love sheriffs
erzählt?«
»Das sagen alle. Und dass du von Daniel schwanger bist, ist auch kein Geheimnis mehr. Kannst es ruhig zugeben. Man sieht es auch schon ein bisschen.« Sie starrt mit einem geschulten Kowalskiblick auf meine Brüste und zwinkert mir zu. »Die sind größer geworden, stimmt‘s?«
Schön wär‘s! »Ihr habt ja wohl alle einen Schaden!«, raunze ich Anna an. »Möchte mal wissen, wer solche dämlichen Gerüchte in die Welt setzt. Haben die Leute nichts Besseres zu tun? Gibt es hier niemanden mehr, der arbeitet? Ich habe jedenfalls noch eine Menge zu erledigen.«
Und das stimmt. Auf meinem Schreibtisch stapelt sich die Arbeit derart, dass ich mir wohl bald über Statik Gedanken machen muss: Leserbriefe, die beantwortet werden wollen; Artikel, die zu Ende geschrieben werden müssen; ein neuer Love-Sheriff-Fall, für den ich einen Lösungsansatz zu finden habe; ein Bodyguard, für den ich einen Stuhl brauche.
Ich organisiere Tanja eine Sitzgelegenheit, aber fürs Erste bleibt sie lieber stehen und scannt die nähere Umgebung. Sie muss nur noch fünf Stunden auf mich aufpassen, dann ist sie erlöst. Und ich auch.
Einmal kommt Werner vorbei. Er sieht Tanja, die ein paar Schritte vor meinem Schreibtisch steht und ihre Blicke aufmerksam nach allen Seiten schweifen lässt, und fragt misstrauisch: »Suchen Sie etwas Bestimmtes?«
Tanja betrachtet ihn ebenfalls argwöhnisch. »Wer sind Sie denn? Arbeiten Sie hier?«
»Wer will das wissen?«, fragt Werner.
»Warum interessiert Sie das so?«, fragt Tanja.
»Leute! Aufhören!«, unterbreche ich die beiden. »Werner, das ist Tanja und sie ist keine Spionin. Tanja, das ist Werner und er ist kein Killer. So, mehr müsst ihr nicht voneinander wissen. Und jetzt lasst mich arbeiten, okay?«
Nach einer halben Stunde, in der ich schreibe und Telefonate führe, setzt Tanja sich schließlich hin. Nach einer weiteren halben Stunde steht sie auf und tippt mir auf die Schulter. »Du, Pia?«
»Ja?«
»Ich muss mal.«
Ich deute über den Flur in Richtung Toiletten. »Hier lang.
Ist nicht weit.«
»Ohne dich gehe ich nicht«, sagt Tanja.
»Ach, komm! Was soll mir hier schon passieren? Wir haben einen Empfang, der Besucher anmeldet. Und ich ...«
Während ich spreche, wenden sich ihre Augen an meine Augen. Die vier werden sich schnell einig. Ich seufze. »Na gut, dann komm!«
Auf der Toilette bleibe ich im Waschraum stehen und Tanja sagt: »Ohne dich gehe ich nicht.«
»Bist du doch bei mir zu Hause auch.«
»Aber hier sind mehr Menschen. Das Risiko ist mir zu hoch. Los, komm schon!«
Wieder diskutieren ihre Augen mit meinen und wieder sind sie sich in Sekundenschnelle einig.
»Na gut«, seufzt Tanja. »Aber pass auf dich auf, solange ich weg bin!«
Während ich auf Tanja warte, betritt die Teuser den Waschraum, stellt sich neben mich an einen Spiegel und pulvert Puder auf ihre Poren. Wahrscheinlich hat sie mich reingehen sehen und kam schnell hinterher.
»Gratuliere!«, meint sie. »Ich habe gehört, du hast den Eifersuchtsfall positiv abgeschlossen. Sogar eine Hochzeit soll es geben.«
»War ein Kinderspiel«, sage ich großspurig und füge hinzu: »Ich habe gehört, ich bin schwanger.«
Sie lächelt mich giftig an. »War auch ein Kinderspiel.«
Eigentlich könnte ich jetzt laut um Hilfe rufen. Das wäre ein Spaß! Aber ich möchte nicht, dass Tanja schon wieder eine Pfütze produziert.
»Was ich dich fragen wollte, Pia« murmelt die Teuser, während sie ihren Lippenstift nachzieht. »Du kommst doch gut mit Daniel aus. Und ich sage das jetzt nicht wegen deiner Blowjob-Nummer, die du mir neulich vorgeführt hast - nicht sehr überzeugend übrigens.«
Ich zucke mit den Schultern. »Klar, eine Spezialistin konnte ich damit natürlich nicht hinters Licht führen.«
Die Teuser entschließt sich offenbar, diese Spitze zu überhören. Jedenfalls fährt sie ungerührt fort: »Es würde mich interessieren, ob Daniel mit dir einmal über mich geredet hat. Nicht beruflich, das meine ich nicht. Über persönliche Dinge.«
Jetzt bin ich wirklich überrascht. Ich kann mich nicht erinnern, dass Daniel irgendwelche privaten Bemerkungen über die Teuser gemacht hat. Außer beim Zungenkuss während des Essens bei den Kronigs habe ich Daniel und die Teuser ausschließlich als berufliche Paarung gesehen.
»Nicht dass ich wüsste«, antworte ich. »Warum fragst du?«
Mit einem leichten Kopfschütteln winkt sie ab. »Ach, nicht so wichtig.«
»Wie du meinst.«
»Ich
Weitere Kostenlose Bücher