Love at Stakes 04 - Vampire tragen keine Karos-ok-KM-neu
Ehre war nur eine Maske für die Angst gewesen, noch eine weitere Geliebte durch einen grausamen Mord zu verlieren. Er lebte kein ehrbares Leben. Er lebte mit der Angst.
Diese Entdeckung hatte ihn beschämt. Und wütend gemacht. Verflucht noch einmal, wenn er eine Beziehung mit Heather wollte, dann würde er sie sich nehmen. Er würde Luis Folter ein Ende breiten und den Bastard endlich umbringen.
Jean-Luc bog in ihre Auffahrt ein. Als er aus dem Auto stieg, trat Emma aus dem Schatten der großen Eiche. Sie nippte an einer Flasche kaltem Blut, über ihrer Schulter lag eine Tasche voller Holzpflöcke. Sie hatte ihre Anwesenheit geheim gehalten, damit es so schien, als wären sie beide zusammen angekommen.
»Es geht ihnen gut«, berichtete sie leise. »Ich habe ihre Stimmen drinnen gehört. Ruhig und glücklich. Die Umgebung ist auch in Ordnung.«
»Gut.« Er atmete erleichtert aus, nahm dann Emmas leere Flasche und legte sie in sein Auto. Vom Rücksitz holte er, zusammen mit Luis Schwert und Stock, auch sein eigenes Schwert. Er verschloss den Wagen und ging zur Veranda.
»Du hoffst, dass Fidelia Lui aufspüren kann?«, fragte Emma.
»Ja.« Er bemerkte ein kleines Paar Rollschuhe neben der Eingangstür und ein Taschenbuch auf dem Sitzkissen der Schaukel. Das Leben war hier tagsüber weitergegangen, und er hatte es verpasst.
»Ich bin auch hellseherisch begabt«, flüsterte Emma.
»Mehr als der Durchschnittsvampir. Ich habe auf jedes Zeichen von Vampirtelepathie in der Gegend gelauscht, aber bisher ist alles ruhig geblieben.«
Jean-Luc seufzte und klingelte an der Tür. »Lui ist sehr gut darin, sich zu verbergen. Gott weiß, ich versuche seit Jahrhunderten, ihn zu finden.« Und er hatte immer versagt.
Seine deprimierenden Gedanken verschwanden, als die Tür aufschwang und Heather mit einem Lächeln vor ihm stand. Sie trug ein türkisfarbenes Sommerkleid und passende Sandalen. Das Leuchten in ihren Augen und ihr strahlender Teint entfachten sofort einen Funken des Begehrens in Jean-Luc. Sie schien wirklich froh, ihn zu sehen.
»Kommen Sie rein.« Sie trat einen Schritt zurück. »Wir haben noch Lasagne vom Abendessen übrig, wenn Sie mögen.«
»Das ist sehr nett, aber wir haben schon gegessen.« Hoffentlich hatte er keinen Blutatem. Er schloss die Tür und verriegelte sie.
Das kleine Mädchen tapste näher zu ihrer neuen Freundin. »Hi, Emma.« Bethany sah schüchtern zu Jean-Luc hinauf. »Hi.«
Er verbeugte sich leicht. »Guten Abend, junge Dame.«
»Hallo, Liebes.« Emma kniete sich hin, um das kleine Mädchen zu umarmen. »Hattest du einen schönen Tag?«
»Ja.« Bethany beugte sich zu ihr und flüsterte laut: »Meine Mommy wollte für Mr. Sharp hübsch aussehen.«
»Bethany!« Heathers Gesicht verfärbte sich pink. »Warum nimmst du Emma nicht mit rauf und zeigst ihr... irgendwas.«
»Mein neues Buch?«, fragte Bethany fröhlich.
»Ja. Bitte.« Heather warf Fidelia, die lachend auf der Treppe stand, einen wütenden Blick zu.
Auch Jean-Luc hätte am liebsten vor Freude laut herausgelacht, aber er hielt sich zurück.
»Los geht’s.« Emma führte das kleine Mädchen zur Treppe. Sie warf einen Blick zurück über die Schulter. Ihre Augen funkelten amüsiert.
»Wie ich sehe, haben Sie Louies Schwert und seinen Stock mitgebracht«, wechselte Heather schnell das Thema. »Fidelia ist bereit, uns bei der Suche zu helfen.« Sie deutet auf ihr Wohnzimmer.
Jean-Luc folgte ihr. »Es ist Ihnen sehr gut gelungen.«
»Was denn?« Sie sah zu ihm zurück. »Am Leben zu bleiben? Heute war alles ganz friedlich.«
»Das ist gut. Aber ich meinte die Bemerkung von Bethany. Sie sehen sehr hübsch aus.«
Heather winkte ab. »Sie verdreht alles in eine Romanze. Sogar ihre Stofftiere sind miteinander verheiratet. Ich muss die Zeremonien dazu abhalten. Heute habe ich schon einen männlichen Chihuahua mit einer Gorilladame vermählt.«
Fidelia lachte, als sie sich mit ihrer Handtasche auf der Couch bequem hinsetzte. »Der Hund bellt den falschen Baum an.«
Jean-Luc lehnte sein Schwert gegen den Ohrensessel. »Mein Freund Roman sagt immer, dass Liebe alles möglich macht.«
»Si, wenn Ihnen der Doppelmord nichts ausmacht.« Fidelia tätschelte ihre Handtasche.
Heather schnaubte. »Oder das Sorgerechtsverfahren.«
»Haben Sie allen Glauben an die Liebe verloren?«
Sie wendete sich mit roten Wangen ab. »Nein. Es gibt immer noch Hoffnung. Sollen wir anfangen?«
»In Ordnung.« Jean-Luc legte Luis Schwert und den
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