Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)
Körpermitte kaschiert. Andy wirft mir von seiner Liege aus einen amüsierten Blick zu. Erschrocken sehe ich, dass er sich die Mühe mit dem Handtuch nicht gemacht hat und einfach nackt daliegt. Und eine Erektion hat er ebenfalls!
„Lass dich nicht ablenken", weist Mark mich zurecht. „Mach einfach die Augen zu und hör dir das Meeresrauschen an. Du bist zum Entspannen hier."
Widerwillig gehorche ich und schließe die Augen. Entspannen kann ich mich auf dem Rücken aber erst recht nicht. Eine Rückenmassage ist vollkommen okay, aber Marks Hände jetzt auf meiner Brust zu spüren, ist total intim. Als er langsam nach unten gleitet, muss ich lachen.
„Entspann dich", sagt Mark wieder. Ich weiß nicht, wie oft er das noch erfolglos wiederholen will. Mein Glied zuckt wie wild und er muss das doch sehen. Ich öffne die Augen wieder und stelle fest, dass Mark vollkommen ernsthaft bei der Sache ist und überhaupt nicht auf meine Frottee-Beule achtet. Und auch Andy ist wieder vollkommen bei sich. Alles ganz normal, alles kein Problem. Und tatsächlich schaffe ich es in den letzten zehn Minuten, mich ein wenig in dem Meeresrauschen zu verlieren und die Sache zu genießen. Vielleicht hat Andy ja recht und ich mache mir das Leben mit meiner Verklemmtheit wirklich nur schwer.
Ich denke darüber nach, wie toll es eigentlich war, mit Andy Motorrad zu fahren. Wie wild er viel zu schnell durch die Straßen geschossen ist. Aber trotzdem habe ich mich irgendwie auch sicher gefühlt und frei. Und auch, dass ich ihm so nah sein musste war toll. Nur meine Gedanken, was er wohl denkt und was andere davon halten könnten, haben mich abgelenkt. Und dabei scheint es Andy vollkommen egal zu sein, dass ich mit einem Steifen hinter ihm gesessen habe. Er hielt es nicht mal für nennenswert, es hier im Massage-Salon zu erzählen. Nur ich soll wissen, dass er es gemerkt hat - und vielleicht auch, dass es ihm nichts ausmacht.
Kapitel 17
Als wir den Massage-Salon verlassen, bin ich noch lange nicht so entspannt, wie ich vielleicht hätte sein können. Aber trotzdem habe ich das Gefühl, als schwebe ich.
„Soll ich dich nach Hause fahren?", fragt Andy.
Sofort überlege ich wieder, welche Konsequenzen das möglicherweise haben könnte. Was ist, wenn Bastian vielleicht bei mir auf mich wartet? Könnte ja sein. Oder wenn uns wer durch irgendeinen blöden Zufall sieht?
„Wenn es sein muss, können wir bei mir auch noch ein wenig am Referat tun", sagt Andy.
Ich nicke. Zumindest laufe ich dann nicht Gefahr, dass Bastian uns sieht. Und wenn wir wirklich noch ein wenig für das Referat machen ... Im Grunde ist das aber eine Ausrede, denke ich, während ich mich wieder auf das Motorrad schwinge. Ich habe einfach keinen Bock, jetzt nach Hause zu müssen. So verrückt es auch ist, ich will in Andys Nähe sein.
Diesmal denke ich nicht großartig nach und klammere mich einfach an Andys Rücken, obwohl das gar nicht nötig wäre, weil Andy unerwartet anständig fährt. Vielleicht äußert sich ja so die Wirkung der Massage bei ihm?
Wenig später rasen wir wieder über die Autobahn. Vor uns taucht ein Schild mit dem Stadtteilnamen auf, in dem Bastian wohnt. Da ist es wieder, mein schlechtes Gewissen. Vielleicht sollte ich ihm einfach eine SMS schreiben, dass was dazwischengekommen ist. Nur was könnte mich in meinem langweiligen Leben schon von einer Verabredung abhalten, was wichtig genug und gleichzeitig nicht zu dick aufgetragen ist? Vielleicht sollte ich einfach Andy fragen. Der hat doch sicher eine coole Ausrede parat. Dann rauscht das Ausfahrtsschild an uns vorüber und ich vergesse Bastian wieder. Dafür denke ich jetzt an Sven. Wie seltsam, dass es plötzlich zwei Menschen gibt, die ich verprelle, nur weil ich völlig unerwartet mit einem dritten unterwegs bin. Jetzt müssten sich diese drei Leute nur noch verstehen und ich hätte einen guten Freundeskreis, wenn auch recht klein. Aber nur die Ruhe, Steph, daran können wir ja noch arbeiten - im nächsten Leben.
Ein paar Minuten später sitze ich wieder bei Andy auf der Couch. Diesmal musste er sie erst noch aufräumen und zusammenklappen. Offenbar hat er nicht damit gerechnet, dass ich noch mit zu ihm komme. Ich frage mich auch sofort, was ich eigentlich hier will.
„Bier?", fragt Andy und geht schon zum Kühlschrank.
Obwohl ich keine Antwort gebe, reicht er mir eine Flasche und ich nehme sie ohne zu zögern. Bier, ja, so fängt es an. Und dann kommt das Koks. Ich muss
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