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Louisiana-Trilogie 1 - Tiefer Süden

Louisiana-Trilogie 1 - Tiefer Süden

Titel: Louisiana-Trilogie 1 - Tiefer Süden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Bristow
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Philip auf den Stufen der Veranda sitzen. Er winkte ihr zu.
    »Wo warst du?«
    »Ich bin nur ausgeritten.«
    Er rief Josh herbei, um das Pferd in den Stall zu führen.
    Judith setzte sich neben ihn. Ein Negermädchen steckte den Kopf zur Haustür heraus. »Heute abend keine Gäste, Miß Judith?«
    »Nein. Decke nur für Mr. Philip, Miß Rita und mich.«
    »Merkwürdig, daß sie immer wieder dasselbe fragt«, sagte Philip leise.
    Nur selten hatten sie in dieser Zeit Gäste bei sich. Noch vor einem Jahr hatte sie ärgerlich gesagt, daß sie niemals wüßte, wieviel Gedecke sie auflegen lassen sollte. Es verging kaum ein Abend, an dem David nicht Gäste mitbrachte. Judith atmete schwer, als sie sich daran erinnerte, und Philip legte seine Hand auf die ihre.
    Dann hörten sie das Geräusch eines Wagens jenseits der Eichenallee und sahen verwundert auf, denn die Wagen von der Plantage kamen gewöhnlich nicht diesen Weg entlang. Undeutlich erkannten sie die Umrisse des Gefährtes unter den Bäumen.
    »Wer in aller Welt kann das nur sein?« fragte Judith.
    Philip stand auf.
    »Hallo, bist du das, Vater?« hörten sie eine Stimme.
    »David!« rief Judith. Sie zitterte vor Erregung so stark, daß sie im ersten Augenblick Philip nicht folgen konnte, der bereits die Allee hinuntereilte. Aber dann stürzte sie ins Haus, nahm eine Kerze vom Tisch und lief hinter ihm her. Sie schluchzte und weinte, so daß sie nicht rufen konnte.
    »Hallo, ihr beiden!« rief David so vergnügt, als ob er von einer Gesellschaft käme. »Wie geht es euch allen?«
    Sie nahm sich zusammen und wischte die Tränen aus den Augen, so daß sie sehen konnte. Ein abgenutzter Wagen stand vor ihr, der von einem alten Maultier gezogen wurde. Und auf dem Maultier ritt David. Er winkte und lachte, als er sich dem Hause näherte.
    Seine Kleider waren so schmutzig und zerrissen, als ob er ein Landstreicher wäre, aber er saß mit ungezwungener Anmut auf dem altersschwachen Reittier. Er hatte einen rotblonden Bart, der ihm das Aussehen eines sagenhaften Wikingers gab, und die Sonne hatte sein Gesicht verbrannt, so daß er fast so dunkelbraun war wie die Indianer. Er lächelte, als er abstieg, faßte die Hand seines Vaters und zog mit dem anderen Arm seine Mutter an sich.
    »Ach, wie schön ist es, euch alle wiederzusehen! Aber Mutter, höre doch auf zu weinen – mir geht es ausgezeichnet.«
    Judith drückte ihn an sich, und Philip betastete die Arme und das Gesicht seines Sohnes, als ob er fürchtete, David könnte wieder verschwinden. »Geht es dir wirklich gut, mein Junge?«
    »Ja, natürlich! Ich habe eine großartige Zeit verlebt.« Er nahm das Licht aus Judiths Hand und umarmte sie wieder. »Ist das Rita, die dort die Treppe herunterkommt? Wie groß ist das Kind geworden!«
    »David!« rief Rita. »Aber was für einen langen Bart du hast!«
    Er eilte ihr entgegen und hob sie hoch. Aber nach der ersten Begrüßung nannte sie ihn einen abscheulichen Strolch. Rita war erst zwölf Jahre alt und hatte nicht so sehr unter der Trennung gelitten, daß die Wiedersehensfreude sie ebenso überwältigt hätte wie die anderen. Auch konnte sie ihm nicht sofort verzeihen. »Alle haben sich deinetwegen so große Sorgen gemacht!« sagte sie böse. »Du solltest dich ordentlich schämen!«
    David lachte und setzte sie wieder auf den Boden. Alle sprachen zu gleicher Zeit, aber Ritas Stimme übertönte die anderen.
    »Du brüstest dich ja mächtig, daß man tatsächlich denken sollte, du bringst mindestens tausend Golddublonen nach Hause!«
    David zupfte sie am Haar, dann legte er eine Hand auf Philips Schulter und sah vergnügt zu Judith und Rita.
    »Ja, mein liebes Kind, die bringe ich wirklich mit.«
    Er hob die Kerze, so daß der Lichtschein auf den alten, häßlichen Wagen fiel. Nun erst sahen sie, daß ein großer, unförmiger Gegenstand darin lag, der mit einem Stück Segelleinen zugedeckt war. David begrüßte mit lauten Rufen die Neger, die aus dem Haus und von den Feldern kamen, um sich zu vergewissern, daß der junge Herr wirklich zurückgekehrt war. Dann zeigte er wieder auf den Wagen. »Seht einmal her!« sagte er bedeutungsvoll.
    »Was ist das denn?« fragte Philip.
    Judith war es gleichgültig, was es sein mochte. »Liebster Junge, wo warst du nur die ganze Zeit?« wollte sie wissen.
    »Ach – überall. In Savannah, in Charleston, an der Küste von Karolina. Dort habe ich dieses gefunden. Es war nur sehr mühselig, es nach Hause zu schaffen!«
    Er nahm die

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