Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Seite. Zögerlich nehme ich mir ein Badetuch und verschwinde hinter den Raumteiler, um mich ebenfalls auszuziehen. Als ich wieder vortrete, mit dem Tuch um meinen Hüften, liegt Andy bereits auf der Liege.
    „ Bist du eigentlich immer so verklemmt? ", fragt Andy, ohne das Gesicht aus der Kopfmulde zu nehmen.
    „Nein", sage ich spontan, „ich mache nur heute eine Ausnahme für dich."
    „Na wenigstens reden kannst du manchmal."
    Ich lege mich auf die Liege und versuche dabei, das Badetuch möglichst nicht zu verlieren. Dann lege ich ebenfalls den Kopf in die Mulde und bin ganz überrascht, wie bequem man hier liegen kann. Meine Stirn liegt auf dem weichen Polster und ich schaue geradewegs auf ein Strandbild mit Palmen, Sonne und Meer, das sich auf dem Boden befindet. Erst jetzt fällt mir das leise Meeresrauschen auf, das durch den Raum wabert. Im Grunde brauche ich gar keine Massage, ich muss nur so eine Liege für zu Hause organisieren ...
    Und dann kommt Mark wieder rein und stellt kurz seinen Kollegen Chris vor. Während Chris sofort mit der Massage bei Andy beginnt, erklärt mir Mark jeden seiner Schritte, was ich ganz beruhigend finde. Vorsichtig beginnen seine warmen, öligen Hände an meinen Schultern, ziehen, reiben und kneten und werden langsam immer kräftiger. Dann arbeitet er sich allmählich meinen Rücken hinunter, bis ich seine Hände kurz vorm Ansatz zum Hintern spüre.
    „Für normal heißt Ganzkörper-Massage bei uns, dass ich wirklich den ganzen Körper massiere und nicht mittendrin aufhöre, um dann zu den Beinen zu gehen. Wenn du möchtest, kann ich aber die Handtuch-Zone aussparen", sagt Mark und ich stimme schnell zu. Ich spüre, dass ich noch immer angespannt bin. Hallo? Noch nie wollte ein Mann meinen Hintern massieren, nur damit er nicht mittendrin aufhören muss ... Aber dass Mark auf mich Rücksicht nimmt, gefällt mir. Bist du eigentlich immer so verklemmt?, höre ich Andy noch mal sagen. Natürlich, er hat ja gut reden, weil er noch ganz andere Sachen treibt. Da ist so eine Ganzkörper-Massage ohne ausgesparter Handtuch-Zone natürlich ein Klacks.
    „Nicht erschrecken, die Massage geht nur bis zum Po-Ansatz", warnt Mark mich vor, während er über die Wade langsam mein Bein hochwandert. Fast will ich trotzdem etwas sagen, als ich seine Hände unter dem Badetuch fühle. Offenbar kann man Po-Ansatz unterschiedlich auslegen. Und dass seine Finger dabei auch zwischen meine Schenkel gleiten, gehört doch sicher schon zum Erotik-Programm, oder? Zumindest spüre ich sofort eine Reaktion, die sich unmittelbar in die Liege presst. Oh mein Gott, ich hoffe nur, dass die wieder nachlässt, bevor ich aufstehen muss! Jetzt ist es endgültig vorbei mit dem Ausspannen. Das Strandbild jedenfalls interessiert mich nicht mehr und das Meeresrauschen kann mir auch gestohlen bleiben. Am liebsten würde ich jetzt schnell hier raus, damit niemand merkt, dass ich ...
    „Es kann sein, dass du eine Erektion bekommst", sagt Mark plötzlich und ich muss husten, weil ich glaube, mich verhört zu haben. „Ich glaube, ich hatte noch keinen Mann auf der Liege, der nicht irgendwann während der Massage eine Erektion hatte. Vollkommen normal."
    Ich muss noch doller husten. Also hab ich doch richtig gehört!
    „Keine Panik, Steph", murmelt Andy. „Kannst aufhören zu husten, das ist wie beim Motorradfahren."
    „Beim Motorradfahren?", fragt Mark überrascht, hört aber nicht auf, sich an meinem anderen Bein wieder hinunterzuarbeiten. Und ich fühle mich gerade wie auf der Anklagebank. Also hat Andy vorhin doch gemerkt, dass ich ein wenig zu nah an ihm gesessen habe. Und jetzt wird er sich natürlich darüber lustig machen ... Obwohl, viel mehr blamieren kann ich mich jetzt auch nicht, oder?
    Überrachenderweise gibt Andy aber keinen Mucks mehr von sich und Mark massiert stumm weiter, bis er irgendwann wieder bei meinen Schultern angekommen ist. Auch wenn er dabei Dreiviertel meiner Handtuch-Zone ausgelassen hat, meine Erektion hat noch kein Stück nachgelassen.
    „So, du kannst dich umdrehen", höre ich nebenan die leise Stimme von Chris. Umdrehen? Ach du ...
    „Wir sind auch so weit", sagt Mark in dem Moment.
    Ich rühre mich kein Stück. Was soll ich jetzt bloß machen?
    „Ist wirklich in Ordnung", meint Mark. „Du hast ja auch noch das Handtuch um ..."
    Mir bleibt wohl keine andere Wahl. Hochrot drehe ich mich auf der Liege um und halte dabei das Badetuch so fest, dass es bestmöglich meine hervorstehende