Love at Stakes 04 - Vampire tragen keine Karos-ok-KM-neu
dir vergangen.« Fidelia legte den Kopf zur Seite und dachte nach. »Warum hat er dich dann mit in sein Bett genommen?«
»Er hat gesagt, er liebt mich.«
»Ah. Amor.«
Die Erinnerung an seine Worte ließ Heather zusammenzucken. »Er hat gesagt, er hat fünfhundert Jahre lang auf mich gewartet.«
»Mmm. Romantico.«
»Aber er ist ein Vampir.«
Diese Tatsache schien Fidelia gar nicht mehr so zu schockieren. »Niemand ist perfekt. Mein zweiter Ehemann - er hatte an einem Fuß sechs Zehen.«
»Das hier ist ja wohl ein wenig ernster. Jean-Luc ist die halbe Zeit wortwörtlich tot.«
Fidelia nickte. »Bei den meisten Männern wäre das eine Verbesserung.«
»Ich meine es ernst! Ich muss mich von ihm fernhalten. Ich will ein normales Leben für mich und Bethany. Wir wohnen im Moment noch hier, aber ich muss ihn um jeden Preis meiden.«
»In Ordnung«, stimmte Fidelia zu. »Du darfst nie mehr mit ihm reden, auch wenn er muy romantico ist. Und du musst versuchen, nicht daran zu denken, wie gut der Sex war. Er war wirklich gut, oder?«
»Du bist nicht sehr hilfreich. Auf wessen Seite bist du?«
Fidelia tätschelte ihr Knie. »Ich bin auf der Seite deines Herzens, Chica. Dein Herz wird dir sagen, was zu tun ist, wenn du nur hinhörst.«
Als noch ein schmerzhafter Stich ihren Kopf folterte, stöhnte Heather auf. Das war nicht der Rat, den sie hören wollte. Denn ihr Herz, fürchtete sie, war bereits verloren.
Nachdem sie sich nur herumgewälzt hatte, weil in ihrem schmerzenden Kopf zu viele erotische Erinnerungen abliefen, gab Heather den Gedanken an Schlaf auf. Sie nahm eine lange heiße Dusche, zog sich an und eilte um fünf Uhr morgens hinunter ins Studio. Als sie sich dem Sicherheitsbüro näherte, ging die Tür auf.
»Guten Morgen«, begrüßte Robby sie.
Sie murmelte einen Gruß und drückte sich schnell an ihm vorbei. Wenn sie sich einfach in der Arbeit versenken konnte, die sie liebte, dann konnte sie vielleicht die ganzen Vampire vergessen, die sich hier herumtrieben. Sie wussten wahrscheinlich schon alle, dass ihr Geheimnis aufgeflogen war.
»Hey! Warte mal, Kleine!«
Sie sah sich um. Toll. Der, der Phineas hieß, folgte ihr. Sie ging weiter.
»Was geht?« Er hatte sie eingeholt.
»Nichts.« Sie blieb vor den Studiotüren stehen und gab 1485 ins Nummernfeld ein. »Ich will nur arbeiten.«
»Cool. Kümmer dich nicht um mich. Ich häng hier nur so rum.«
»Vielleicht wie eine Fledermaus?«, murmelte sie, als sie das Studio betrat.
»Eher wie dein persönlicher Leibwächter.« Er schloss die Tür hinter ihnen. »Wir wollen dich nur beschützen.«
»Irgendwie fühle ich mich sicherer, wenn mich kein Vampir verfolgt.«
Phineas blieb stehen und sah sie verletzt an. »Ich werde dir nicht wehtun.«
Hatte sie wirklich seine Gefühle verletzt? »Sie haben noch nie jemanden gebissen?«
Ihre Worte schienen ihm nicht zu gefallen. »Ich bin nicht perfekt, aber ich habe echt hart daran gearbeitet, mich zu kontrollieren. Ich weiß, dass ich früher ein Penner war. Ich war ein echter Verlierer, als ich noch gelebt habe, aber Angus glaubt an mich, und ich lasse ihn nicht hängen.«
Sie ging zu ihrem Arbeitstisch weiter und ordnete ihre Materialien. »Wollen Sie mir erzählen, Ihr Leben ist jetzt, wo sie tot sind, besser?«
»Ich bin nicht tot. Wenigstens nicht jetzt. Und ja, mein Leben ist besser. Das ist mein erster richtiger Job, und ich schlage mich ganz gut. Ich kann meiner Familie Geld schicken. Und ich lerne, wie man mit Schwertern kämpft und Nahkampf. Willst du was sehen?«
Ehe sie Nein sagen konnte, hatte Phineas sich umgedreht und der Gruppe Schaufensterpuppen in der Mitte des Raumes entgegengestellt.
»Hai-ya!« Er nahm eine Angriffspose ein. »Das war’s für euch, Weicheier!«
Er packte eine männliche Puppe am Arm, drehte daran, und beugte sich dann vor. Heather nahm an, dass die Puppe über seine Schulter fliegen und zu Boden krachen sollte, aber unglücklicherweise ging einfach der Arm ab.
Phineas sah nur eine Sekunde lang überrascht aus, dann warf er den Arm auf den Boden. »Yeah, dir hab ich’s gezeigt.« Er stolzierte mit erhobenen Fäusten zurück. »Mit mir legst du dich nicht mehr an, Weichei! Ich mach dich zum Einarmigen!«
Heather konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und wendete sich ab. Das Letzte, was sie wollte, war, sich einzugestehen, wie sehr sie diese Männer eigentlich mochte. Sie ging auf die Schneiderpuppe zu, an der sie die fertigen Teile ihres ersten Kleides
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