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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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dachte nur, ich hätte bei ihm ein gewisses Interesse gespürt.«
    »Ein Interesse«, wiederhole ich ungläubig. »An dir?«
    »An mir als Frau, ja. Aber vermutlich täusche ich mich. Daniel ist schließlich grundsätzlich sehr aufgeschlossen und freundlich zu jedem. Er hat mir zum Beispiel das Du angeboten. Aber ihr zwei duzt euch ja auch. Vermutlich duzt er jeden.«
    »Macht er nicht«, sage ich, obwohl sie das natürlich selbst weiß. »Hättest du denn ein Interesse an ihm?«
    »Ich hatte schon einmal ein Verhältnis mit einem Chefredakteur, wie du sicher noch weißt, Pia. Und ich bin eigentlich keine Frau, die denselben Fehler zweimal macht. Danke für die Auskunft. War nett von dir.« Und damit verlässt sie wieder den Waschraum.
    Daniel und die Teuser. Kann das sein? Ich hoffe nicht. Daniel hat jemand Besseren verdient. Na ja, die Teuser hat eine Beziehung zu ihm ja sowieso gerade ausgeschlossen.
    Eigentlich.
    Ich stehe vor der einzigen verschlossenen Kabine der Damentoilette, lege mein Ohr an die Kunststofftür und höre leise Schnarchgeräusche. Das gibt‘s doch nicht: Mein Bodyguard ist auf dem Klo eingeschlafen, während ich im Waschraum zum zweiten Mal die Fliesen zähle. Aber ich gönne Tanja, die mittlerweile seit über fünfundzwanzig Stunden einigermaßen wach ist, die Pause und schleiche mich nach draußen in die feindliche Welt, der ich nun schutzlos ausgeliefert bin.
    Aber eigentlich glaube ich überhaupt nicht, dass jemand auf mich angesetzt wurde. Ich denke, Igor lässt seine Prüflinge nur in dem Glauben, es bestünde eine reale Bedrohungssituation, damit diese sich so richtig ins Zeug legen. Ortbares Handy, Spezialpistole - ja klar, sonst noch was?
    Kopfschüttelnd begebe ich mich wieder an die Arbeit. Ich bin gerade dabei, den dritten Leserbrief zu beantworten, als mein Telefon klingelt. Es ist Yvonne vom Empfang, die mir aufgeregt mitteilt, dass ein unfreundlicher Mann soeben aufgetaucht sei und nach mir gefragt habe. Er habe aber nicht warten wollen, damit sie ihn bei mir anmelden konnte, sondern sei einfach so vorbeigerauscht. Ob sie den Wachdienst verständigen solle.
    »Das brauchen Sie nicht«, antworte ich. »Das ist bestimmt nur mein Killer. Aber danke für die Warnung.«
    Ich will gerade Tanja von der Toilette holen, als der Mann auch schon vor mir steht.
    »Sind Sie Pia Herzog?«, fragt er mich barsch. »Der Ninja von Halloween?«
    Da erkenne ich ihn wieder. Vor mir steht dieser Sascha, den zuerst Igor, dann Mirko und dann seine Frau in der Mangel hatten. Ohne Vampirfummel sieht er ganz anders aus. Sein blaues Auge und die Beule an der Stirn, wo der Besenstiel seiner Frau ihn getroffen hat, verraten ihn aber.
    »Ah, nein«, antworte ich. »Das ist meine Kollegin. Aber die hat Urlaub. Ein paar Wochen.«
    »Doch! Sie sind es! Ich erkenne doch Ihre Stimme. Sie sind der verdammte Ninja!«
    »Die Ninja«, korrigiere ich.
    »Was?«
    »Nicht so wichtig. Und wenn ich es gewesen wäre, nur mal angenommen, was würden Sie dann von mir wollen?«
    »Sie werden für das bezahlen, was Sie angerichtet haben!«
    Während ich mit ihm rede, suche ich unauffällig nach Kollegen in meiner Nähe, die mir notfalls zur Hilfe kommen könnten. Den ganzen Tag tritt Tanja mir in die Hacken, aber wenn ich sie mal brauche, schläft sie beim Pinkeln ein. Die Schreibtische direkt vor und neben mir sind verwaist. Yasemin ist in Mutterschutz und die Doppelmeier sitzt wahrscheinlich wieder in der Oase. Eine unmögliche Person! Alle nennen sie Doppelmeier, obwohl sie in Wirklichkeit Meier-Mayer heißt. Das muss man sich mal vorstellen! Sie und ihr Mann heißen gleich, aber trotzdem ein Doppelname. Und genauso kleinkariert ist sie bei allem. Doppelt kleinkariert. Von der würde ich mir sowieso nicht helfen lassen. Lieber sterben.
    Ein paar Ecken weiter wird telefoniert und irgendwo vorne habe ich Landuris lachen gehört. Wenn ich schreie, ist bestimmt jemand schnell genug da, um später meinen Mörder identifizieren zu können.
    »Wie haben Sie mich gefunden?«, frage ich.
    »Die Auskunft hat mir Ihre Nummer gegeben und Ihr Mann hat mir dann gesagt, dass ich Sie wahrscheinlich bei der XX erreiche. Da habe ich mir Ihre Zeitschrift gekauft. Raten Sie mal, was ich darin gefunden habe. Einen interessanten Bericht über Sie als Love Cowboy oder so. Wie Sie ein Dinner ruiniert haben. Genauso haben Sie es bei mir gemacht. Einen schönen Abend ruiniert, mein Auge ruiniert und meine Ehe auch beinahe. Aber jetzt werden Sie den

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