Love at Stakes 06 - Die mit dem Vampir tanzt-ok
gelegt, beugte er sich vor und bettete die Stirn gegen seinen Arm. Er schloss die Augen, und in seinem Kopf blitzten Bilder auf. Jedes zeigte einen der Ausdrücke auf Laras Gesicht. Schock, Horror, Ekel, Wut. Genau wie bei den Frauen in seiner Vergangenheit.
Er hatte Lara verloren.
Du musst Vertrauen haben, Giacomo. Vater Giuseppes Worte hallten sanft in seinen Gedanken nach.
Wie? Er war eine Kreatur der Dunkelheit, gefangen in einem Kreis der Hölle. Wie konnte er bloß Vertrauen finden? Er verlor Lara, genau wie die anderen. Wie viele Jahre hatte er gelitten, nachdem er sie verloren hatte? Und Beatrice - sie zu verlieren war die reinste Folter gewesen. Immer wieder hatte er sich gefragt, ob sie ihn akzeptiert hätte, aber sie war gestorben, ehe er es ihr sagen konnte. Sie war allein gestorben, in dem Glauben, dass er sie verlassen hatte.
Merda! Er schlug mit der Faust gegen den Baumstamm. Er würde Lara nicht im Stich lassen, selbst, wenn sie ihn hasste. Er würde nicht zulassen, dass sie starb.
Wenn Apollo sich an seinen gewohnten Zeitplan hielt, würde er am letzten Samstag im Juni ein weiteres Opfer entführen. Das ließ Jack jede Menge Zeit, den Bastard aufzuspüren und ihn zu eliminieren. Dann konnte er bei der Polizei und dem FBI großflächig Erinnerungen löschen, um keine Spuren zu hinterlassen, und dann wäre die ganze Qual endlich vorbei.
Lara wäre gerettet. Er musste einfach nur darauf vertrauen. Und er brauchte die Hilfe von ein paar guten Freunden.
Während er durch den Wald ging, holte er sein Handy aus der Tasche. Robby MacKay würde ihm helfen. Er war Robby zum ersten Mal 1820 begegnet, als sie auf Jean-Lucs Fecht-Akademie in Paris zu Partnern eingeteilt worden waren. Sie waren zu guten Freunden geworden, wenn sie nicht gerade versuchten, einander aufzuspießen.
Robby arbeitete jetzt als Jean-Lucs Bodyguard. Da Jean-Luc sich in Texas versteckt hielt, war auch Robby dort.
Robby ging gleich ans Telefon. »Hi, Jack. Wie geht es dir?«
»Es gibt ein Problem. Hast du ein paar Stunden Zeit? Ich könnte deine Hilfe gebrauchen.«
»Gott sei Dank. Ich langweile mich hier zu Tode. Letzte Nacht hat Jean-Lucs Tochter mich gefragt, ob ich mit ihr und ihren Puppen spiele, und ich hätte fast Ja gesagt. So verzweifelt bin ich geworden.«
»Dann ist heute dein Glückstag«, erwiderte Jack. »Ich könnte dich nämlich gut für etwa eine Woche gebrauchen. Phil ebenfalls, wenn er kommen kann.«
»Ich frage bei Jean-Luc nach, aber ich bin mir sicher, er hat nichts dagegen. Bis bald.« Robby legte auf.
Jack steckte sein Telefon in die Tasche und trat auf den Eingang zu.
»Hey, Alter.« Phineas sauste auf ihn zu. »Ich war gerade auf Streife, als ich deine Stimme gehört habe.«
»Ich war am Telefon. Ist Connor schon da?«
»Ja, er ist im Büro.« Phineas warf einen Seitenblick auf Jack. »Alles in Ordnung, Alter? Du siehst irgendwie fertig aus.«
»Ich will, dass du und Carlos ungefähr eine Woche bei Romatech lebt. Es gibt ein paar Schlafzimmer im Keller, richtig?«
»Ja. Was ist los? Haben die Malcontents was vor?«
»Nein, aber die Polizei kommt vielleicht zum Stadthaus. Wir wollen dort nicht im Todesschlaf erwischt werden.«
»Verdammte Bullen.« Phineas stockte. »Mist. Hast du deiner Cop-Lady von uns erzählt?«
Irritiert sah Jack ihn an. »Hast du mir nicht genau das gerade erst geraten?«
»Ja, schon, aber seit wann hört irgendwer auf mich? Also, ist wohl nicht so gut gelaufen, was?«
Jack schüttelte den Kopf.
»Verdammt«, murmelte Phineas. »Ich dachte, Frauen stehen auf Vampire. Ich dachte echt, sie kommt damit klar, Alter.«
Ein schmerzhafter Stich durchfuhr Jacks Brust. »Ist sie nicht.«
»Shit. Meinst du, sie erzählt ihren Bullenkumpeln von uns?«
»Ich weiß nicht. Vielleicht. Also pack, was immer du brauchst, im Stadthaus zusammen und bring Carlos her, okay?«
»Okay. Tut mir echt leid, Alter.« Phineas teleportierte sich davon.
Als er den Seiteneingang erreicht hatte, zog Jack seine Karte durch den Schlitz und benutzte den Handscanner. Er war auf halbem Weg den Flur hinab, als die Sicherheitstür sich öffnete und Connor sich herauslehnte.
»Ich habe gesehen, wie Phineas sich teleportiert hat«, sagte Connor, »wohin hast du ihn geschickt?«
»Ins Stadthaus, um Carlos abzuholen. Sie werden ungefähr eine Woche hier wohnen.«
Connor kniff die Augen zusammen. »Und warum ist es im Stadthaus nicht mehr sicher?«
»Wahrscheinlich ist es vollkommen sicher. Das ist nur
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