Love at Stakes 06 - Die mit dem Vampir tanzt-ok
zu flirten, aber sie würde ganz professionell bleiben. »Sie können meine Fragen hier unten beantworten oder mit aufs Revier kommen.«
»Ich möchte die Hochzeit meines Freundes nicht verpassen.«
»Dann reden Sie jetzt mit mir. Ich will wissen, wie Sie das gemacht haben.«
»Was gemacht?« Er schlenderte zu den Stühlen mit den hohen Lehnen und legte ihren Beutel auf einem der rot gepolsterten Sitze ab.
»Das wissen Sie ganz genau. Ich bin heute Morgen noch einmal im Plaza gewesen, und die Suite war makellos.«
»Ich hatte doch gesagt, ich mache sauber.« Er spähte in ihre Tasche und blickte dann wieder zu ihr. »Ich halte mein Wort.«
»Wenn Sie so ehrlich sind, dann sagen Sie mir, wie Sie es geschafft haben.«
»Mir gebührt nicht die ganze Ehre. Einige sehr effiziente Hausmädchen haben mir geholfen.« Er zog eine hübsch verpackte Schachtel aus dem Beutel. »Sie haben ein Geschenk mitgebracht. Wie aufmerksam von Ihnen. Besonders, wo Sie weder Braut noch Bräutigam kennen.«
Ihr Gesicht wurde warm. »Das war doch das Mindeste. Jetzt aber zurück zum Thema. Als ich heute Morgen die Angestellten des Hotels befragt habe, konnte keiner von ihnen sich an Sie erinnern.«
Er zuckte mit den Schultern. »Ich bin wohl einfach der Typ, den man sofort vergisst.«
»Auf welchem Planeten?«, murmelte sie, und wurde dann rot, als er ihr ein sexy Grinsen schenkte.
Jack schüttelte ihr Geschenk. »Was ist da drin, Officer? Handschellen?«
»Sehr lustig.« Dieser Schuft wechselte immer wieder das Thema. »Ich werde die Frage beantworten, aber dafür beantworten Sie mir auch eine. Das ist eine versilberte Salatzange.«
»Silber?« Er lachte. »Das wird Ian gefallen.«
»Etwas Schickeres konnte ich mir nicht leisten. Ich musste heute drei Geschenke kaufen.«
»Sie sind auf drei Hochzeiten gewesen?« Seine Augen funkelten vor Belustigung. »Waren Sie auf irgendeine eingeladen?«
Wütend und mit einem ärgerlichen Funkeln in den Augenverschränkte sie die Arme. »Ich war auf allen Hochzeiten mit einem schottischen Bräutigam, die ich in der Zeitung finden konnte. Ian MacPhies Name kam mir irgendwie bekannt vor.«
Jack legte das Hochzeitsgeschenk auf einem anderen Stuhl ab. »Ian ist vor etwa sechs Monaten so etwas wie eine Berühmtheit geworden, als ihn ein Online-Dating-Service zum begehrenswertesten Junggesellen der Stadt gekürt hat.«
»Oh, stimmt. Jetzt erinnere ich mich.« Laras Mitbewohnerin hatte ihr die Seite in einem Internetcafé gezeigt. Alle Mädchen in dem Café hatten bei Ians Anblick angefangen zu sabbern.
Jack warf ihr einen misstrauischen Blick zu. »Waren Sie eine von Ians Bewunderinnen?«
Machte er sich Sorgen wegen der Konkurrenz? Lara setzte einen verträumten Blick auf. »Sie müssen schon zugeben, Ian ist unglaublich heiß.«
Jack sah sie mit gerunzelter Stirn an. »Er ist vergeben. Deshalb hat seine Braut darauf bestanden, die Anzeige in die Zeitung zu setzen. Sie will jeden wissen lassen, dass er nicht mehr zu haben ist.«
Jetzt konnte sie ihre Neugierde nicht mehr bremsen. »Was ist mit Ihnen? Sind Sie vergeben?«
»Das bin ich nicht, aber ich würde auch nicht sagen, dass ich zu haben bin.«
Eine merkwürdige Antwort. Sie wollte gern mehr wissen, aber sie musste professionell bleiben. »Zurück zu meiner Eingangsfrage. Wie haben Sie die Erinnerung dieser Leute gelöscht?«
»Sie sind also auf allen Hochzeiten mit schottischen Bräutigamen gewesen, bis Sie mich gefunden haben? Das ist ausgezeichnete Arbeit. Ich bin beeindruckt.«
Das Kompliment ließ Lara nicht ganz kalt, aber dann wurde ihr klar, dass er es schon wieder getan hatte. »Sie haben meine Frage nicht beantwortet.«
Er zog ihre Polizeimütze hervor. »Charmant.«
»Lassen Sie das. Und beantworten Sie bitte meine Frage.«
Er zog auch ihr gefaltetes blaues Hemd und die Hosen heraus. »Müssen Sie bald zur Arbeit?«
»Meine Schicht beginnt um zehn. Jack, wieso erinnert sich niemand an Sie?«
»Weil ich es nicht wollte. Ah, die Waffe.« Er zog den Gürtel, den Halfter und die Automatik-Pistole aus ihrem Beutel. Er öffnete den Halfter und nahm die Waffe heraus.
Sie streckte die Hand aus. »Geben Sie mir die.«
Er entfernte das Magazin und reichte ihr die leere Waffe.
»Glauben Sie, ich würde Sie erschießen? Sie verletzen mich«, wiederholte Lara seine Worte von letzter Nacht.
Seine Mundwinkel hoben sich. »Brava, Bellissima.« Er knöpfte seine Anzugjacke auf und steckte das Magazin in seine Hosentasche. »Sie
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