Love at Stakes 06 - Die mit dem Vampir tanzt-ok
ansiehst.«
»Ich verstehe.«
Lara duschte sich im großen Badezimmer, das die Mädchen alle gemeinsam benutzten, und zog dann das schlichte weiße Nachthemd an, das Kristy ihr gab. Man sagte ihr, in welchem Bett sie schlafen sollte.
Sie tat, als würde sie schlafen, während sie darauf wartete, dass die anderen Mädchen entschlummerten. Vielleicht war es möglich, in der Nacht heimlich einige Informationen zu sammeln. Oder sollte sie besser nach den Auserwählten sehen, um sicherzugehen, dass es ihnen gut ging? Leider wusste sie nicht genau, wo sie waren, und sie konnte es nicht riskieren, aus Versehen auf einen Vampir zu treffen. Und auf keinen Fall durften die Vampire merken, dass sie nicht unter deren Kontrolle stand. Sonst brachten sie Lara vielleicht auf der Stelle um.
Sie hasste, was mit diesen Mädchen geschah, aber sie konnte ihnen am besten helfen, indem sie am Leben blieb und vorsichtig vorging. Sie seufzte. Eines der abgewiesenen Mädchen war noch wach und weinte leise in ihrem Bett. Ungewollt ergab sich Lara langsam dem Schlaf.
****
»Aufwachen, Schlafmütze.« Vanessa schüttelte sie. »Es ist Tag.«
Lara setzte sich abrupt auf und hoffte, Elysion und Auserwählte und Vampire, die sich als Götter ausgaben, waren nur ein Traum gewesen. Aber nein, sie war immer noch im Schlafsaal der Jungfern.
»Komm schon«, trieb Vanessa sie an. »Zieh dich an. Wir haben Aufgaben zu erledigen.«
Nach dreißig Minuten, in denen sie Vanessa und Kristy dabei geholfen hatte, das Badezimmer und den Schlafsaal zu säubern, fühlte Lara sich eher wie ein Zimmermädchen als eine Jungfer.
»Wo sind die anderen Jungfern?«, fragte sie.
»Manche reinigen den Tempel, und einige bewachen Apollo«, erklärte Kristy ihr, während sie schmutzige Handtücher und Nachthemden in einen Weidenkorb warf. »Wir wechseln uns damit ab, ihn tagsüber zu bewachen.«
Seufzend machte Lara das nächste Bett. »Wenn er ein allmächtiger Gott ist, warum muss er dann beschützt werden?«
»Wir beschützen nur seinen Körper«, sagte Kristy. »Er verlässt seinen Körper bei Tag.«
»Klar.« Weil ein Vampir tagsüber tot war. Lara fragte sich, ob sie irgendwie an ein Messer oder einen Pflock kommen konnte. Sie könnte diesen Apollo tagsüber umbringen, wenn er in seinem Todesschlaf lag. »Darf ich ihn auch mal bewachen?«
»Klar. Wir tun es zu zweit und sitzen vor seinem Zimmer«, erklärte Vanessa ihr und fegte dabei weiter den Boden.
»Darf man nicht reingehen?«, fragte Lara.
»Oh nein, das Zimmer ist verschlossen.« Vanessa kehrte alles auf eine Schaufel, die sie in den Mülleimer leerte. »Wir sind nur dort, um ihm Ehre zu erweisen. Er muss seinen Körper vor Sonnenaufgang verlassen, damit er zur Sonne werden kann.«
»Und wenn die Sonne untergeht, kehrt er in seinen Körper zurück«, fuhr Kristy fort. »Er ist dann sehr müde und hungrig. Die Auserwählte hilft ihm, wieder zu Kräften zu kommen.«
»Darauf wette ich«, sagte Lara trocken.
»Ich glaube, wir sind fertig.« Kristy sah sich zufrieden im Zimmer um. »Lasst uns frühstücken gehen.«
Lara begleitete sie zum kleineren Gebäude im hinteren Teil des Grundstücks. Dort war eine der Jungfern mit Kochen beschäftigt.
Kristy rümpfte die Nase, als sie das Essen auf dem Tisch sah. »Du hast schon wieder den Toast verbrannt.«
»Na und?« Die Köchin starrte sie wütend an. »Versuch du doch, dreimal am Tag für fünfzehn Leute zu kochen. Ich habe diesen Job so satt.«
Vanessa keuchte erschreckt auf und blickte zur Tür. »Du darfst dich nicht beschweren. Einer der Wächter könnte dich hören.«
»Und es ist ein Vergnügen, den Göttern zu dienen«, fügte Kristy hinzu.
»Ich bekomme die Götter so gut wie nie zu sehen«, grollte die Köchin. »Ich schufte immer hier drinnen, wie ein Sklave.«
Das war der perfekte Ort, um nicht aufzufallen. »Ich helfe dir.«
»Schh.« Vanessa zog an ihrer Robe und flüsterte: »Hier willst du nicht arbeiten.«
»Aber ich will den Göttern dienen«, sagte Lara mit Nachdruck, »und ich koche wirklich gern.«
»Im Ernst?« Die Köchin starrte sie an. »Du - du würdest mir helfen?«
»Natürlich.« Lara ging in die Küche und sah sich um. Halleluja, es gab Messer hier drinnen! Sie konnte Apollo zum Abendessen Gemetzeltes servieren.
Die Köchin griff nach ihrer Hand. »Ich danke dir so sehr. Ich kann dir gar nicht sagen, wie oft ich zu spät zur Zeremonie gekommen bin und noch Speisereste auf meiner Robe hatte. Apollo wählt mich
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