Love at Stake 08 - Der Vampir auf dem heißen Blechdach-iO-ok
bestiegen, überkam Olivia eine tiefe Traurigkeit, weil sie Robby verlassen musste. Sie hatte ihm eine Nachricht bei Alexia hinterlassen. Hoffentlich würde er es verstehen.
Sie stand an Deck, und die kalte Brise peitschte ihr ins Gesicht, als die Insel Patmos am Horizont immer kleiner und kleiner wurde. Tränen liefen ihr über die Wangen. Dieser verdammte Otis. Das Monster hatte ihren Zufluchtsort beschmutzt. Er hatte ihre Großmutter in Gefahr gebracht. Und er war schuld, dass sie den Mann ihrer Träume zurücklassen musste. Hoffentlich gab es irgendeine Möglichkeit, Robby MacKay wiederzusehen.
Bei Sonnenaufgang war Carlos noch nicht zurückgekehrt, Robby war also in seinen Todesschlaf gefallen, ohne zu wissen, ob der Werpanther die Nacht überlebt hatte oder nicht.
Jetzt war die Sonne untergegangen, Robby war erwacht und hatte Hunger auf Frühstück. Er tapste in die Küche und nahm sich eine Flasche aus dem Kühlschrank, Blutgruppe A negativ, die ihn an Olivia erinnerte. Nach dem Frühstück musste er duschen und sich umziehen. Er sollte sie um neun Uhr am Haus ihrer Großmutter abholen.
»Zum Glück. Du lebst noch.« Robby hörte Schritte und sah sich um, während er die Flasche in die Mikrowelle stellte. Er war wirklich erfreut, seinen Freund gesund wiederzusehen. Carlos kam mit finsterer Miene auf ihn zugeschlurft.
»Ich fürchte, ich habe schlechte Nachrichten, Alter.« Er lehnte sich gegen die Anrichte und verschränkte die Arme vor seinem schwarzen T-Shirt.
Robby nahm ein Weinglas aus einem der Schränke. »Lass mich raten. Du hast Magenschmerzen, weil du eine ganze Ziege verschlungen hast.«
»Nein. Es waren mir nur einige Bissen vergönnt, ehe der Ziegenhirte angefangen hat, auf mich zu schießen. In meinem ganzen Leben bin ich noch keinem so gewissenhaften Hirten begegnet. Es ist verdammt schwer, auf dieser Insel was zu beißen zu bekommen.«
»Wie tragisch.« Robby goss sich warmes Blut in sein Glas. »Erinnere mich daran, nachher für dich zu weinen.«
»Spar dir deine Tränen für dich selbst, Big Red. Ich bin vor einer Stunde in die Taverna gegangen, um etwas zu essen und mir den letzten Tratsch über den geheimnisvollen Panther anzuhören.« Carlos schmunzelte. »Die Polizei sagt, es gibt mich nicht, Spiro dagegen sagt allen, es gibt mich doch. Und niemand kann sich vorstellen, wo zur Hölle ich auf einmal hergekommen bin.«
»Hölle wäre der erste Anhaltspunkt.« Robby leerte sein Glas Blut.
»Sehr lustig. Aber es gab zwei große Themen beim heutigen Klatsch. Der Panther, der auf mysteriöse Weise verschwunden ist, und deine Freundin, die Hals über Kopf davongelaufen ist.«
Fast hätte Robby sich am letzten Tropfen Blut verschluckt. »Was?«
»Die Frau des Tavernenbesitzers, Alexia, hat mir davon erzählt. Sie hat Olivia und Eleni geholfen, das Haus für den Winter herzurichten. Sie ist Elenis beste Freundin, also kümmert sie sich für sie um das Haus, gießt die Pflanzen und so weiter.«
»Warte.« Robby stellte sein Glas ab. »Soll das heißen, Olivia hat die Insel verlassen?«
»Du stehst heute etwas auf der Leitung, Alter. Ja, sie ist weg. Ihre Großmutter auch.«
»Sie kann nicht weg sein. Ich soll sie um neun Uhr abholen.«
»Das Haus ist abgesperrt. Ich bin auf dem Weg nach Hause dort vorbeigegangen, um sicherzugehen.«
Sprachlos starrte Robby seinen Freund an. Er war vollkommen vor den Kopf gestoßen. Sie war fort? Warum sollte sie fortgehen? Hatte er zu schnell zu viel gewollt? So ein Mist. Sie hatte wirklich gesagt, dass ihr alles zu schnell ging. Er hätte langsamer machen sollen. »Warum sollte sie gehen?«
»Vielleicht küsst du ganz grauenvoll.«
»Vielleicht hättest du gerne zwei blaue Augen, um dir zu zeigen, was ich davon halte?«
Carlos grinste. »Ruhig, Big Red. Ich habe Alexia das Gleiche gefragt. Sie sagt, Olivia hat schreckliche Angst wegen etwas. Wegen eines Mannes.«
Was sollte das jetzt bedeuten? Hatte er sie davongejagt? Letzte Nacht war sie ihm nicht verängstigt vorgekommen.
»Alexia ist sehr traurig«, fuhr Carlos fort. »Sie hatte gehofft, dass Olivia ihren Sohn Giorgios heiratet.«
»Sonst noch etwas?« Der erste Schock wich langsam einer ungeheuren Wut. Olivia hätte nicht wegrennen sollen. Sie war dabei, sich in ihn zu verlieben, das hatte sie selbst zugegeben. Vor einem Mann, den man liebte, rannte man nicht davon. Nicht wenn man treu und vertrauenswürdig war.
»Ich habe Alexia gefragt, ob sie weiß, wohin die beiden wollen. Die
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