Love at Stakes 06 - Die mit dem Vampir tanzt-ok
erreichen.« Carlos belustigter Blick wanderte hinab zu ihren Füßen und wieder hinauf. »Robby hat gesagt, dass Sie hübsch sind, aber das war eine riesige Untertreibung. Er muss wirklich sauer sein, dass Jack Sie sich zuerst geschnappt hat.«
Lara erstarrte. »Ich bin von niemandem geschnappt worden.«
»Das Netz ist jedenfalls ausgeworfen«, erwiderte Carlos lächelnd.
»Hören Sie jetzt mit dem Mist auf und holen Jack?«, verlangte LaToya.
»Miss Lafayette.« Carlos Augen funkelten, als er LaToya genauer betrachtete. »Sie sind wohl eine richtige kleine Wildkatze.«
Sie kniff ihre braunen Augen zusammen. »Kleiner, ich habe Krallen, die du lieber nicht sehen willst.«
Carlos lachte leise. »Ich sage Jack, dass Sie hier waren. Hat er Ihre Nummer?«
»Wir müssen ihn jetzt sprechen«, ließ Lara sich nicht abwimmeln, »mir ist klar, dass er am Tag schläft, aber würden Sie ihn bitte wecken?«
»Leichter gesagt als getan«, murmelte Carlos. »Ich fürchte, er ist zurzeit nicht hier. Nicht im metaphysischen Sinne.«
LaToya schob ihre Hüfte zur Seite und stemmte eine Hand darauf. »Wo ist er dann? Im verdammten metaphysischen Sinn?«
»Das habe ich mich schon oft gefragt«. Carlos legte die Stirn in nachdenkliche Falten. »Wohin gehen sie, wenn sie nicht... bei uns sind?«
Lara wechselte einen Blick mit ihrer Mitbewohnerin. Carlos klang, als hätte er nicht mehr alle Tacos in der Pfanne. »Soll das heißen, Sie wissen nicht, wo Jack ist?«
»Nicht so richtig. Aber wenn Sie gegen halb neun noch einmal herkommen, wird er sich mit Ihnen unterhalten.«
»Das werden wir tun«, sagte LaToya.
»Ausgezeichnet«. Carlos lächelte. »Es war mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, Ladies. Ciao.« Die Tür schloss sich.
Lara hörte noch, wie Riegel vorgeschoben wurden. »Das war ja interessant.«
»Kann man wohl sagen.« LaToya ging die Treppe zum Bürgersteig hinunter. »Ich kann mich nicht entscheiden, wer am heißesten ist: Ian, Jack oder Carlos.«
Jack, keine Frage. Lara sah auf ihre Uhr. »Lass uns etwas essen.«
Die beiden Frauen gingen auf den Central Park zu und wendeten sich dann nach Süden. Als sie am Plaza vorbeikamen, erinnerte Lara sich daran, dass sich im Hotel ein Business Center befand. Sie teilten sich eine Pizza in einem Deli auf der Sixth Avenue und gingen dann zum Plaza zurück und in das Business Center, wo sie sich nebeneinander vor zwei Computer setzten.
»Ich sehe mir mal diesen Draganesti an«. LaToya tippte auf ihrer Tastatur.
Lara googelte nach Giacomo di Venezia, aber alle Links führten nur zu Giacomo Casanova, dem berühmten Verführer. Das war keine Hilfe, aber es erinnerte sie an etwas. Als Lara Jack in der Kirche ausgefragt hatte, waren sie auf seinen Vater zu sprechen gekommen, der anscheinend hunderte Frauen verführt hatte, Jacks Mutter war die letzte Eroberung gewesen. Was für ein seltsamer Zufall.
War Jack wie sein Vater? War es sein Hobby, Frauen zu verführen? Irgendwie hatte Lara das Gefühl gehabt, seine Zuneigung zu ihr war echt. Aber war das nicht einfach die Herangehensweise solcher Schufte? Sie ließen alle Frauen, die sie verführten, glauben, etwas Besonderes zu sein. Und Lara war schon einmal reingefallen.
Es täte ihr wirklich weh, herauszufinden, dass er bloß ein frauenverschleißendes Schwein war. Leider konnte es sogar noch schlimmer kommen. Er könnte ein Verbrecher sein.
Nein! Sie weigerte sich, zu glauben, dass Jack etwas mit dem vermissten Mädchen zu tun hatte. Lara kannte ihn nicht sehr gut, aber sie konnte nicht glauben, dass er je eine Frau misshandeln würde. Er hatte ihr das Leben gerettet. Er war ein Beschützer der Frauen, kein Schänder.
»Also, dieser Roman Draganesti klingt wie ein Genie«, erklärte ihr LaToya gerade. »Er hat herausgefunden, wie sich Blut klonen lässt. In diesem Artikel steht, sein synthetisches Blut rettet jedes Jahr Tausenden das Leben.«
»Synthetisches Blut?« Lara erinnerte sich. »Das hat man mir gegeben, als ich im Krankenhaus war.«
»Dann hat dieser Roman auch dich gerettet«, fuhr LaToya fort. »Er stellt das Zeug bei Romatech Industries her. Er hat mehrere Fabriken im ganzen Land verteilt, aber die größte davon steht in White Plains, New York.«
»Das ist ganz in der Nähe von uns.« Lara suchte nach Romatech und fand einen Bericht über einen Bombenanschlag im letzten Dezember. Ein Auto war auf dem Parkplatz explodiert, aber niemand wurde dabei ernsthaft verletzt. Das war nur der letzte von
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