Love at Stakes 06 - Die mit dem Vampir tanzt-ok
Leben. Ein sehr erfülltes Leben.«
»Was ist dann mit dir passiert?«
»Man hat mich nach Venedig geschickt, um bei einem Onkel und einigen Cousins zu wohnen.« Er drückte ihre Hand. »In Venedig habe ich mich verliebt. Ich würde es dir so gerne zeigen.«
»Na gut, vielleicht. Das wäre schön.« Noch immer verschwieg er seinen richtigen Nachnamen. Und etwas an seiner Geschichte kam ihr seltsam bekannt vor. »Dein Vater war Italiener, aber er hat in Böhmen gearbeitet, wo er deiner Mutter begegnet ist?«
»Er hat an vielen Orten gelebt, aber er hatte es an sich, hinter sich alle Brücken abzubrechen.« Jack fuhr auf ihre Straße in Brooklyn zu. »Kann ich dich morgen Nacht wiedersehen? Wir könnten noch weiter an diesem Fall arbeiten.«
»Du meinst an der Entführung?« Sie war so sehr in Jacks Geschichte versunken gewesen, dass sie Apollo fast vergessen hatte.
»Wie wäre es mit Viertel vor neun?« Er bog in ihre Straße ein. »Bei dir?«
»Okay.« Sie sammelte ihre Sachen zusammen. »Danke, dass du mir geholfen hast.«
»Lara.« Er hielt den Wagen vor ihrem Wohnhaus. »Ich will Apollo aufhalten. Ich bete darum, dass die Mädchen noch am Leben sind. Aber was mir am wichtigsten ist, ist deine Sicherheit.«
»Ich komme zurecht.« Sie löste ihren Gurt.
Zart berührte Jack ihre Wange und löste damit ein Herzstolpern in ihrer Brust aus.
»Ich will dich küssen«, sagte er leise. »Ist das in Ordnung?
»Ja.« Oh Gott, ja. Sie fuhr mit den Fingern über seine hohen Wangenknochen und dann über seine hohle Wange und die dunklen Stoppeln auf seinem Kiefer.
Er beugte sich vor und drückte seine Lippen auf ihre. Sein Mund bewegte sich langsam und presste sich gegen sie, bis sie sich schmerzlich danach sehnte, sich für ihn zu öffnen. Sie ließ ihre Hand in seinen Nacken gleiten und fuhr mit den Fingern in sein weiches dunkles Haar. Er war so köstlich, so verlockend.
Dann löste er sich plötzlich von ihr und lehnte sich in seinen Sitz zurück. »Gute Nacht, Lara.«
Dieser Schurke. Er musste wissen, wie erregt und verstört er sie zurückließ. Das rote Leuchten seiner Augen verriet ihr, dass er genauso erregt war wie sie. »Gute Nacht, Jack.«
Sie stieg aus dem Wagen und eilte die drei Treppen zu ihrer Wohnung hinauf.
»Und, wie ist es gelaufen?« LaToya lehnte im Türrahmen zu ihrem Schlafzimmer und trug bereits ihren Pyjama.
Lara fuhr den Computer auf ihrem Schreibtisch hoch. »Es war toll. Wir haben jetzt eine Beschreibung des Verdächtigen. Groß, blond und nennt sich Apollo.«
»Cool.« LaToya gähnte. »Und Jack hat sich gut benommen?«
»Ja.« Lara ging ins Internet und googelte nach Giacomo Casanova. »Du siehst müde aus. Geh ins Bett. Ich erzähle dir die Details dann morgen.«
»Okay. Gute Nacht.« LaToya schloss ihre Schlafzimmertür hinter sich.
Als Jack ihr von seiner Kindheit erzählt hatte, waren Lara einige Dinge besonders aufgefallen, und es hatte eine Weile gedauert, bis sie gemerkt hatte, warum. Das Leben von Jacks Vater war so schlüpfrig gewesen, dass der alte Priester, der Jack unterrichtet hatte, unbedingt verhindern wollte, dass er in die Fußstapfen seines Vaters trat. Der Mann war ein Verführer gewesen, der an vielen Orten gelebt hatte. Sein letzter Job hatte ihn nach Böhmen geführt, wo er Jacks Mutter begegnete. Er war dort im Alter von dreiundsiebzig Jahren gestorben.
Als Lara Casanovas Biografie überflog, zog sich ihre Brust zusammen. Ihr Herz raste. Giacomo Casanova. Der berühmte Verführer. Er hatte an vielen Orten gelebt, bis er durch irgendeinen Skandal gezwungen wurde, weiterzuziehen. Seine letzte Arbeitsstelle hatte er als Bibliothekar auf Schloss Dux in Böhmen gehabt, wo er im Alter von dreiundsiebzig Jahren verstorben war. Im Jahre 1798.
Laras Magen rebellierte, und sie drückte eine Hand gegen ihren Mund, als ihr die Galle in die Kehle stieg.
Nein, das war nur irgendein merkwürdiger Zufall. Menschen wurden keine zweihundert Jahre alt. Sie bildete sich das alles nur ein. Aber hatte sie sich Jacks Supergeschwindigkeit und sein Gehör nur eingebildet? Seine Fähigkeit, zu teleportieren und die Gedanken von anderen zu kontrollieren?
Sie sprang auf und ging im Wohnzimmer auf und ab. Wer war er? Was war er?
Er musste ein Mensch sein. Sein Herz schlug, das hatte sie selbst gespürt. Sie hatte seinen Atem auf ihrem Gesicht gespürt, als er sie geküsst hatte. Und seine Erregung unter dem Reißverschluss seiner Jeans war ebenfalls nicht zu übersehen
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