Love at Stakes 06 - Die mit dem Vampir tanzt-ok
wenn Jack recht behielt und ihre Immunität gegen Gedankenkontrolle sich gegen sie auswirkte? Das war kein Problem, das sie mit der Spezialeinheit besprechen konnte. Wie sollte sie ihnen von Gedanken kontrollierenden Vampiren erzählen? Der Einzige, der sie verstehen würde, war ihr freundlicher Gedanken kontrollierender Vampir aus der Nachbarschaft, Jack.
Ihr Herz raste, als sie ihr kleines Zimmer betrat und die Tür hinter sich schloss. Würde er bald anrufen? Würde er zu ihr kommen? Liebte er sie noch? Nein! An Liebe würde sie gar nicht erst denken. Sie würde seine Hilfe annehmen und sich dann verabschieden. Aber was, wenn er sie voller Schmerz und Traurigkeit in seinen schönen Augen anflehte? Sie konnte es nicht ertragen, ihm wehzutun.
Wir sind nicht alle schlecht, hatte er zu ihr gesagt.
Sie beugte sich über den Schreibtisch, um durch ihre Vorhänge zu spähen. Die Sonne war fast ganz untergegangen. Sie nahm ihr Handy aus ihrer Handtasche und legte es auf den Tisch. Sie starrte es an, in der Hoffnung, es zum Klingeln zu bewegen.
Wenn Jack die Wahrheit sagte, dann konnte es gute und böse Vampire geben. Versuchten die Guten, die Bösen in Schach zu halten? LaToya hatte ihr berichtet, dass Jack sich bemühte, Apollo aufzuspüren, die Suche bisher aber erfolglos geblieben war.
Sie ging unruhig im Zimmer auf und ab. Das verdammte Telefon würde nie klingeln, solange sie es noch anstarrte. Was machte Jack gerade? Trank er synthetisches Blut? Duschte er? Zog er sich an? Liebte er sie noch?
Das Telefon klingelte. Sie wirbelte herum. Jack. Sie ging langsam darauf zu und ließ es noch einmal klingeln. »Hallo?«
»Lara.«
Der Klang seiner Stimme umhüllte sie wie ein wohlig warmes Bad. Sie wollte einfach nur stundenlang darin untertauchen. In Gedanken spritzte sie sich mit kaltem Wasser ab. Es ging hier nur ums Geschäft. »Hallo, Jack. LaToya hat erwähnt, dass du mir dabei helfen würdest, gedankliche Stimmen zu verstehen. Ich würde es gerne lernen, wenn du noch frei bist.«
Eine Pause folgte. Sie fragte sich, was er denken mochte.
»Ich habe meine Termine für die nächsten paar Stunden gestrichen«, sagte er schließlich, »wir können sofort anfangen.«
Lara atmete erleichtert aus. Er verhielt sich auch ganz professionell. Gott sei Dank. »Nur einen Augenblick, bitte. Ich muss meinen Terminplan auch noch kurz checken.« Sie sah hinab auf ihren leeren Tisch und trommelte mit den Fingern auf der hölzernen Oberfläche. Einundzwanzig. Zweiundzwanzig. »Ja, wir haben Glück. Ich kann dich diesen Abend dazwischenschieben. Müssen wir uns dazu treffen?«
»Ja, das müssen wir.«
Sie runzelte die Stirn. In ihrem Telefon war ein komischer Widerhall.
»Du kannst jetzt auflegen«, sagte er zu ihr.
»Wie bitte?« Sie hörte hinter sich ein Klicken und drehte sich um. »Ack!« Ihr Telefon fiel auf den Teppich.
Mit dem Anflug eines Lächelns schob er das Telefon in die Tasche seiner schwarzen Lederjacke. Sein Blick fiel auf ihren leeren Schreibtisch. »Wie nett von dir, mich dazwischenzuschieben.«
Nervös hob sie ihr Telefon vom Boden auf und legte es zurück auf den Tisch. »Du solltest dich nicht so an einen heranschleichen.«
»Ich dachte, du erwartest mich.« Er ging auf sie zu.
Und Lara sprang ihm aus dem Weg.
Er blieb kurz stehen, legte die Stirn in Falten, und marschierte dann an ihr vorbei zum Schreibtisch. Mit einem stummen Aufstöhnen wurde ihr klar, dass er die ganze Zeit zum Fenster gewollt hatte.
Er spähte durch die Vorhänge. »Das hier ist Syracuse University?«
»Ja. Day Hall. Das Mädchen, das Apollo letzten August von hier entführt hat, hat im selben Wohnheim gewohnt.«
»Erinnert sich irgendwer hier an sie?«, fragte Jack. »Ist ihre Mitbewohnerin noch hier?«
»Die Mitbewohnerin hat letzten Dezember ihren Abschluss gemacht. Ich habe mich umgesehen, aber alle denken, das vermisste Mädchen hat einfach das College geschmissen und ist nach Hause gefahren.« Lara setzte sich auf den Rand ihres schmalen Bettes, das an die Wand gerückt war. »Zu Hause ist sie nie mehr aufgetaucht.«
Jack ging in dem winzigen Zimmer auf und ab. Verstohlen warf sie einige Blicke auf ihn, wollte nicht dabei ertappt werden, wie sie seine schlanken, eleganten Schritte oder seine breiten Schultern bewunderte.
»Kann ich dich irgendwie davon überzeugen, die ganze Aktion abzublasen?«, fragte er.
Sie hob ihr Kinn. »Ich gebe nicht auf.«
»Bist du dir da sicher?«, murmelte er mit gesenkter Stimme
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