau, dass Christian alles tut, um Lotta zu zeigen, dass er für sie da ist, auch wenn er sie nicht herumträgt. Aber es scheint nichts zu nutzen. „15 Minuten sind um – ich geh rüber!“
Es ist immer noch ein Bedürfnis
    Katrin nimmt die völlig aufgelöste, nach Luft schnappende Lotta auf den Arm. Christian sitzt auf dem Sofa, schüttelt den Kopf und hat Tränen in den Augen. „Das kann einfach nicht wahr sein – was hat sie nur?“ Es dauert eine ganze Weile, bis Lotta sich auf Katrins Arm beruhigt hat. Selbst nachdem sie eingeschlafen ist, schnappt sie noch lange immer wieder nach Luft. Katrin legt die schlafende Lotta ins Bett und dreht sich zu Christian. „Es scheint keine Gewohnheit zu sein. Lotta braucht das Getragenwerden noch.“
Die drei Baby-Modelle
    Alle Babys haben die gleichen Bedürfnisse – sie brauchen Nähe, Trost, Beistand und mit zunehmendem Alter immer mehr Anregung, Freiraum und natürlich Anerkennung und Vertrauen. Aber die Bedürfnisse sind verschieden stark ausgeprägt und schon von Geburt an unterscheiden sich Babys deutlich darin, wie sie zufrieden zu stellen sind. Ist das eine Baby von Anfang an ein in sich ruhender Buddha, das sich scheinbar selbst genügt, ist das andere ein fleischgewordener Anspruch, der seine Eltern ununterbrochen fordert. Dazwischen gibt es natürlich noch das typische Baby – das hat von allem etwas.

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