Love at Stakes 06 - Die mit dem Vampir tanzt-ok
wurde.
»Wir waren in unserem Zimmer und haben gelernt«, sagte Megan mit einer merkwürdigen Roboterstimme.
Ein eisiger Wind erhob sich im Zimmer. Mit einem Zittern wendete Lara sich wieder Jack zu. Was für ein menschliches Gehirn konnte die Temperatur verändern? Er hatte die Stirn in Falten gelegt und war ganz auf Megan konzentriert. Die goldenen Flecken in seinen Augen glänzten.
Lara musste schlucken. Was wusste sie eigentlich über ihn?
Er trat auf Megan zu. »Wo bist du letzte Nacht gewesen?«
»Wir waren... in unserem Zimmer...« Megan schwankte, und ihre Augen schlössen sich.
Ein seltsames Knistern hallte in Laras Ohren wider. Unter diesem Summen glaubte sie, eine tiefe, männliche Stimme zu hören. Sie klang wie Jack, aber die Worte konnte sie nicht ausmachen. Da sein Mund sich nicht bewegte, musste er telepathisch kommunizieren.
»Ja«, flüsterte Megan.
Ja was? Ja, sie würde seine Fragen wahrheitsgemäß beantworten, oder ja, sie würde alles sagen, was er ihr in Gedanken befahl? Ein ungutes Gefühl kroch Laras Nacken hinauf. Konnte LaToya recht haben? Programmierte Jack Megan darauf, für ihn zu lügen?
Er legte eine Hand auf den Kopf des Mädchens und schloss seine Augen. »Du wirst dich erinnern. Wo bist du Samstagnacht gewesen?«
»Wir waren in -« Megan verzog das Gesicht. »Wir sind zur Studentenverwaltung gegangen und haben an einem Seminar teilgenommen. Vanessa wollte hin.«
»Wer hat das Seminar abgehalten?«, fragte Jack.
»Er -« Megan sackte in sich zusammen.
Jack fasste nach ihrem Kopf und bedeckte ihre Schläfen. »Wer war er?«
»Apollo«, flüsterte sie.
Lara schrieb den Namen auf ihren Notizblock.
»Beschreib ihn«, befahl Jack.
»Groß, blond, und richtig gut aussehend.« Megan rümpfte ihre Nase. »Und echt blass.«
Lara hielt mitten in ihren Notizen inne. Sie fand auch, dass Jack etwas zu blass war.
»Was hat Apollo euch erzählt?«, fragte Jack.
»Er hat uns eine PowerPoint-Präsentation gezeigt, mit Bildern von einem schicken Hotel mit Spa. Wir haben eine Umfrage mit unseren Lieblingsschönheitsbehandlungen ausgefüllt, und eine glückliche Gewinnerin wurde ausgesucht, die ein Luxus-Spa-Paket gewonnen hat. Eine Woche, alles inklusive. Vanessa war die Glückliche.«
Lara schüttelte den Kopf. So viel Glück konnte einen umbringen.
»Hat er gesagt, wo das Spa sich befindet?«, fragte Jack.
»Ich weiß es nicht.« Megan legte die Stirn in Falten. »Es sah hübsch aus. Klassische griechische Architektur. Weiße Marmorgebäude. Es war irgendwo auf dem Land.«
»Danke, Megan. Du wirst jetzt schlafen gehen, und wenn du morgen aufwachst, erinnerst du dich nicht mehr daran, dass wir hier gewesen sind. Du wirst dich nicht daran erinnern, meine Fragen beantwortet zu haben.« Jack ließ sie los.
Sie fiel seitwärts auf ihr Bett, und Jack zog sie hoch, bis ihr Kopf auf dem Kissen zu liegen kam. Die kalte Luft im Raum verzog sich.
Lara zog Megan ihre Flipflops aus. »Warum hast du ihre Erinnerung an uns gelöscht?«
Jack deckte das Mädchen zu. »Solange sie bei der Geschichte bleibt, auf die Apollo sie programmiert hat, ist sie in Sicherheit. Wenn er je den Verdacht hegt, dass sie über ihn gesprochen hat, könnte ihr Leben in Gefahr sein.«
»Verstehe.« Lara ging zur Tür. »Ich bezweifle, dass Apollo sein richtiger Name ist.«
»Ich auch.« Jack schaltete das Licht aus, ehe er das Zimmer verließ. »Er denkt wahrscheinlich, es passt gut zu der griechischen Architektur von seinem so genannten Hotel.«
»Tja, und einem geschenkten Wellnessurlaub können die wenigsten Frauen widerstehen.« Die beiden gingen den Flur hinab. »Willst du mit ihren anderen Freundinnen sprechen?«
Ramya war in der Bibliothek, um zu lernen, also machte Jack seine gruselige Gedankenanzapfung nur bei Carmen. Genau wie Megan erzählte Carmen ihnen, dass Apollo groß war, blond und gut aussehend, und dass er Vanessa ausgewählt hatte, die das Spa-Paket gewann. Sie ließen Carmen schlafend zurück und gingen dann über den Campus zum Gebäude der Studentenverwaltung. Es gab keine Aufzeichnungen darüber, dass Apollo irgendwelche Anträge ausgefüllt hatte, um einen Raum zu mieten, und der Manager erinnerte sich nicht an ihn.
Als sie sich dem Ausgang näherten, entdeckte Lara einen Getränkeautomaten. »Ich muss etwas trinken. Willst du auch etwas?« Sie tastete in ihrer Handtasche nach ihrer Brieftasche.
»Nein, danke.« Jack zog seinen Geldbeutel heraus und steckte einen Dollar in die
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