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Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Titel: Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Höltgen
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Jeans, olivgrünes Kapuzenshirt. Ob das wohl ein wenig zu schluffig ist? Ach, Sven wird mich schon wieder hochschicken, wenn's nicht passt ...
    Und dann sehe ich endlich den Golf. Nervös winke ich Sven zu, damit er schon vorher hält. Er lächelt mich durch die Windschutzscheibe an. Alles in Ordnung, nur ruhig. Ich versuche mich selbst ein wenig zu beruhigen.
    „Na?", fragt er, als ich die Beifahrertür öffne und einsteige. „Gut vorbereitet?"
    Ich stocke. Vorbereitet?
    Sven lacht. „Du solltest jetzt mal dein Gesicht sehen!"
    „Ja nee, is klar", sage ich verlegen.
    „Mach dir mal keine Sorgen", versucht Sven mich zu entspannen, „mit dir ist alles in Ordnung und die Jungs werden auf dich fliegen."
    „Sicher", gebe ich ironisch zurück.
    „Wirst ja sehen." Sven zwinkert mir zu. Dann lenkt er den Wagen wieder auf die Straße und wir brausen los.
    „Sind die Klamotten okay?", frage ich aufgeregt, bevor wir zu weit weg sind.
    Sven lacht. „Klar! Jeder zieht an, worauf er Bock hat. Den meisten geht es ohnehin eher ums Ausziehen als ums Anziehen."
    „Oh", mache ich und füge nach einem kurzen Zögern hinzu: „Ein solches Outfit hätte bei meinen Eltern aber sicher ein paar Zweifel hervorgerufen."
    Sven lacht. „Ich meine ja nicht, dass du nackt gehen sollst!"
    Ich bewundere von der Seite seine strahlenden Zähne. Die sehen gar nicht so perfekt aus wie die von Bastian. Und plötzlich fällt mir wieder ein, dass Bastian mir mal erzählt hat, dass sein Bruder keine Klammer tragen musste, er aber schon. Deshalb steht wohl einer von Svens Schneidezähnen ein Stück weiter hinten. Nicht doll, aber es fällt schon auf. Sieht irgendwie interessant aus. Nicht so glattgebügelt wie bei Bastian. Und dann das leicht schiefe Lächeln, das Sven mir gerade zuwirft. Ich kann mich gar nicht daran sattsehen ...
    „Ja?", fragt Sven und reißt mich aus meinen Gedanken.
    „Ähm - nix", sage ich schnell. Erst jetzt wird mir bewusst, dass Sven meine Blicke bemerkt haben muss. Wie peinlich!
    „Ich hasse den Zahn!" Sven schaut jetzt ebenfalls wieder auf die Straße. Sein Gesicht hat sich aber deutlich verdüstert.
    „Ach ...", mache ich, weil ich keine Ahnung habe, was ich sagen soll. Ein Kompliment kommt vielleicht doof an. Und wenn ich den Makel beschwichtige, fühlt er sich unter Umständen nicht ernst genommen. Also warte ich ab, bis er wieder was sagt.
    „Ich war schon beim Kieferorthopäden deswegen. Aber ich müsste die Behandlung selbst zahlen."
    Jetzt wird mir die Sache langsam wirklich unangenehm. Offenbar bin ich da ausgerechnet auf einen wunden Punkt gestoßen. Aber was soll ich nur sagen?
    „Also ich find's nicht so schlimm", presse ich schließlich hervor und fühle mich so richtig unwohl.
    Aber Sven lächelt. „Klar, musst du ja jetzt sagen." Er zwinkert mir zu und zeigt mir sein schiefes Lächeln mit dem zurückstehenden Schneidezahn. Verdammt, in der Cocktailbar ist mir das doch gar nicht aufgefallen, warum ausgerechnet jetzt und überhaupt? Fakt ist, dass ich jetzt natürlich darauf fixiert bin. Und Sven merkt es auch, denn sein Lächeln verrutscht ein wenig und er schaut schnell wieder auf die Straße.
    „Wer hat schon perfekte Zähne?", frage ich hilflos und hoffe, dass das Thema bald überstanden ist. Für den Rest des Abends nehme ich mir jedenfalls vor, Sven lieber sonst wohin zu starren, als noch mal auf sein eigentlich absolut bezauberndes Lächeln zu achten.
    „Na, Bas hat perfekte Zähne!", empört sich Sven gerade und ich sehe eine Mischung aus Belustigung und Enttäuschung auf seinem Gesicht.
    „Wer will schon perfekte Zähne?", korrigiere ich mich halbherzig.
    „Bist nicht du eifersüchtig auf meinen Bruder?"
    Sofort fühle ich die verräterische Hitze in mein Gesicht steigen. „Aber doch nicht auf die Zähne", sage ich ernst.
    „Das war fies", sagt Sven nach kurzem Schweigen. „Hab ich nicht so gemeint." Er lächelt wieder, aber diesmal wirkt er genauso unsicher, wie ich mich fühle. Wieder überlege ich, ob er vielleicht in mich verknallt ist - oder zumindest was von mir will. Augenblicklich schieben sich in mir Fantasien nach vorn, die ich schnell wieder zu verdrängen versuche.
    „Ich bin nicht in Bastian verknallt", ringe ich mir mühsam ab.
    Jetzt wird Sven leicht rot - glaube ich zumindest.
    „Ich bin nervös", plapper ich schnell weiter, um eine erneute Pause zu vermeiden. „Wie ist das denn so? Ich war ja noch nie ..."
    „Keine Sorge." Svens Gesicht hellt sich ein wenig auf.

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