Love at Stakes 04 - Vampire tragen keine Karos-ok-KM-neu
angeboten, ehe Lui aufgetaucht ist. Sie haben Talent, Heather. Es ist nicht zu spät, ihre Träume wahr werden zu lassen.«
»Wie schaffen Sie es nur, immer genau das Richtige zu sagen? Ich bin nicht daran gewohnt, dass Männer derart... klug sind.«
Sein Mund zuckte. »Ich nehme an, das soll ein Kompliment sein. Meine ganze Weisheit, so ich sie denn besitze, kommt daher, dass ich jahrelang die Menschen genau beobachtet habe. Sie leben und sie sterben, und ihre Leben sind so kurz und wertvoll. Ich weiß, dass Ihr Leben zu kurz ist, um es zu verschwenden.«
Wieder fragte sie sich, wie alt er wohl sein mochte. »Sie sind... sehr freundlich.« Sie zog ihre Hand aus seinem Griff. »Überhaupt nicht wie mein Ex. Ich schwöre, der Mann ist wie ein... Vampir.«
Jean-Luc versteifte sich. »No. Das ist er nicht.«
»Ich meine wie ein emotionaler Vampir. Er hat mich vollkommen ausgesaugt. Alle meine Träume, meine Selbstachtung, meinen Glauben, meine Energie - alles wurde mir ausgesaugt, bis nur noch ein lebloser Fußabtreter übrig geblieben ist.«
Jean-Luc sah sie verzweifelt an. »So stellen Sie sich einen Vampir vor?«
»Einen emotionalen, ja. Gott sei Dank gibt es diese echten, gruseligen Monster ja nicht wirklich.«
»Richtig.« Jean-Luc lockerte seinen Kragen.
»Aber Sie, Sie sind genau das Gegenteil.«
Er sah sie misstrauisch an. »Wie kann das sein?«
»Sie haben mir zugehört. Sie haben meine Geschichte akzeptiert, und auch meine Schlussfolgerungen. Sie haben meine Träume als etwas Wertvolles erkannt, und als etwas Lohnendes, und Sie wollen mir helfen. Sie gehen nicht über Leichen, um sich selbst besser dastehen zu lassen.« Sie berührte seinen Arm. »Sie sind ein guter Mensch, Jean-Luc. Danke.«
Er legte seine Hand auf ihre. »Sie glauben, ich bin gut?«
»Ja.« Sie lächelte. »Und ich sage das nicht nur, weil Sie mein neuer Boss sind.«
Er lächelte zurück. »Dann kommen Sie also Montag doch zur Arbeit?«
»Jepp.« Endlich konnte sie ihren Traum verwirklichen.
»Das freut mich.« Er drückte ihre Hand.
Ihr Herz fühlte sich so leicht an, als ob es jeden Moment an die Decke schweben könnte. Der freundliche Glanz in seinen Augen sah so ehrlich aus. Lieber Gott, hatte sie endlich den perfekten Mann gefunden? Einen Mann, der ihr half, ihre Träume wahr werden zu lassen?
Sein Blick senkte sich auf ihren Mund und wurde wärmer, während ihre Kehle trocken wurde. Das leichte, luftige Gefühl verdichtete sich und füllte sich an mit Begehren.
Mit einem Zucken fiel ihr auf, dass er sie küssen wollte. Eine ganze Flut aus Gefühlen überschwemmte sie, und ihr Herz begann zu rasen. Sie war geschmeichelt. Aufgeregt. Versucht. Starr vor Angst.
Sie sprang auf. »Zeit fürs Bett. Ich meine...« Ihre Wangen glühten vor Hitze. »Zeit, gute Nacht zu sagen.« Sie drückte sich an ihm und dem Couchtisch vorbei.
Er stand auf. »Wie Sie wünschen.«
»Gute Nacht, Jean-Luc.«
»Jean.«
Egal. Sie ging eilig in den Flur. Der Name Jean-Luc gefiel ihr viel besser. Er klang so wie ein Raumschiffkapitän, aber jünger. »Wenn Sie etwas aus der Küche brauchen, bedienen Sie sich einfach.«
»Danke.« Er folgte ihr. »Emma und ich werden kurz vor Sonnenaufgang aufbrechen. Ich fürchte, tagsüber werden Sie allein sein, bis Angus Ihnen eine Leibwache schicken kann.«
»Es wird schon gehen.« Sie ging die Treppe hinauf.
»Ich werde morgen Abend direkt nach Sonnenuntergang wiederkommen.«
Ihr Herz setzte aus. Sie würde ihren Samstagabend mit einem atemberaubenden Mann verbringen. »Okay.«
»Heather, einen Augenblick noch, bitte.«
Sie blieb mit der Hand auf dem Geländer stehen. »Ja?«
»Sie haben erwähnt, wie Fidelia auf der Suche nach dem vermissten Jungen geholfen hat. Wenn sie uns behilflich sein könnte, Lui zu finden, wäre das eine unglaubliche Hilfe.«
»Oh. Das ist eine gute Idee. Es wäre leichter, wenn sie etwas berühren könnte, was Louie gehört hat.«
Jean-Lucs Augen leuchteten auf. »Wir haben sein Schwert und den Stock, den er als Scheide benutzt hat. Ich bringe sie morgen Nacht mit.«
»Okay.« Sie blieb stehen und wusste nicht, was sie sagen sollte. »Gute Nacht.« Sie rannte die Treppe hinauf.
»Schlafen Sie gut, Heather.« Seine geflüsterten Worte folgten ihr und erreichten sie wie eine sanfte Liebkosung.
Sie schlüpfte mit klopfendem Herz in ihr Zimmer. Emma hatte sie gebeten, die Tür offen zu lassen, aber sie schloss sie fest. Sie brauchte eine Barriere zwischen sich und
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