Love at Stakes 06 - Die mit dem Vampir tanzt-ok
schien Jack manchmal furchtbar normal.
Sie fand eine kleine Schere und befreite seinen Ring mit einem Schnitt. Es war ein schwerer goldener Ring mit einer Art aufwendiger Insignie darauf. Er sah sehr alt aus. Fäden von ihrer Unterwäsche hingen immer noch in dem Muster fest.
Sie befreite die Fäden und legte den Ring auf den Waschtisch.
»Lara?« Jacks Stimme kam aus dem Badezimmer. Er musste sich gerade zurückteleportiert haben.
Schnell schlüpfte sie in den Slip und öffnete die Badezimmertür. »Ich bin hier.« Die Erleichterung auf seinem Gesicht berührte ihr Herz.
Er stellte ihre Handtasche auf seine Kommode. »Ich würde dich gern noch einmal ausführen.« Er sah sie mit diesem gierigen Blick an, der ihre Knie weich werden ließ. »Wir haben noch etwas zu erledigen.«
Lieber Gott, wenn dieser Mann noch heißer wäre, würde sie einen Herzinfarkt bekommen. Aber was für ein schöner Tod. »Ich - es war so schön.« Meine Güte, wie konnte sie etwas so Lahmes sagen.
»Du hast geschrien.«
»Ja, das schon.« Ihre Wangen wurden heiß. »Normalerweise -«
»Mir hat es gefallen.« In seinen Augen glitzerte eine Weichheit, die sie unglaublich anrührte.
Oh, sie wollte sich ihm in die Arme werfen. Sie wollte ihn lieben. »Jack, ich bin so... versucht von dir.«
Die goldenen Flecken in seinen Augen begannen zu leuchten. »Cara mia, lass mich dich lieben.«
Laras Atem bebte, und sie betete um Kraft. »Ich kann nicht. Ich kann mich nicht weiter mit dir einlassen, ehe du mir nicht alles erzählst.« Sie hob ihr Kinn. »Also, hier ist deine Gelegenheit. Rede mit mir. Lass mich in deine Welt.«
Schmerzerfüllt verzog er das Gesicht. »Lara, es gibt mehrere Gründe, warum ich es dir nicht erzählen kann. Wenn es nur um mich ginge, würde ich es vielleicht riskieren. Aber es gibt noch andere wie mich - liebe Freunde, die mir vertrauen. Ihr Leben hängt von meinem Schweigen ab.«
»Ich würde nichts tun, was deinen Freunden schaden könnte.«
Er schüttelte den Kopf. »Ich kann ihr Leben nicht aufs Spiel setzen.«
Warum wollte er ihr nicht vertrauen? Sie ballte ihre Hände zu Fäusten.
»Es tut mir leid, Lara, aber meinen Freunden muss ich treu bleiben. Könntest du mich respektieren, wenn ich die Art Mann wäre, der sie hintergeht?«
Zum ersten Mal wurde ihr klar, dass sie ihn dazu zwang, sich zwischen ihr und seinen Freunden zu entscheiden. Und wenn es stimmte, was sie vermutete, und er Jahrhunderte alt war, dann hatte er diese Freunde vielleicht schon eine lange, lange Zeit. Trotzdem war sie dabei, sich in ihn zu verlieben. Hatte sie nicht das Recht, von ihm Vertrauen und Offenheit zu erwarten?
Sie machte ein gequältes, frustriertes Geräusch. »Was muss ich tun, damit du dich mir öffnest? Müssen wir verheiratet sein, ehe das passiert?«
Jack riss die Augen weit auf. »Machst du mir einen Antrag?«
»Nein!« Lara wollte ihn nicht verwirren. »Es war nur sarkastisch gemeint.«
Verletzt zog er seine Augenbrauen zusammen. »Spiel nicht mit mir, Lara.«
Sie stöhnte auf. »Ich meinte nur, wenn wir einander unsere verletzlichen Seiten zeigen, dann müssen wir einander auch vertrauen. Ich kann keinen Schritt weiter gehen, ehe du mir nicht genug vertraust, um mir die ganze Wahrheit zu sagen.«
Nervös fuhr er sich mit der Hand durch sein Haar. »Reicht es nicht, dass ich dich liebe? Dass ich dich mit meinem Leben beschützen würde? Und ich dich ehren und preisen will bis ans Ende meiner Tage?«
Das war wunderschön, aber sie musste es trotzdem wissen. »Von wie vielen Tagen reden wir hier genau?«
Er warf ihr einen wütenden Blick zu. »Das sollte nicht wichtig sein. Nicht, wenn du mich liebst.«
»Natürlich ist das wichtig! Ich bin nicht dumm, Jack. Ich vermute, dass du wirklich alt bist. Ich habe diese Theorie, dass Giacomo Casanova tatsächlich dein Vater war. Kannst du das leugnen?«
Er wurde blass.
Je länger sich die Zeit ausdehnte und er stumm blieb, desto mehr sank ihr Herz. Er konnte es nicht leugnen. Ihre Theorie musste stimmen.
Als ihr die ganze Tragweite plötzlich bewusst wurde, presste sie eine Hand auf ihren Mund, um nicht laut aufzuschreien. Was machte sie hier? Sie konnte sich nicht in jemanden verlieben, der niemals alt wurde. Das war schrecklich! Er hätte sie warnen müssen.
Das hatte er. Er hatte ihr gesagt, sie solle rennen, als wären die Höllenhunde hinter ihr her. Er hatte versucht, sie zu meiden. Sie war es, die ihn bei der Hochzeit ausfindig gemacht hatte, in seinem
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