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Louisiana-Trilogie 3 - Am Ufer des Ruhmes

Louisiana-Trilogie 3 - Am Ufer des Ruhmes

Titel: Louisiana-Trilogie 3 - Am Ufer des Ruhmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Bristow
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Isabel.
    »Besuchen Sie uns, und sehen Sie sich Cornelia an«, sagte Eleanor. »Ich verspreche Ihnen, daß wir Sie nicht über die belgischen Greueltaten ausfragen werden.«
    »O gewiß, danke sehr«, sagte Isabel.
    Violet zog sie auf den Klavierstuhl herunter. »Isabel, spiel für uns«, rief sie. »Du hast immer viel besser gespielt als ich.«
    »Habt ihr in Europa neue Kriegslieder, die wir hier drüben noch nicht gehört haben?« fragte Klara.
    Isabel maß sie mit einem bösen Blick, aber Kester schaltete sich ein und vermittelte mit einer so gelassenen Selbstverständlichkeit, als ob er hier der Hausherr und für die gute Stimmung der Gesellschaft verantwortlich wäre. »Spiel ein Kriegslied, Isabel!«
    Isabel zuckte die Achseln, lächelte aber nach einem Augenblick des Zögerns gehorsam, ganz so, als ob sie soeben ihr Temperament wiederentdeckt hätte. Sie sang ein britisches Rekrutenlied, das begann:
    »Where will you look, sonny, where will you look
When your children yet to he Clamor to learn of the part you took
In the war that kept men free?«
    Von dem Song ging sie dann zu Schlagermelodien über, erzählte, daß sie den Schloßtanz in Paris gesehen habe, und unterhielt die ganze Gesellschaft plaudernd und spielend mit dem Klavier, bis alle schließlich in den Ballsaal zurückkehrten. Eleanor sah sie nicht mehr, aber auf dem Rückweg äußerte sie zu Kester, daß sie Isabel gut leiden möchte. »Sie hatte ziemlich viel auszustehen heute abend«, sagte sie.
    »Das hatte sie gewiß«, antwortete Kester. »Ich habe mich über deine Bemerkung gefreut, es sei ganz natürlich, daß sie für Deutschland sei. Ob sie nun in Wirklichkeit dafür ist oder nicht, es war jedenfalls eine vernünftige Feststellung.«
    »Ich denke, sie ist dafür. Schließlich ist ihr Mann ja ein Deutscher.«
    Kester ließ ein vergnügtes Lachen hören. »Wo deine Schätze sind, mein liebes Mädchen, da wird dein Herz auch sein!« trällerte er.
    »War ihr Mann wirklich so ungeheuer reich?«
    »Kolossal!« bemerkte Kester trocken.
    »Sylvia war heute eine noch größere Plage als sonst«, seufzte Eleanor.
    »Ja«, grinste Kester erheitert, »sie hat eine ganze Sammlung fleckenloser Ahnen, aber nichtsdestoweniger ist sie genau das, was ich ›Arm-weiß-Pack‹ nennen würde.«
    Eleanor lachte. »Ich bin nie ganz sicher, was diese Redensart eigentlich bedeutet«, sagte sie.
    »Ja, wie soll man das formulieren?« Er sann einen Augenblick nach. »Ich würde sagen, es sind Menschen, die kein Feingefühl, keinen Takt haben, die nicht wissen, daß manche Dinge Cäsars und manche Dinge Gottes sind.«
    Eleanor blickte schweigend auf die Schatten der Bäume, an denen sie vorüberglitten. Sie dachte an Sylvias aufdringliches Geschwätz, an Isabels Verlegenheit und dann an ihre eigene. Ein Krieg, an dem sie keinen Anteil hatten und der sie nichts anging, brachte gleichwohl eine Menge Unannehmlichkeiten mit sich, auch für Leute, die nicht direkt von ihm berührt wurden. Er richtete noch dort, wo er nicht unmittelbar wirkte, Verwüstungen an. Ob das Getanze einiger weniger Patrioten und das Kaufen von Baumwollballen ein Weg war, solcher Verwüstung entgegenzuwirken?
    Sie ging schlafen und dachte: Baumwolle. Und sie erwachte und dachte dasselbe. Sie trank Kaffee und schwor sich, während des ganzen Tages nicht über Baumwolle zu sprechen. Kester dagegen schien kein anderes Problem zu kennen, als wie er Cornelia das Wort ›Vater‹ beibringen könnte. Sie freute sich darüber, denn es lenkte sie ab. Kester hatte es sich in den Kopf gesetzt, daß die Kleine das Wort zu ihrem Geburtstag sprechen können sollte, aber nun lag der Geburtstag schon eine Woche zurück, und Cornelia gab noch immer nur unartikulierte Laute von sich. Kester, keineswegs nachgebend, verdoppelte seine Anstrengungen, aber Cornelia schien zu denken, daß alle diese Versuche nur ausgedacht seien, um ihr Spaß zu bereiten; sie krähte und strampelte und beschmierte ihre Bäckchen mit dem Haferbreilöffel.
    »Vater«, wiederholte Kester.
    »Dschaggel«, lallte Cornelia.
    »Vater«, sagte Eleanor.
    »Blab«, gluckste Cornelia selig.
    »Was meinst du«, sagte Kester, »ob sie vielleicht doch nicht sehr klug ist?«
    Eleanor sah auf ihre Uhr. »Ich weiß es nicht. Jedenfalls ist sie aus den Windeln heraus. Übrigens ist die Seife und auch sonst noch alles mögliche für Baby ausgegangen, ich muß deshalb zur Stadt, um einzukaufen. Unterrichte sie derweil ruhig weiter.«
    Sie ging trotz des

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