Love at Stakes 04 - Vampire tragen keine Karos-ok-KM-neu
Louie bedroht sein. »Aber wir müssen Bethany und Fidelia beschützen. Ich werde nicht zulassen, dass ihr sie in Gefahr bringt.«
»Einverstanden.« Er eilte zu seinem Arbeitstisch. »Jetzt weißt du, was ich am meisten fürchte. Ich hasse es, machtlos zu sein. Ein Vampir zu sein hat mir viele Gaben verschafft, Kraft und Schnelligkeit und so weiter, aber es hat auch eine schreckliche Schwäche mit sich gebracht. Ich bin während des Tages vollkommen machtlos.«
Sie stand auf. »Du hast deine Wachen, die dich beschützen.«
Eine Stoffprobe von grüner Seide lag in seiner Hand, als er gedankenverloren weitersprach. »Es ist nicht meine Sicherheit, um die ich mir Sorgen mache. Jeden Morgen bei Sonnenaufgang, wenn ich in meinen Todesschlaf falle, ergreift mich die furchtbare Angst, dass dir etwas geschieht, während ich daliege und dir nicht helfen kann.« Er zerknüllte das Stück Stoff in seiner Faust. »Das könnte ich nicht ertragen.«
»Es wird alles gut.« Sie eilte zu ihm an den Tisch. »Ich habe Phil und Ian, und Fidelia mit ihren Waffen. Und ich bin selbst auch nicht ganz hilflos.« Ihre Finger streiften seinen Arm. »Wir haben alle Ängste, die uns quälen.«
»Und hast du immer noch Angst vor mir? Vor dem, was ich bin?« Er ließ den Stoff auf den Tisch fallen. »Wie kann ich dich davon überzeugen, dass das nichts ändert? Ich werde dich immer noch lieben, egal, was ist. Ich werde dich immer lieben.«
Tränen brannten in ihren Augen. Sie wendete sich ab. »Es ist nicht so, dass ich nicht - ich finde, du bist ein wunderbarer Mann.«
Er nahm eine Pfauenfeder und fuhr mit den zarten Daunen ihren nackten Arm hinauf. »Ich muss mich so sehr zwingen, dich nicht zu berühren.«
Ihr Arm kribbelte und in ihrem Herzen brannte das Bedürfnis, ihn zu trösten. Er brauchte so viel Liebe. Er verdiente all die Liebe, die zu einem guten Leben gehörte, die Liebe, die er nie gehabt hatte.
Mit einem leisen Aufschrei schlang sie ihre Arme um seine Hüften und zog ihn fest an sich. »Du bist ein guter Mann, Jean-Luc. Ein wunderbarer Mann.«
»Heather.« Er hielt sie so leicht fest, als versuchte er, sich unter Kontrolle zu behalten. »Ich will dich so sehr.« Seine Hand fuhr ihren Rücken hinauf und hinab und hinterließ eine Spur aus herrlichen kleinen Schauern.
Sie hätte sich zurückziehen müssen, aber er war so zuverlässig. Man konnte sich so einfach an ihn lehnen. Sie spürte, wie sein Kinn ihre Haare berührte. Seine Lippen legten sich kurz auf ihre Stirn. Das vertraute Begehren begann, sich in ihr auszubreiten.
Seine Arme schlössen sich fester um sie. »Lass mich dich umwerben.« Er liebkoste ihren Hals mit seiner Nase und flüsterte dann in ihr Ohr: »Lass mich dich lieben.«
Beim Blick in seine Augen verschlug es ihr den Atem. Das helle Blau seiner Iris veränderte sich. »Deine Augen werden rot.«
Er strich ihr das Haar aus der Stirn. »Das ist ein Problem, das ich immer habe, wenn ich in deiner Nähe bin.«
»Warum? Bekommst du dann Hunger?«
»Ich empfinde schmerzhaftes Verlangen. Meine Augen sind bloß ein Abbild der Leidenschaft, die in mir brennt.«
»Du meinst, sie werden rot wenn du... erregt bist?«
»Ja.« Er lächelte. »Du könntest mir bei diesem Problem helfen. Aber ich fürchte, es würde immer und immer wieder auftauchen.«
Oh Gott, war das so eine schlechte Art, den Rest ihres Lebens zu verbringen? Ein Funken der Panik glomm in ihrem Magen auf. Sie war noch nicht bereit, sich selbst und ihre Tochter an ein so anderes Leben zu binden. »Ich - ich muss gehen.« Sie trat einen Schritt zurück.
Sofort ließ Jean-Luc sie los. »Wie du willst, Chérie.«
Sie ging und schlüpfte in ihr dunkles Schlafzimmer. Lieber Gott, was sollte sie tun? Sie zweifelte nicht daran, dass Phineas recht hatte und der Charakter einer Person durch das Vampirdasein nicht verändert wurde. Jean-Luc war genauso edel und ehrbar, wie er es zu Lebzeiten gewesen war. Vielleicht noch mehr. In den zusätzlichen Jahren seines Daseins hatte er Weisheit und Reife gefunden, die Heather sehr anziehend fand. Und natürlich war er auch sehr sexy. Er war zu Bethany wunderbar, und nett und großzügig zu Fidelia. Er war perfekt auf jede Art, bis auf eine. Er war ein Vampir.
Aber sein Vampirdasein hatte Jean-Luc nicht verändert, und dass er ein Vampir war, ändert auch nichts daran, wie sie für ihn empfand. Jetzt, wo sie den ersten Schock überwunden hatte, merkte sie, dass sie sich immer noch zu ihm hingezogen fühlte
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