Love at Stakes 06 - Die mit dem Vampir tanzt-ok
trinken.«
Angeekelt verzog sie das Gesicht. »Das ist krank. Bei dir klingt er wie ein... ein...«
»Vampir«, flüsterte Jack.
Mein Gott, er meinte es ernst. »Jack, so etwas gibt es nicht. Er glaubt vielleicht, ein Vampir zu sein. Es gibt ein paar Wahnsinnige da draußen, die so tun, als wären sie Vampire. Aber jeder Typ, der versucht, mir in den Hals zu beißen, hätte mein Knie schneller zwischen den Beinen, als du Transsylvanien sagen kannst.«
»Du glaubst mir nicht.«
»Ich glaube, du versuchst einfach, mir Angst einzujagen, damit ich den Auftrag ablehne. Ich sollte eigentlich sauer sein, aber mir ist klar, dass du dir Sorgen um mich machst, weil ich dir so viel bedeute.«
»Ich liebe dich.«
Ihr Herz zog sich in ihrer Brust zusammen. Sie würde nie genug davon bekommen, ihn das sagen zu hören. »Ich mache mir auch eine Menge aus dir, aber -«
»Lara.« Er trat auf sie zu.
»Aber...« Sie hob eine Hand, um ihm Einhalt zu gebieten, »... ich werde nicht zulassen, dass du mich kontrollierst oder manipulierst.«
»Merda. Ich versuche, dein Leben zu retten. Er ist ein bösartiger Vampir.«
»So etwas gibt es nicht!«
»Das wollen sie dich glauben machen. Sie haben Gedankenkontrolle benutzt, um alle glauben zu lassen, dass es sie nicht wirklich gibt und dass sie nur ausgedachte Monster sind. Aber sie trinken von den Menschen, und sie löschen ihre Erinnerungen daran. Das geht schon seit Jahrhunderten so.«
Sie bekam eine Gänsehaut. »Woher weißt du von den Vampiren? Woher willst du wissen, dass Apollo einer von ihnen ist? Bist du ihm begegnet?«
»Nein, das nicht. Aber ich erkenne die Anzeichen. Apollo erscheint nur in der Nacht. Er kann die Gedanken der Menschen kontrollieren und ihre Erinnerungen löschen.
Er hat Superkraft und ist unmenschlich schnell. Er kann sich teleportieren.«
Erschreckt keuchte sie auf. »Du beschreibst dich selbst.«
Jack zuckte zusammen. Seine Augen leuchteten misstrauisch auf.
Lara stolperte rückwärts und fiel auf die Couch zurück. Oh Gott, er leugnete es nicht. Er war entweder vollkommen verrückt, oder er war wirklich...
»Nein«, flüsterte sie. »Nein. Vampire sind nicht echt.«
Nichts als Traurigkeit erfüllte seine Augen. »Warum sollte ich deswegen lügen? Was hätte ich davon, außer dass du dich ekelst?«
Sie atmete bebend ein und drückte ihre Hände gegen ihre Augen. Erinnerungen blitzten in ihrem Kopf auf. Sie hatte ihn noch nie essen sehen. Sie konnte ihn tagsüber nicht erreichen. In seinem Badezimmer gab es keinen Spiegel. An seinen Fenstern waren schwere Rollläden. Er war über zweihundert Jahre alt. Er arbeitete für eine Fabrik, die synthetisches Blut herstellte. Verdammt, das war ein Supermarkt!
Alle Puzzleteile waren da gewesen, aber Lara hatte sie nicht zusammensetzen können, weil sie nicht wusste, wie das Bild am Ende auszusehen hatte. Sie hatte einen Superhelden erwartet. Kein Monster.
Ihr Magen drehte sich um. Oh Gott. Sie hatte ihn geküsst. Sie hatte sich von ihm anfassen lassen, von ihm verführen.
Ein Stöhnen entfuhr ihr.
»Lara.« Er trat auf sie zu.
Ängstlich drückte sie sich in die Couch zurück.
Sein Gesicht wurde noch blasser. »Santo cielo. Hab keine Angst vor mir. Ich würde dir nie wehtun.«
»Ich glaube, du solltest lieber gehen.«
»Wir müssen uns immer noch unterhalten.«
»Nein.« In ihren Augen brannten Tränen. Worüber sollten sie noch reden? Sie hatte sich in ein Monster verliebt. Sie war so dumm gewesen.
Stirnrunzelnd versuchte er, sie zu überzeugen. »Jetzt weißt du die Wahrheit über Apollo. Das ist eine Sache, die nur die Vampire etwas angeht. Du musst ihn mir überlassen.«
Tief in ihr drinnen begann Wut zu brodeln. »Wie kannst du es wagen. Es geht nicht nur um Apollo. Alle seine Opfer sind menschlich, also erzähl mir nicht, ich soll mich raushalten. Und erwarte nicht von mir, dass ich glaube, es gibt Monster, die sich darum Gedanken machen.«
Er erstarrte. »Wir sind nicht alle schlecht, Lara.«
»Ich will, dass du gehst.«
»Du stehst unter Schock. In ein paar Tagen können wir uns unterhalten.«
»Geh!«
In Jacks Augen glommen Schmerz und Traurigkeit. Seine Gestalt verschwamm, und er verschwand.
****
Jack tauchte in den Wäldern, die Romatech umgaben, auf. Er schleppte sich auf den Seiteneingang zu. Wenn er bloß wüsste, wie man sich ohne Herz wieder materialisierte. Seine Brust tat so weh, dass ihm auch das Atmen Schmerzen bereitete.
Einen Unterarm gegen einen dicken Baumstamm
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